Dichtergarten

Tja, warum sind dort sowenig Menschen. Weil von selber keiner draufkommt, daß da auch noch was ist. Weil man gut erzogen (und von ubiquitären Kontrolleuren eingeschüchtert) nicht auf die Idee kommt, verborgenen Wegen nachzuspüren im Fall daß da noch was wär. Jedenfalls in München nicht.
Entdeckt habe ich diesen Garten durch den Tip in einem Buch (111 Orte in München die man gesehen haben muß), in dem die Statue des ‘Harmlos’ beschrieben wurde und in dem bei der Gelegenheit auf das dahinterliegende kleine Pärkchen aufmerksam gemacht wurde. Sonst wüßte ich bis heute nichts davon.
Im Sommer angenehm kühl nach der prallen Sonne des Hofgartens, kann man hier wirklich gut sitzen, wenn es auch etwas eng ist und nicht wirklich stimmungsvoll da man die Straße ja HÖRT, also die kann man nicht einfach ausblenden, die ist DA. Leider.

Ich bin neulich auch in den Dichtergarten gestolpert, mehr durch Zufall. Und ich wußte bis heute gar nicht, dass er so heißt. Aber sehr schön ist er und ich finde der Name passt wundervoll. Wild romantisch, verschlungene Wege, ein Liebespäarchen in den Büschen, oben auf der Grotte. Die Atmosphäre scheint wirklich der Feder eines Dichter entsprungen.
Da ist es fast schon ärgerlich, dass ich jahrelang daran vorbei geradelt bin ohne von diesem Kleinod zu wissen.

Ich zitiere hier Wikipedia, ich könnte es auch nicht besser:
Der Dichtergarten, auch Finanzgarten oder Finanzgärtchen, ist ein zwei Hektar großer Garten in der Innenstadt Münchens zwischen Von-​der-​Tann-​Straße, Hofgarten und dem Prinz-​Carl-​Palais. Die leicht hügelige Gartenlandschaft entstand auf dem Gelände einer Bastion aus dem Dreißigjährigen Krieg. Der Garten ist vorwiegend bewaldet.
Das Gelände wurde dem Theatinerkloster bei dessen Gründung als Nutzgarten überlassen. Im weiteren Verlauf wurde es als Garten für das Prinz-​Carl-​Palais, später als Garten der Finanzminister, des Bayerischen Ministerpräsidenten und ab dem Zweiten Weltkrieg als Parkplatz und Tankstelle genutzt. Seit 1984 besteht der Dichtergarten in seiner jetzigen Form. Dichter und Literaten, die mit der Stadt München verbunden sind, sollen hier gewürdigt werden. Bisher gibt es Statuen von Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew, von Heinrich Heine und seit Juli 2007, zur Feier des 20-​jährigen Jubiläums der Partnerschaft von Shandong (China) mit dem Land Bayern, eine Statue des chinesischen Philosophen Konfuzius. Im Oktober 2010 wurde feierlich eine Statue des polnischen Komponisten Frederic Chopin enthüllt.
Die Bronzestatue ist ein Werk des Bildhauers Jozek Nowak und wurde von der Polnischen Republik gestiftet. Das Denkmal erinnert an den Kurzbesuch 1831 des Komponisten in München.
Für den Unterhalt ist die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen verantwortlich.

Zwischen Hofgarten und Englischem Garten gelegen, der Finanzgarten, der früher auch als Dichtergarten bezeichnet wurde.
Fast wie ein Waldspaziergang mutet es an, wenn man hier durch den Dichtergarten bzw. Finanzgarten schreitet. Verwildert, ist er im Unterschied zum Hofgarten und dem grossen Bruder dem Englischen Garten, jedoch idylisch und ruhig, verwachsen und schattig.
Dichtergarten wird er auch genannt, da einige Statuen von Dichtern hier aufgesteltt sind, sowie eine kleine Grotte, die Heinrich Heine gewidmet wurde, mit Bronzestatue und Brunnen.
Schade, dass es hier immer etwas schmuddelig ist, Tüten rumliegen und es auch keine Möglichkeit für die Hundebesitzer gibt, die hier Ihren Vierbeiner Gassi führen, einen Tütenspender oder Mülleimer zu finden.

Wie war das noch mit Zufällen? Ich wollte schon so lange über diesen kleinen Märchengarten im Herzen von München schreiben, aber hab es immer wieder vergessen. Kürzlich erzählt mir ein Unilocaler von einem versteckten, verwilderten Garten hinter der Oper, somit macht ich mich auf die Suche nach dem verschollenen Anwesen, um festzustellen, dass er am Ende meinen «geliebten Dichtergarten» gemeint hat. So ist das mal wieder. Da geht man auf die Suche, um festzustellen, dass man das Gesuchte bereits kannte. Haha…
Der Dichtergarten ist eine kleine Perle direkt hinter dem Hofgarten gelegen. Ich versteh es ehrlichgesagt nicht, warum es hier kaum eine Menschenseele hinverschlägt, denn eine zentralere Lage gibt es wohl kaum und nach grünen Oasen schreit doch jeder — insbesondere bei sommerlichen Temperaturen. Diese Oase ist wirklich wunderschön, wahrscheinlich gerade weil hier so wenig Menschen anzutreffen sind. Ich liebe es hier morgendlich durchzujoggen oder auch nur kurz auf einer Bank neben Konfuzius Luft zu schnappen. Konfuzius? Richtig, dieser steht nämlich seit 2007 in Form einer Statue hier. Und somit möchte ich auch gerne mit seinen Worten diesen Beitrag beenden.
«Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Erfahrung der bitterste.»
Ganz ehrlich. Ich wünsche allen Stadtneurotikern, dass ihr die bittere Erfahrung macht und den Dichtergarten mit eigenen Augen erleben könnt. :D Aber pssssssssstt! Redet nur in Maßen darüber, sonst geht es hier bald wie auf der großen Wiese im E-​Garten an schönen Nachmittagen zu. Aber oben ohne vorm Konfuzius ist sowas von uncool.

Kleiner, romantischer Park zwischen Galeriestr. und Von-​der –Tann-​Straße.
Im Park ein schöner Heinrich-​Heine-​Brunnen, eine Statue des russichen Dichters und Diplomaten Tjutscheff (andere Schreibweise Tjuschew) und eine Statue des chinesischen Denkers Konfuzius. Diese ist ein Geschenk der chinesischen Provinz Shandong. Es ist angedacht, weitere Dichterstatuen hier aufzustellen. Der Park wurde früher Finanzgarten genannt.
Nachtrag 22.10.10
Der SZ entnehme ich, dass es hier neuerdings eine Statue von Frederic Chopin gibt (kein Dichter, aber als Tondichter geht er sicher durch). Gestiftet wurde sie vom polnischen Staat und einem polnischen Unternehmer.