Die«Schafe-im-Netz» Sind ein heißer Tipp, für alle, die nicht vollkommen ahnungslose Großstadtkinder großziehen wollen. Außerdem ist es ein riesen Spaß — nicht unbedingt für die Eltern, aber für die Kinder ganz sicher. Neben dem naturnahen Erlebnis Schafe außerhalb des Zoos zu erleben, bietet die Pädagogische Aktion/Spielkultur e.V. hier Kindern alle möglichen Erfahrungen in Sachen Wolle und Kräuter. Ich will nicht behaupten, dass es einfach ist die Schafe zu finden — man muss schon etwas detektivische Abenteuerlust mitbringen. Zunächst haben wir sie digital ausfindig gemacht. Auf der Webseite der«Schafe im Netz» findet man neben Infos rund um die schafnahen Events auch die Nummer des Schafe-Handys. Also haben wir dort angerufen und uns nach genauer Wegbeschreibung auf den selben gemacht. Nach einer U-Bahnfahrt nach Fröttmaning zogen wir in sengender Hitze auf endlosen Teerwegen vorbei an der Alianz-Arena, um uns dann rechts in die Büsche des Fröttmaninger Bergs zu schlagen, bis wir das Lager der pädagogischen Schafe endlich erreicht hatten. Ich und meine Freundin stürzten uns in den Schatten und die Kinder auf die mitgebrachten Getränke und erkundeten das Lager und was man dort so alles machen kann. Während wir im Schatten plauderten, ging eine der Betreuerinnen mit allen Kindern, die Lust hatten Wildkräuter sammeln, was meinem Sohn besonders gefallen hat, weil sie anschließend daraus noch eine Suppe gekocht haben, die sie auch essen konnten. Dann durften sie Wolle kämmen und daraus mit Seife Kugeln formen. Mein Sohn war in seinem Element. Die richtig großen Filzteile der Jurte, die die Gruppe dort über mehrere Sommer macht, forderten Ganzkörpereinsatz. Mit Wasser und Seife wurde der Filz mit den Füßen bearbeitet — die Kinder kamen auf ihre Kosten. Allerdings muss man sich hier als Erwachsener durchsetzen, denn zwischen den pädagogischen Mädels herrscht nicht nur eine lebhafte Konkurrenz, die kaum noch Platz für engagierte Eltern lässt, sie sind auch gelegentlich durch die Kinder genervt. Kurz, man muss sie daran erinnern, dass es nicht ihr Job ist, «ungestört tollen Filz zu machen», sondern«mit den Kindern zusammen zu filzen». Wenn man das kann, klappt es ganz gut. Wer als Erwachsener mit seinen Kindern mitmachen möchte, sollte sich allerdings die Elefantenhaut trotz Hitze überstreifen. Für die Kinder ist es allemal ein Vergnügen. Am Schluss sind wir dann noch mit allen den Hügel hochgeklettert um die Schafherde zu besuchen. Unbedingt gute Schuhe anziehen! Das war unseren dann doch irgendwie zuviel Schaf — so mitten in einer Herde. Aber auf der Nachhausefahrt waren die Schafe und ihre Bockssprünge das beherrschende Thema. Eines der schönsten Sommer-Erlebnisse, die man mit Kindern in München geboten bekommt, wenn auch mit dem Wehmutstropfen, dass einige der betreuenden Damen überfordert sind mit so viel Kind und Schaf. Infos während der Programmzeiten zwischen Juli und August(Start und Ende des Programmzeit variiert jedes Jahr etwas) auch direkt am «Schafe-Handy»: 0170 — 9416640, Ohne Anmeldung und kostenlos kann man die Schafe im Juli an Wochenenden jeweils von 14 bis 18 Uhr, in den Ferien die erste Woche von 14 – 17 Uhr mit großem Abschlussfest am letzten Tag, besuchen. Anmeldung für Gruppen und Schulklassen: Pädagogische Aktion/Spielkultur e.V., Tel: 089⁄2609208.