Maria Magdalenen-Kirche

Noch interessant:
Unterhalb des Altarraums wurde bereits wurde bereits 1599 von Herzog Franz II. eine Gruft als Begräbnisstätte des askanischen Herrscherhauses angelegt. Nach einer Grundrestaurierung 1985 beherbergt sie heute etwa 15 aus Zinn gefertigte Särge, in denen die Askanier-​Familie ihre Ruhe gefunden hat.
Einige Überbleibsel aus zerstörten Särgen habe ich seinerzeit auf einer Tafel an einer Gruftwand angebracht. (Reste eines Schwertes, silberner Schwertknauf, Gürtelschnalle, etc.)
Durch ein kleines Türfenster ist diese Gruft auch von außen einsehbar (Lichtschalter re.)
Sicher eine Fundstelle für geschichtlich Interessierte!

In der so genannten Unterstadt von Lauenburg ist sie das herausragende Baudenkmal, die Maria Magdalenen-​Kirche. Auf den ersten Blick aus der Ferne hält man sie eher für belanglos, denn der spitze Turm ist zwar recht schön, aber offensichtlich aus dem 19. Jahrhundert stammend, tatsächlich wurde er erst 1902 fertig gestellt und nach Zerstörung im Krieg erst 1993 wieder hergestellt.
Darunter verbirgt sich jedoch ein sehr schöner, origineller und alter Kirchenbau, dessen ersten Mauern im frühen 13. Jahrhundert errichtet wurden (ca. 1220) man sieht hier die vermutlich auch zu Wehrzwecken dienenden massiven Basismauern, die vermutlich mehr als 4 Meter dick sind und aus schweren Granitblöcken bestehen. Angesichts der Tatsache, dass diese erste Kirche hier entstand, als die Burgfestung gerade einmal 5o Jahre fertig gestellt worden war (und bereits zweimal den Besitzer gewechselt hatte) ist vermutlich klar, dass man sich hier auch gegen feinde schützen musste.
Schön und alt ist das auf den Kirchplatz führende südliche Seitenportal (um 1600), an dem zahlreiche hübsche Steinmetzarbeiten zu bewundern sind. Hier steht auch der Kirchliche Pranger in Form eines kleinen Podestes aus Stein. Das nördliche Portal aus gleicher Zeit war vermutlich einst ähnlich prachtvoll, ist aber schlechter erhalten und steht auch verkehrstechnisch eher im Abseits.
Im Inneren besticht zunächst die karg und meditativ-​asketisch anmutende Schlichtheit in Licht und Form des lang gestreckten und ungewöhnlich niedrigen Hallenbaus mit weiß gekalkten Wänden. Hier sieht man am Altar aus Sandstein gehauenen Figuren der Landesfürsten (Franz II von Sachsen-​Lauenburg und seine Ehefrau), ein Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert und geschnitzte Evangelisten an der Kanzel.
Bemerkenswert ist vor allem auch die Orgel, die besonders ungewöhnlich durch das dunkle Holz wirkt, das sehr stark mit dem Silber der Pfeifen kontrastiert (Orgelprospekt aus dem 17. Jahrhundert). Interessant auch das spätgotische Tafelbild, das vorderseitig ein irdisches Paar zeigt, auf der anderen Seite dessen Skelette, sozusagen die Kehrseite als Infragestellung der Dinge.