Pfarrkirche St. Jodok

St. Jodok im Landshuter Stadtteil Freyung ist die zweitälteste Pfarrkirche der
Stadt.
Sie wurde von 1338 an im sogenannten Stil der «Bettelordengotik» (Langhaus mit Flachdecke und ein gewölbter Chorraum mit schmalen Lanzettfenstern, die durch einen Triumphbogen getrennt waren). Was nicht zum Bettelordenstil passt ist der hohe, 77m Kirchturm. Solche Türme waren den Bettelorden nämlich untersagt. Daran erkennt man schon von weitem, dass St. Jodok eine Stadtpfarrkirche ist.
Bereits 1403, also in der Bauphase, brannte St. Jodok. Da haben sich danach für den Weiterbau Planänderungen fast schon aufgedrängt. So wurden dann die Seitenkapellen angefügt und das Kirchenschiff überwölbt.
Komplett fertig gestellt war die Kirche im Jahr 1480.
Aus den frühen Jahren von St. Jodok gibt es leider kaum noch Kunstwerke zu sehen: Erhalten sind aus dieser Zeit noch das südliche Seitenportal (ca. 1460), die Darstellung der zehn Gebote (ca. 1460) in der zweiten Südkapelle, Maria mit dem Kind von ca. 1490 und das Taufbecken von 1520.
Auch diese Kirche wurde natürlich barockisiert. Aus dieser Zeit stammen z. B. der Kreuzaltar (ca. 1700) und die Orgelempore (um 1611)
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde St. Jodok regotisiert. Aus dieser Ära entstammen die Fenster der Seitenkapellen, Kanzel und Choraltar.
In den Jahren 1986 – 1997 wurde die Kirche komplett renoviert und saniert. Die Gründungspfähle standen durch die Kanalisierung der Isar nicht mehr im Grundwasser und waren deshalb vermodert. Auch waren Risse und Setzungen durch ein Erdbeben im Friaul 1976 so groß geworden, dass St. Jodok wegen Einsturzgefahr geschlossen werden musste.
Aber 1997 strahlte die Kirche wieder im neuen alten Glanz.
St. Jodok liegt vielleicht etwas im Schatten der mächtigen Basilika St. Martin, aber für mich zu Unrecht. Sie ist einfach schön!