The Wedding Chapel

Ich hab am Wochenende mein Ja-​Wort zur neuen Hipster-​Bar ausgesprochen. Direkt am Sendlinger Tor kann man seit geraumer Zeit im düsteren Wedding Chapel trinken bis der Pfaff kommt. Das ehemalige, hart umkämpfte Pop As ist räumlich gesprochen weiterhin ein dunkler Schlauch, im Wedding Chapel braucht man also keine Bar suchen, denn die Bar ist né Bar. Jugendlich ausschauende Hipster-​Barkeeper mit Cappy/​Hoodie, Sneaker und dem Oberlippen bis ausgeprägtem Vollbart mixen hier Tropical Cocktails (sogar mit Schirmchen) und öffnen Bierflaschen im Akkord für ein jugendlich ausschauendes Hipster Volk. Die kleinen Tische auf der Anhöhe neben der Bar sind bereits in den früheren Abendstunden heiß umkämpft. Wer sitzen will, muss also früh antanzen, und das obwohl es zum neuen Hipster-​Schuppen keine FB Seite gibt. Der Viertelfunk funktioniert also auch ohne Social Media.
Kleine Anekdote zu guter letzt. Die Lampen im Laden wurden von den Kids der beiden Gastronomen selbst bemalt. Die Bar ist somit ein Gesamtkunstwerk der Generationen.
Komme ich wieder? Sicherlich, denn die Lage am Sendlinger Tor direkt neben der Schnellen Liebe (Burger Grundlage ist gegeben) ist unschlagbar und eine Hipster Night Show ist ab und zu auch mal ganz amüsant. Gerade wenn man selbst als eine Hipster Braut durchgehen könnte. :D

Waren mit einigen Freunden nach 12 dort, da es uns empfohlen wurde, bzw, einige von uns in der Gruppe schon einmal dort waren. Kamen rein und wurden dann auch schon gleich von einigen Gästen von der Seite her «dumm angemacht», ob es denn schon geschlossen sei und das man zu machen sollte. — Es war recht leer, doch die Tür war offen, Musik gab es noch und an der Bar hat man auch noch Getränke rausgegeben, aber für unfreundliche Gäste kann die Bar ja nichts.
Wir haben uns nichts dabei gedacht, doch nachdem wir uns überlegten ob wir überhaupt noch bleiben sollten, kam dieser Herr, der schon schnippische Bemerkungen von sich gegeben hatte, auf uns zu und meinte er wäre der Chef des Hauses und das dies kein Wärme-​Zufluchtsort wäre (Anmerkung, es war 18 Grad draußen) sei.
Wer also eine Bar aufmacht und nicht möchte das Leute reinkommen, sollte sich überlegen ob man es überhaupt eine Bar nennen kann. Unfreundlich wäre noch nett ausgedrückt, sind dann natürlich gegangen und haben Gott sei Dank auch kein Geld dagelassen.

Eine neue Bar im Glockenbachviertel. Gleich um die Ecke beim Sendlinger Tor.
Hätte meine Begleitung nicht gewußt wo die Bar ist, dann wäre ich glatt daran vorbei gelaufen.
Ok, es steht kein Name an oder neben der Tür. Die Tür war zu dem Zeitpunkt auch noch geöffnet und so sieht man nur einen Plastikvorhang. Wenn man sich dann rein getraut hat, erwartet einen eine kleine Bar, die den Schlauchförmigen Raum komplett ein nimmt. Daneben kann man auch noch versteckt in einer Niesche sitzen. Die Einrichtung ist recht speziell und wirklich komplett zusammen gewürfelt.
Wie es zu dem Namen Wedding Chapel kam will mir nicht einfallen. Die Dekoration erinnert auch nicht daran. Auch der nette Barkeeper konnte uns da keine Antwort geben.
Wir waren recht früh am Abend dort, und hatten somit noch genug Platz. Gegen später kann es dann etwas enger und auch lauter werden.
Da es keine Karte gibt, haben wir uns etwas empfehlen lassen. Die zwei Longdrinks, einmal mit Wodka und einmal mit Gin waren sehr lecker.
Sehr coole kleine Bar mit sehr netter Bedienung und gemischtem Publikum.
Lohnt sich auf jeden Fall für einen gemütlichen Start in den Abend.