Classificação do local: 3 Heidelberg, Baden-Württemberg
Seit Beginn meiner Qype-Zeit wollte ich einen Beitrag zur Burg Montclair schreiben. Einige male habe ich sie besucht. Jedes Mal zeigte sie mir ein anderes Gesicht: Regennass, schneebedeckt oder sonnenerwärmt. Immer wieder wollte ich diese Burg, in ihre zugedachte Rolle als Verteidigungsburg wurde sie nie gebraucht, beschreiben.(Siehe Foto unten) Am 1. Januar hat sich der Bericht in meinem Kopf kondensiert. Das Kondensat will ich in drei Reportagen darlegen: Ein waldpädagogischer Spaziergang, die erlebte Burggeschichte und die Burg mit Restaurant inklusive Biergarten. An einer geführten Wanderung mit einem Waldpädagogen, entlang des neu angelegten Walderlebnispfads, nahm ich anfänglich mit ca. 15 Erwachsenen und fünf Kindern teil. Brombeerdornen sugelnd, Blätter kauend,(Siehe Foto unten) kopfschüttelnd hörte ich den Gemeinplätze des Pädagogen zu: Die jungen Blätter sind am schmackhaftesten und haben am meisten Kraft oder Heilkräuter wachsen im Walde und Salat auf den Feldern oder Bäume mit glatter Rinde sind Wasser abweisend wo hingegen Bäume mit rauher Rinde Wasser lieben. Diese vorpfadfinderischen Belehrungen könnte ich noch zähneknirschend hinnehmen. Vermisst habe ich das Eingehen und Erläutern in das organische Leben Wald. Mit einem Zitat von Leonardo da Vinci ausgedrückt: Alle Dinge und Phänomene stehen miteinander in Beziehung.(Siehe Foto unten) Ich entschloss mich von der Gruppe und des präparierten Wegs zu verabschieden und alleine mit meinen aufkeimenden Gedanken durch den Wald zu streifen. Auf der von der Saar umschlungen bewaldeten Landzuge gibt es nur ein vor– oder rückwärts. Also vorwärts zu Burg. Auf dem Burgvorplatz, das mag so zehn Jahre zurückliegen, also in der Zeit des Restaurierungsbeginn, war eine notdürftige Bauhütte mit offenem Unterstand. Ein Mitmensch ohne geregelte Arbeit hatte hier um ein Feuer Baumstämme gruppiert und dem Wanderer Würste und Trinkbares angeboten. Manchen Gast hat er die Geschichte der Burg, Sagen um und mit dieser erzählt. Dann war die Burg renoviert. Alles wurde gut deutsch geregelt. Gefahrenhinweise aufgehängt, Gemäuer und erkennbare Räume ausgeschildert und selbstredend Eintritt verlangt. Da die Burg eigentlich nicht viel hergab war der Aufschlag zum Biergarten oder Restaurant nicht akzeptiert worden obwohl anständige Wanderkost, wie Vesperplatte, Käseplatte und verschiedene Salate, angeboten wurden.(Siehe Foto unten) Und wenn ein Gastbetrieb nicht floriert wird mit Einsparungen optimiert. Also nur Eintritt für diejenigen, die die Mauern besteigen und ihren Blick über die Baumwipfel zur Saarschleife mit Cloef schweifen lassen wollen.(Siehe Foto unten) Das Speiseangebot wird auf Pommes oder Bratkartoffeln mit Schnitzel oder Wurst, zwei Suppen und einen einfachen Salat reduziert. Dieses kombinatorische Vier-Komponentenangebot hätte ich an der Kioskausgabe des Biergartens erwartet, nicht aber in der Gaststube.(Siehe Foto unten) Wirklich Schade. Das Restaurant wirken einladend. Das Personal ist höflich und aufmerksam. Viez getrunken, Zinnen und Mauern bestiegen,(Siehe Foto unten) im Museumsraum die Burgentwicklung besehen und über das mythonisierte Ritterleben gestaunt. Auf der Burg finden, über das Jahr verteilt, Aktionen statt die direkt oder indirekt mit der Burg in Beziehung gebracht werden können: Abenteuer Burg, Mythos Schwert, Alles fliegt(jonglieren), Rechter Hand auf dem Burgriegel, vor der Burg, ist der Breitenstein. Eine kleine Felsplattform mit Ausblick zur Mettlacher Saarseite. Auf der Oberfläche dieser Plattform können mit guten Willen ein Hufeisen und Radspuren identifiziert werden. Der Sage nach, stammen sie von einem Wettkampf. Der Burgherr wollte seine Tochter mit einem reichen welschen Grafen verheiraten. Das Fräulein hatte einen anderen ins Herz geschlossen. Und da sich Vater und Tochter nicht einigen konnten, musste ein Wettkampf entscheiden: Wer seine Wagen am schnellsten auf dem Breitenstein wenden konnte, sollte die Hand der Tochter und dem was dazu gehört bekommen. Mit grossem Schwung wendete der Welsche. Der Wagen kippte und stürze den Felsen hinunter. Der Deutsche meisterte die Aufgabe mit Bravur. Hochzeit wurde gefeiert und zur Erinnerung wurden Hufeisen und Radfurche in den Stein gemeisselt. Ein empfehlenswerter Stützpunkt ist die Montclair für Wanderer, auf dem Weg zur Saarschleife, nach Mettlach, Gangolf oder die Saaraltarme, ist es allemal.
Susel
Classificação do local: 5 Berlin
Auf gut begehbaren Wanderwegen gelangt man von Mettlach kommend zur Burg Montclair. Mitten im Mischwald gelegen thront sie über der Saarschleife und galt wohl einst als uneinnehmbare Höhenburg. Strategisch günstig auf einem Bergrücken gelegen trutzte sie den Feinden. Montclair wurde als Lehen des Erzbischofes von Trier an insgesamt 6 Familien weitergegeben, die, da sie keine männlichen Nachkommen zeugten, die Burg über die weibliche Linie weiter vererbten, was zu manchem Streit mit der Kirche führte. Nähert man sich der Burg, wirkt sie nicht groß, doch betirtt man sie und klettert bis auf die Türme, so wird einem bewusst, dass sie zu den größeren ihrer Bauart gehört haben muss. Einen phantastischen Blick hat man von den Türmen auf die Saar. Im Burghof finden regelmäßig Veranstaltungen statt, Kindergeburtstage können in der Turmstube ebenso wie andere Feste gefeiert werden. Im Keller befindet sich eine kleine Ausstellung mit Fundstücken und ein Imbiss versorgt mit Getränken und Speisen. Die Lage der Burg ist idyllisch. Hat man Glück, wie wir, sind gerade wenige Wanderer unterwegs und man fühlt sich ganz, als sei man Burgherr und Burgfrau mit Kind und Kegel.