Kraftwerk Bäckermühle

Ein kleines Wasserkraftwerk unterhalb des Candidberges/​Tunnels am Mittleren Ring. Von dort oben ist es nicht einsehbar, sondern man muss schon mit dem Fahrrad oder zu Fuss hier herkommen um es finden zu können.
Erzeugt wird hier Strom, was jetzt mal nichts besonderes ist, sondern eher die Geschichte dahinter.
Vor vielen Jahren, Stand hier schon einmal eine Mühle, die Bäckermühle am Auer Mühlbach. Diese war dann jedoch nicht mehr rentabel wurde geschlossen und verfiel über die Jahre, bis sie abgerissen wurde.
Der frühere Besitzer verkaufte den Grund und ein Bauunternehmer aus der Nähe von Rosenheim kaufte dieses Grundstück mit den Grundmauern der ehemaligen Mühle.
Da der Bauunternehmer ein Naturfan ist, baute er ein Wasserkraftwerk, mit Turbine um (wie man es heute nennt) ökologischen Strom ins Netz einzuspeisen.
Nach seinen Angaben ist es ein «neutrales» Geschäft, er bekommt zwar Geld für den eingespeisten Strom, jedoch reicht dies um die technische Anlage am Laufen zu halten und immer zu warten, Gewinn fällt dabei keiner ab.
Somit muss man den Herrn einfach loben, für sein Engangement und dass er ein Zeichen setzen möchte, umweltfreundlichen Strom als Privatperson zu erzeugen.
Hier sollte sich viel mehr Leute finden, die bei soetwas mitmachen oder unterstützen!

Auf einer Wanderung am Auer Mühlbach entlang fanden wir plötzlich ein Kraftwerk. Direkt an der Candidstraße, in Sichtweite zum Grünwalder Stadion. Kraftwerk-​Bäckermühle stand dran. Was ist das? Wie kommt die hier her?
Glücklicherweise trafen wir den Eigentümer, der uns eine spontane Führung gab und uns etwas über dieses Kraftwerk erzählt hat.
Ursprünglich stand hier die älteste urkundlich erwähnte Mühle Münchens, deren Nachfolgerin, die Bäcker-​Kunstmühle, im Jahr 1960 abgerissen wurde.
1986 hat dann der heutige Besitzer das Areal von der Stadt gepachtet und ein Kraftwerk errichtet. Es ist ein Laufwasserkraftwerk, dass heisst alleine die Kraft des Fließgewässers sorgt für den Antrieb der Turbinen.
Die Leistung des Kraftwerkes beträgt zwar durchschnittlich“nur” etwa 140 kW, die aber ausreichen, etwa 600 Münchner Haushalte mit Elektrizität zu versorgen.
An der Wand steht der Schriftzug «Untätig war des Wassers Lauf — und niemand achtete drauf. Hier war die Wasserkraft vergessen, weil von Atomkraft man besessen. Was doch des Menschen stolzer Wahn in der Natur zerstören kann
Das möge man bedenken; in Zukunft sollte die Vernunft uns lenken
Vergeßt nicht unsere Wasserkraft und laßt sie uns erhalten —
Das mahnten schon die Alten
Ich finde es schön, daß der Eigentümer, Herr Tremmel, mit dieser Mühle die Tradition wieder aufleben ließ