Gasthof Drei Kronen

Kategorie: Dorf-​/​LandgasthofNachdem mich die allgemeine Wetterlage an diesem Tag weder zu einer Besichtigungstour in Lichtenfels, noch zu einem Rundgang in der Bamberger Innenstadt einlud, fuhr ich, mehr oder weniger ziellos, durch das winterlich verschneite Oberfranken und kehrte schließlich im Gasthof Drei Kronen in Heiligenstadt ein. Es handelt sich um einen Dorfgasthof, der recht modern und funktionell eingerichtet ist. Die Anordnung der Tische läßt erahnen, das hier davon ausgegangen wird, das die Leute sich kennen und daher gerne irgendwo dazusitzen. Für «Fremde» gibt es direkt am Eingang drei etwas kleinere Tische, die anderen 4 Tische sowie der Stammtisch sind mit je 8 – 10 Stühlen bestückt, wobei man dann schon sehr eng beieinander sitzt. Die Bedienung (wahrscheinlich die Wirtin), war schon im höheren Alter, hörte etwas schlecht, war aber höflich, reichte mir umgehend die Karte und fragte nach meinen Getränkewünschen.Da ich ja mit dem Auto unterwegs war, verschmähte ich das örtliche Bier und entschied mich für ein Spezi (0,4l 2 €) welches recht zitronenlastig daherkam, entweder stammte dies auch aus der örtlichen Brauerei oder es war Mezzo Mix Zitrone. Nun dachte ich beim bestellen mal wieder nicht daran, das ich ja im fränkischen bin. Eigentlich wollte ich nur eine Kleinigkeit essen und wählte daher von der Tageskarte den Sauerbraten für 6,20 Euro. Nun gut, bei uns im Badischen wäre dies für diesen Preis sicherlich eine kleine Portion gewesen, zumal noch Salat mit dabei war. Hier in Oberfranken erhielt ich jedoch 1 Kuchenteller Salat, 2 Scheiben Sauerbraten sowie 2 Semmelklöße mit viel Soße.Salat und Hauptgang wurden zeitgleich serviert, der Salat durch die Bank hausgemacht und frisch, für meinen persönlichen Geschmack das Dressing mit etwas zuviel Zucker und daher zu süß, sowie die Karotten zu weich, ansonsten tadellos. Der Sauerbraten angenehm weich, allerdings vermißte ich den säuerlichen Geschmack, da dieser nur partiell auftrat. Das Fleisch an sich jedoch sehr gute Qualität, als normaler Braten also durchaus schmackhaft. Die Semmelklöße definitiv hausgemacht, man sah beim Aufschneiden auch, das frische Kräuter verwendet wurden, allerdings wurde beim würzen des Kloßteigs scheinbar das Salz vergessen. In Verbindung mit der Soße ergab sich jedoch ein eßbarer Kompromiss. Fazit: Für einen Dorfgasthof recht brauchbar, solange man von der Küche keine Spitzenleistungen erwartet. Das Preis-​Leistungs-​Verhältnis ist mit 8,20 Euro Gesamtrechnung für ein komplettes Mittagessen sowieso nahezu gigantisch.