Classificação do local: 4 Frankfurt am Main, Hessen
Wir waren zum Silvestermenü hier — Karten haben inkl. Speisen und allen Getränken 300 € pro Person gekostet, was ich insgesamt für ein mit Michelin Star versehenes Restaurant in dieser Lage und zu diesem Anlass angemessen fand. Die Lage ist sehr exklusiv direkt auf dem Schloßgelände und in den Räumlichkeiten selber ist angenehm viel Platz. Tipp für die Damen: man muss hier über das gesamte Kopfsteinpflaster des Schloßgeländes laufen, also evtl. ein 2. Paar bequeme Schuhe mitnehmen. Das Personal war sehr, sehr freundlich und hilfsbereit. Die Speisenpräsentation mit weißen Handschuhen ist hier normal. Dennoch hätten wir uns als Gäste etwas mehr Fachwissen gewünscht. Ein paar Details zu den Fisch– und Fleischarten. Worauf soll man als Gast achten? Solche Dinge erwarte ich auf diesem Niveau. Die zahlreichen verschiedenen Weine wurden mit zwar korrekt mit Jahrgang und Winzer benannt, aber nur bei einem Wein gab es auch Hintergrundinformationen, die ich mir von einem Sommelier in so einem Etablissement bei allen Weinen erwünscht hätte. Der 1992 Tinto Pesquera insgesamt doch zu durchschnittlich und flach. Die Weißweine allesamt gut und vielfältig. Es ist auch erstaunlich, wieviel man im Rahmen eines solchen Abends trinken kann und trotzdem zum Ende hin wieder halbwegs nüchtern erscheint. ;) Die Cuvee Nr. 10 aus der Manufaktur Jörg Geiger als non-alkoholisches Angebot zum Dessert sehr überraschend und hat mir(den anderen weniger) sehr gefallen. Alle Speisen waren sehr ansprechend dekoriert. Zu den Highlights zählten die Rindburger als Amuse Gueule, die Gänseleber, der Loup de mer sowie das irische Rindsfilet. Manche andere Gänge klangen auf dem Papier sehr ansprechend, waren dann aber auf dem Teller etwas unausgereift. Die Crottin Chavignol fermier war ein Ziegenkäse im Teigmantel, bei dem man sich erst einmal durch letzteren kämpfen musste. Das Dessert mit einer Mostbirne insgesamt etwas zu leicht und säureüberladen. Insgesamt überwiegten gerade bei den Beilagen die Ausflüge in die molekulare Küche zu sehr, da hätte etwas Bodenständigkeit mit lokalen Zutaten gut getan. Um Mitternacht ging es dann erneut über das Kopfsteinpflaster als Gruppe zu einer separierten Terrasse des Schloßgeländes, wo man in kleiner Gruppe bei Neujahrssekt das Feuerwerk über der Stadt genießen durfte, das war exzellent organisiert. Mit dem gutorganisierten Shuttle wieder im Hof des Schlosses ging es dann nach Hause. Auch hier gilt: bequeme Schuhe hätten den Damen gut getan. Insgesamt ein gutes Angebot in exzellenter Location für einen solchen Anlass. Für normale Anlässe würde ich aber wahrscheinlich ein anderes Restaurant aufsuchen. Insgesamt fehlte mir in der kalten Jahreszeit etwas die bodenständige warme Komponente in den Gängen und es überwog zu häufig die Experimentierfreudigkeit mit säurehaltigen Zutaten, da durch die vielen Weißweine ja schon per se relativ viel Säure vorhanden war. Sicherlich aber eine schöné Ergänzung für die gastronomischen Angebote Heidelbergs in vornehmer Lage.
P S.
