Das neue Restaurant von der Unternehmer-Familie Ivecen, denen auch das Lomo und Hintz und Kuntz gehört, hat in der ehemaligen Theaterspielstätte TiC seinen Platzhirsch gefunden. Dunkel, puristisch und modern ist es eingerichtet. Endlich mal frischer Wind in der Mainzer Gastronomie. Das Konzept: jeden Monat wird ein anderes Land in der Speisekarte präsentiert und eine Bistrokarte mit Klassikern, die immer drauf sind. Finde ich super, da man dem Gast immer eine Abwechslung bietet. Im Januar wird ITALIEN präsentiert. Wir wurden von einer supernetten und vor allem stylish-gekleideten Dame an den Platz gebracht. Die Tische stehen eng beieinander. Das ist ja mittlerweile modern, damit anfreunden kann ich mich trotzdem nicht. Man passt dann schon extra auf was man sagt. Und das schränkt einen beim wohlfühlen etwas ein. Nach dem Apéritif kam auch schon ein Gruß aus der Küche. Irgendwas mit Lachs und Apfel — sehr lecker. Als Vorspeise habe ich das Tiramisu vom Ricotta & Ziegenfrischkäse, Olivenbaguette, Basilikum und pikante Tomatenmarmelade bestellt. Die Soßentropfen waren hervorragend abgeschmeckt, das Tiramisu hätte etwas mehr Pfiff haben können. Den Ziegenkäse hat man nur wenig geschmeckt, war aber trotzdem gut. Dazu habe ich einen fantastischen Sauvignon Blanc aus Neuseeland getrunken. Die Weingläser sehen klasse aus, sehr hoch geformt; für den Rotwein stelle ich mir das etwas schwierig vor wegen dem schwenken. Weiß aber nicht welches Glas dafür verwendet wird. Im Hauptgang hatte ich«Involtini di Sogliola» — Seezungenroulade mit Pulpo gefüllt, Auberginenkaviar, Riesengnocchis & Basilikumluft. Das Kaviar war super abgeschmeckt, hatte einen Touch Anis/Kümmel für mich. Die Roulade war gut, auch hier hat etwas Pfiff gefehlt. Die Riesengnocchis waren für mich nicht als Gnocchi erkennbar, weil es so bräunlich war(wahrscheinlich gebacken/frittiert), nicht so weich wie ich sie kenne. Da ich nicht so der Dessert Fan bin habe ich mir die Käseauswahl bestellt — lecker! Meine Begleitung hatte das Vitello Tonnato 2.0; ich durfte probieren und fand die Interpretation gelungen. Im Hauptgang hatte sie das Saltimbocca vom Seeteufel mit Salbeijus, Babyspinat und Tomatenpolenta. Auch hier habe ich probiert. War alles lecker, besonders der Spinat. Der Service war aufmerkam, nett und vorwiegend jung. Alle sind unterschiedlich aber sportlich elegant angezogen. Die Bartheke lädt die Gäste ein, die nur auf einen Drink vorbeischauen wollen. Alles in allem ein toller Abend mit etwas Luft nach oben — ich komme wieder :-)