Rockmuseum

«Nicht das größte, aber das höchste Rockmuseum der Welt». So heißt es auf der Internetseite
Und damit sagen sie nicht die Unwahrheit. Auf einer relativ kleinen Fläche auf der Besucherterrasse des Olympiaturms in 185m Höhe kann man diverse Memorabilia von Rockgrößen bestaunen. So sind hier z. B. das Spiegelpiano von Elton John´s Kölner Auftritt des Jahres 1974 und eine Hose von Freddie Mercury (Gott hab ihn selig) ausgestellt. Zusätzlich noch verschiedene Gitarren, Zeitungsausschnitte, Fotos und Briefverkehr.
Möglich gemacht haben das die 2 Münchner Herbert Hauke und Arno Frank Eser, die hier einen kleinen Teil ihrer großen Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Irgendwann in Zukunft wollen die zwei ein größeres Museum verwirklichen, in dem sie dann wirklich mehr zeigen können — die größte Sammlung an Rock-​Erinnerungsstücken Europas haben sie schon.
Aber bis dahin bleibt ein Besuch auf dem Olympiaturm.
Zu erwähnen ist noch, dass der Eintritt mit der Auffahrt nach oben schon abgegolten ist. Es kostet also keinen zusätzlichen Eintritt. So lob ich mir das :)

Für den doch eher bescheidenen Obolus, den man für den Olympiaturm zahlen darf, bekommt man nicht nur die Aussicht geboten– nein, inklusive ist auch eine kleine Ausstellung von Musik-​Memorabilien. Und zwar auf der Aussichtsplattform.
An sich ist die Idee nicht so schlecht– auch die Exponate sind an sich gar nicht so schlecht. Aber ich finde es hier doch etwas arg zusammengestückelt und gedrängt. Es wäre schöner, wenn die einzelnen Memorabilia etwas mehr zur Geltung kämen– und auch der Text zum einen besser lesbar und zum anderen etwas umfangreicher wäre.
Die Exponate hätten– nach dem Motto eher klein, aber doch recht fein– durchaus vier Sterne verdient, die Präsentation ist für mich aber nur schwache zwei Sterne. Macht dann summa summarum drei Sterne.

Ein weiteres Highlight in meiner Sammlung obskurer Museen. Schon die Geschichte dieses Gesamtkunstwerkes ist geil, rührend und er– wie entmutigend; ich überlasse jedem selbst das Vergnügen, sie zu eruieren. Auf jeden Fall ist das Rockmuseum sicher eines der welthöchsten Museen, es befindet sich nämlich mittenmang oben auf dem Olympiaturm. Initiiert und immer noch betrieben von zwei Männern, Herbert Hauke und Arno Frank Eser, die wie zwei Groupies gekämpft haben um die Genehmigung, dieses Kleinod einrichten zu dürfen.
Es ist voller Rock-​Paraphänelia, die basieren auf der privaten Sammlung von Herbert Hauke. Aber das Museum ist mehr als das. Es wirft nämlich auch einen Blick auf die Subkultur und die sozialen Verwerfungen Münchens der letzten 50 Jahre, auf die Leidenschaft, die Musik schaffen kann. Außerdem finden hier immer wieder unsagbar lustige Veranstaltungen mit berühmten alten Rocklegenden und jungen aufstrebenden Stars statt, bei denen Rockfans und andere Unsterbliche völlig losgelöst die Tatsache feiern, dass dieses wunderbare Museum zwar noch nicht die Riesenheimstätte hat, die es verdient, aber eben auch in keiner Weise totzukriegen ist. Eines der wahren Wahrzeichen der Stadt!

Museum ist vielleicht etwas hochgegriffen und dennoch ist dieses Kleinod hoch über München sehenswert. Viele originale Konzertkarten (die ja damals noch richtige kleine Kunstwerke waren und nicht so wie die heutigen Einheits Tickets) und allerlei Memorablia von diversen Bands. Signierte Schuhe von Marc Bolan oder das weiße Hemd von Jim Morrison sind doch heut unbezahlbare Stücke. Auch der Zeitungsartikel Gummiknüppel gegen Gitarrenklänge entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn ich mir die heutige Zeit so anhöre.
Wer in guten alten Zeiten schwelgen möchte, ist richtig hier. Und hoffentlich geht die Jukebox bald wieder; die 50 ct für einen Led Zeppelin Titel hätt ich gern rausgetan.