Classificação do local: 4 Saarlouis, Saarland
Wir hatten ein nettes Treffen mit Kollegen in Heidelberg und da wir die Küche von Herrn Scharff aus der Wartenbemberger Mühle positiv in Erinnerung hatten, entschlossen wir uns ihn im neueren Lokal im Heidelberger Schloss zu besuchen. Im Erker des Restaurants wurde uns ein schöner Tisch zugereilt und wir waren in der größeren Gruppe somit etwas von den anderen Gästen getrennt. Das empfanden wir als sehr positiv, da es in der Regel dann auch immer etwas lauter wird, zumal die Räume wenig gedämmt sind. Wir wurden von dem Serviceteam freundlich begrüßt und wurden in kurzer Zeit mit den gewünschten Getränken versorgt. Aus 2 verschiedenen Menüs konnten wir unsere Gänge individuell zusammenstellen. Nach einigen sehr appetitlichen Amuse Bouche hatte ich mich entschieden für Ballontine von der Wachtel, Rehrücken und abschließend ein Dessert mit Variationen vom Ziegenkäse. Zum Café wurden noch feinste Pralinés gereicht. Jedes der Gerichte überzeugte durch seine Qualität, die Garzeit und den Geschmack. Der Preis für dieses Menu war mit ca. 80,00 € absolut gerechtfertigt. Der Sommelier überzeugte durch beste Beratung und hielt sich mit seinen Empfehlungen absolut im Rahmen unserer Wünsche. Es war ein wunderschöner Abend und ein Michelinstern glänzt nicht ohne Grund über der der romantischen Kulisse des Restaurants am Heidelberger Schloss.
Anton E.
Classificação do local: 3 Heidelberg, Baden-Württemberg
Durch die Pressemitteilungen einerseits und durch die positiven Erfahrungen in der Wartenberger Mühle andererseits neugierig geworden, wagten wir mit Freunden einen Besuch in der Schlossweinstube. Der wunderbare Marcel Reich-Ranicki würde es wohl folgendermaßen ausdrücken: «Wir waren überrascht». Was poetisch klingt und viel Raum für Interpretation lässt. Das Positive vorweg: Das Ambiente ist angenehm, etwas moderner als unter den Vorgängern, dabei geschmackvoll und stilsicher. Andererseits ist es immer noch die gute, alte Schlossweinstube — mehr Modernisierung oder Stilwechsel erlauben Land und Denkmalschutz wohl nicht. Sei’s drum. Bei unserem Besuch war jeder Tisch besetzt(!), was sehr angenehm und stimmungsvoll war. Wie oft saßen wir hier in der Vergangenheit schon in halbleeren Räumen. Der Empfang war freundlich und die Reservierung hatte im Vorfeld bestens geklappt. Toll ist auch der Valet-Parking Service: Einfach vorfahren, um das Parken kümmert sich dann ein netter Herr. Das Essen ist — was die Optik und Präsentation betrifft — ganz großes Kino. Die Gerichte werden 1A angerichtet, poetisch dekoriert und kommen warm an den Tisch. Die Aromatik ist teilweise intensiv betörend, teilweise durchschnittlich — hier gibt es leider kein durchgehendes(überdurchschnittlich hohes) Qualitätsniveau. Die Weinempfehlungen auf der Karte sind durchweg stimmig, die Getränke perfekt temperiert und die Getränkepreise(Wasser, Wein) gehen in Ordnung. Ach, es könnte so schön sein — doch leider gibt es(für den anspruchsvollen, weitgereitsten und erfahrenen Gast) auch viel Schatten. Was uns zu den Kritikpunkten bringt: Die Tischdekoration wirkt bestenfalls seltsam mit ihren Grünpflanzen. Von frischem, freundlichen Blumenschmuck keine Spur. Die Speisekarte fällt weniger durch originelle Angebote als durch fantasievolle Preise auf(was ist aus der subtilen und wunderbaren Kräuterküche geworden, die