Bachstüb’l

Direkt an der Thomas –Kirche befindet sich dieses Café und Restaurant. Außen einen Freisitz, innen Wiener Kaffeehaus –Atmosphäre.
Der Kuchen war sehr gut. Das Preis-​Leistungs-​Verhältnis ist in Ordnung. Wem es Spaß macht Touristen auf Sightseeing-​Tour zu betrachten, kann hier stundenlang sitzen.

Das Bachstüb’l ist als Restaurant nicht korrekt (da zu klein), als Café nicht ausreichend (da mehr als nur dies) und als Kneipe unzutreffend (da viel zu gediegen) beschrieben. Trotz der touristisch herausragenden Lage gegenüber der Thomaskirche mit Blick aufs Bachdenkmal hat man sich hier nicht der Versuchung ergeben, ein Magnet für japanische, holländische oder amerikanische Geldbörsen zu werden. Damit bleibt das Stüb’l ein Lokal in bestem Sinne und ist für Einheimische und Besucher gleichermaßen ein angenehmer Platz zum Verweilen.
Ich habe in den letzten Tagen mehrfach vom Mittagsangebot (Tagespasta zu 3,80 EUR) Gebrauch gemacht und kann mich daher nur hierzu äußern, dies allerdings ausnahmslos positiv. Das täglich wechselnde Angebot besteht nicht lediglich aus schnöden Nudeln mit irgendeiner Sauce, es ist handelt sich vielmehr um eine wohltuende kulinarische Aufmerksamkeit, die einem da zuteil wird. Die Pasta wird stets frisch zubereitet (daher nichts für ganz Eilige) und ebenso schlicht wie gekonnt angerichtet. Die Portion ist vom Umfang optimal, vor allem, wenn man im Anschluss noch arbeiten muss.
Das Understatement auf dem Teller kontrastiert ideal mit dem barocken Bach und dessen Jugenstil-​Orgel einerseits, anderseits verwundert es nicht wenig, wie die Mäßigung und Sorgsamkeit, mit der alles angerichtet ist, einen solchen Geschmack erzeugen kann. Als einzige Erklärung kann wohl die Kunstfertigkeit des Kochs angeführt werden, der ganz unaufgeregt die Mittagspause zum Kurzurlaub macht. In Verbindung mit der sehr aufmerksamen Bedienung bietet sich hier Raum zum Genießen und Anlass, späterhin vielleicht noch philosophisch zu werden.

Schön altmodisches Café im historischen Zentrum Leipzigs, direkt am Thomaskirchhof — Blick auf das Bach-​Denkmal inklusive — gelegen.
Karte und Interieur etwas verträumt altmodisch, aber sympathisch. Zwei Räume: ein eher kneipenartiger Raum mit der Bar und Holzbänken, ein Raum im Kaffeehaus-​Stil mit Spiegeln und Kronleuchtern — und mit Steckdose für müde Laptops-​Akkus in der Ecke ;o)
Auch am 11. Januar leuchten noch 2 Weihnachtsbäume und diverse Kerzen, echt und unecht. Nice.

Es gibt eine Menge selbst gebackenen Kuchen, der sehr lecker schmeckt. Die Bedienung könnte ein Stück netter sein. Das Ambiente ist nicht so toll.