Mein alter Professor für Kunst, Illustration und Text hofiert hier. Ich habe lange überlegt ihn aufzunehmen, denn dieser überaus kauzige, hochinteressante Mensch ist manchmal doch das was auch ein Diogenes in seiner Tonne war — unausstehlich. Und auch den ‘König von Bayern’ würde er aus der Sonne jagen… Da ihm keine Philosophie und keine Lebensstil gerecht wurde, erfand er seine eigene Institution, quasi seine eigene Philosophie — den Bagonalismus. Ansässig in der Görrestraße finden wir jetzt das Institut für Bagonalistik majestätisch auf einem Messingschild graviert: das Institut, c’est moi”. Das lässt sich auch besuchen, denn dort hat der Boss persönlich sein Atelier, Werkraum und Wohnzimmer. Ach so, der Bagonalismus… definieren wir ihn mal so: «Die Bagosophie ist kaum missionarisch, daher auch nicht schädlich. Die Bagonalistik forscht durch Null und Nichts, daher macht sie auch keine Fehler. Der Bagonalismus ist schon immer gewesen, daher kann er kein Zufall sein…» ” Dem Absurden einen Sinn zu geben ist Annäherung an die Wahrheit. Was dabei herauskommt, ist wiederum Bagonalismus…” ” Im Sinne der Bagosophie verbleibt dem Bagonalismus die Möglichkeit, als Dichtung nachgedacht zu werden.“ Soviel dazu, und mehr erfahrt ihr vom Chairman persönlich, Prof. Nicolai Sarafov.
Esther S.
Classificação do local: 5 Munich
Zunächst gleich vorneweg: ich war noch nie im Institut für Bagonalistik, man kann mir also zu Recht vorwerfen, dass ich die fünf Sterne hier recht voreilig und vorwitzig in die Waagschale werfe. Jedesmal jedoch wenn ich am Messingschild mit der Gravur ‘Institut für Bagonalistik’ vorbeigehe, stiehlt sich ein Lächeln in mein Gesicht. Und ich warte nur, bis die Zeit reif ist, dann statte ich dem Professor Sarafov — «das Institut, c’est moi» — gewiss einen Besuch ab. Allein: dass es so eine Institution gibt, die sich um den ‘Sinn im Unsinn’ bemühen will und das, indem es Sorge dafür trägt, ‘durch seine Tätigkeit den Verlust an Heiterkeit zu reduzieren’! In diesem Sinne gibt es jährlich auch eine kleine aber feine Kalenderedition zu erwerben. Und ich zitiere nochmals: «Bagonalismus entsteht also, wenn man durch Kreativität bemüht ist, absurde Situationen oder Zustände zu bewältigen.» Tun wir das nicht alle — zumindest versuchtermassen — jeden Tag? Ein Hoch auf den Bagonalismus!