man in der W. Mühle so geschätzt hat? Wo sind die regionalen Anbieter? Warum muss es unbedingt US-Beef sein? Gibt es kein gutes Fleisch in Deutschland? etc. pp.). Vorspeisen zwischen 25 und 30 Euro, Haupspeisen zwischen 35 und 50 Euro? Das kennen wir aus den bekannten 3-Sterne Restaurants in Bensberg oder in Baiersbronn, aber Heidelberg? Dies ist ein 1-Sterne Restaurant mit 3-Sterne Preisen und so etwas ist einfach unblanciert und sorgt für Verärgerung, zumal weder Speisen noch der Service einem Haus mit 3 Sternen entsprechen. Auch das 0,1 l Gläschen Winzersekt zur Begrüßung ist mit 11EUR keine Freude. Möchte man hier also nur eine Klientel bedienen, die nicht aufs Geld achten muss? Ein günstiges 3-Gänge-Menü(von dem in der Presse zu lesen war) sucht man vergebens, die Menüs beginnen bei knapp 90EUR, ohne Getränke.Der Service unter der Leitung der eloquenten und charmanten Restaurantleiterin gibt ebenfalls Anlass zur Kritik. Um sie herum schwirrt ein Team von freundlichen, jedoch durchweg blassen, verunsicherten und überforderten jungen Damen. Es kam im Verlauf des Abends mehrfach vor, dass wir angestrengt mit Handzeichen auf uns aufmerksam machen mussten, bevor man merkte, dass unsere Wasser– oder Weingläser leer waren, obwohl gleich 2 junge Sericedamen im Raum standen. Offensichtlich fehlt ihnen der geschulte Blick. Lernt man so etwas in der Hotelfachschule nicht mehr? Das Annoncieren der Speisen war teilweise unverständlich und wurde schnell und unsicher«abgespult», die Gänge(wir hatten ein 4-Gang Menü) kamen manchmal viel zu schnell hintereinander. Und der Chefkoch? Von dem war am Abend keine Spur, doch wir erfuhren, dass Martin Scharff gar nicht mehr selbst in der Küche steht, sondern sich mittelerweile um das gastronomische Gesamtkonzept des Heidelberger Schlosses kümmert. Das stimmt nachdenklich und wir hoffen, dass er nicht den gleichen strategischen Fehler macht, wie so manch andere Sterneköche in diesem Land, die plötzlich Hubschrauber fliegen, Filialen im Ausland gründen oder ihr Konterfei für Küchenprodukte vermarkten, statt selbst am Pass zu stehen. Unsere Bilanz: Die Schlossweinstube hat durchaus das Potential, DIE Adresse in Heidelberg zu werden, zu der man auch aus Mannheim, Karlsruhe oder Frankfurt anreist. Doch derzeit ist das Restaurant noch nicht voll auf Kurs. Die Leistungen entsprechen nicht durchgängig dem nach außen kommuniziertem Selbstanspruch und seiner selbstbewussten Preispolitik. «Im Idealfall hat der Gast während eines Restaurantbesuchs durchweg ein gutes Gefühl, und weiß nicht einmal warum», sagte einmal Jürgend Fendt, Sommelier im Bareiss. Dies war hier leider nicht der Fall. Die«jungen Wilden» haben noch viele Hausaufgaben zu machen…
RK User (hans_-…)
Classificação do local: 5 Heidelberg, Baden-Württemberg
Wir hatten ein Arrangement vor den Schlossfestspielen gebucht. Die Räumlichkeiten haben sich nicht verändert und es ist alles sehr gepflegt gedeckt. Es wurde uns ein Tisch zugewiesen der in Fensternähe zum Schlossinnenhof war und bei den sommerlichen Temperaturen sehr angenehm wae. Der Empfang war freundlich. Das Essen siehe unten. Die Weine aus der Region und sehr gut. Die Bedienung war nicht sonderlich aufmerksam und man musste sich bemerkbar machen, wenn etwas fehlte oder kein Wein mehr im Glas war. Im Ganzen war es ein schöner Abend vor dem Konzert im Schlosshof.