Classificação do local: 2 Hamberge, Schleswig-Holstein
(Siehe Foto unten) HAUSROYAL, klingt doch wirklich herausragend, vornehm, nahezu nobel. Das Erscheinungsbild entspricht dem Namen, das passt schon. (Siehe Foto unten) Das Ambiente lässt auf eine angemessene Mahlzeit hoffen, der Pianist klopft ein freundliches«My Way» in die Tasten, das gemischte Publikum schaut erwartungsvoll auf das Brunchbuffet. Die Serviererin scheint soeben ihre Kündigung erhalten zu haben, sie verzieht keine Miene, schaut mürrisch in die Runde. Sie schafft es, ihren versteinerten Gesichtsausdruck stundenlang beizubehalten. Auf jedem Tisch befinden sich jeweils eine Flasche Wasser und eine Flasche Orangensaft, sowie eine Thermoskanne Kaffee. Selbstbedienung ist angesagt. Eine breite Palette an Vorspeisen, Räucherfisch, Schinkenspeck, Wurst und Käse(allerdings in Aldi Qualität), sowie Salate warten auf den Verzehr. Suppe, Fisch und Fleisch, sowie Nudeln, Kartoffelgratin und drei Gemüsesorten sind im Angebot. Die Vorspeisen finden Anklang, nicht so wirklich der Rest der Speisen. Der Seelachs ist trocken und geschmacksfrei, Kassler und Schweinebraten werden von einer Hilfskraft mit dem elektrischen Messer in zierliche Scheiben geschnitten und auf den Teller bugsiert. Gut so, denn die auf den Esstischen bereitgelegten stumpfen Messer, hätten keine Chance gehabt, das Fleisch zu zerteilen. Für die Dessertfreunde ist auch gesorgt. 19,90EUR berechnet der Wirt für dieses Mahl. Wunderdinge kann man sicher nicht erwarten, wobei es sicher gut gewesen wäre, wenn man auf etwas mehr Qualität geachtet hätte. Um 15 Uhr wird zum Kaffeekränzchen geläutet, dem Klavierspieler wurde zwischenzeitlich ein Gläschen Rotwein kredenzt, das lockert seinen Stil etwas auf, die Musik stört nicht. Der Kuchen erweist sich als Höhepunkt der kulinarischen Darbietungen. Die Auswahl ist umfangreich, die vormals noch bratenschneidende Dame sprüht auf Wunsch sparsam Sahne auf die Kuchenstücke. Der Kaffee ist keinesfalls zu beanstanden, ist die Thermoskanne geleert, bringt ein freundlich lächelndes, wohl anatolisches Mädchen, eine neue Ladung vorbei. Im gastronomischen Bereich gibt es reichlich Verbesserungsbedarf, eine Art Geschäftsführer, der ein Auge auf die Abläufe wirft, ist nicht im Programm. Schöner Laden mit viel Luft nach oben, herrlich gelegen, direkt am Strand des Ostseebades. (Siehe Foto unten)
Rautgu
Classificação do local: 3 Stuttgart, Baden-Württemberg
Verblassender Glanz alter Seebadprachtbauten. Nein, schäbig kann man das Royal nicht nennen. Jedenfalls nicht den Speisesaal. Der ist wunderschön in Weiß und Gold mit vielen Spiegeln eingericht, auf einer Empore thront ein weißer Konzertflügel. Die sanitären Einrichtungen haben ihre gute Zeit in der Sechzigern gehabt, sind aber gut geputzt. Leider fehlen Kleinigkeiten wie ein Wickelraum und die beiden Stühle im Damenklo-Vorraum wurden unter teils zerrissenen Stuhlhussen versteckt. Das macht nicht gerade einen gepflegten Eindruck. genauso wenig der(immerhin vorhandene) Kinderstuhl den Tischnachbarn hatten: hier war das Deko verblichen und das Polster des Sitzes am Rücken aufgeplatzt. Die wunderschöné Außenterasse mit ein paar Strandkörben links und recht auf der imposanten Freitreppe bietet einen tollen Blick auf den Strand samt Schiffen. Nicht ganz zu diesem Eindruck passen freilich die teils ausgebleichten blaulila Plastikmöbel. Die Bedienung mit slawischem Akzent war sehr freundlich und aufmerksam, auch wenn sie sichtlich nicht alles richtig verstanden hat. Es gab einen Mittagstisch, den zwei von uns bestellten. Es kamen u.a. je zwei kleine durchaus leckere panierte Fischfilets mit Salzkartoffeln, die ein bisschen mehr Buttersoße vertragen hätten, nebst etwas Salat mit Fertigdressing und einer sehr merkwürdigen Garnitur. Ich habe jedenfalls noch nicht ein Fischfilet gesehen, das mit einer Garnitur aus(frischer) Melone Ananas und Erdbeere auf der linken und mit Oliven und einer Peperoni auf der anderen Seite garniert wurde. Entweder der Koch hat blind irgendwo reingegriffen und sich am hübschen Zusammenspiel der Farben auf dem Teller erfreut oder das war die Standardgarnitur des Tages für alle Mittagsgerichte, egal was sonst noch auf dem Teller landete. Egal, wie gesagt, es schmeckte nicht schlecht. Auch die anderen waren mit ihren Gerichten zufrieden. Die Preise sind Standrad für Seebäder wie dieses aber nicht exorbitant hoch. Bei den Getränken schlägt man natürlich zu(2,20 für ein kleines Apfelschorle z.B.), aber das ist ja auch normal. Eine schicke Speisekarte am Zaun würde sicher mehr Besucher anziehen als der dort aushängende, sehr lieblos gestaltete Computerausdruck. Insgesamt ein elegantes Restaurant mit wunderbarer Aussicht und anscheinend auch guter Küche bei dem wenige aber schrille Misstöné den Gesamteindruck etwas runterziehen.