Zitronenjette

Die Zitronenjette ist wie der Wasserträger ein Hamburger Original. Anders als der Wasserträger Johann Wilhelm Bentz alias Hans Hummel, auf den der Hamburger Gruß «Hummel, Hummel — Mors, Mors» zurück geht, war Henriette Johanne Marie Müller jedoch kein Grießgram oder Kinderschreck.
Die 1841 geborene Henriette Müller führte jedoch ein hartes Leben, denn sie war sowohl geistlich als auch körperlich eingeschränkt. Tagsüber verkaufte sie Zitronen und forderte mit dem Ausruf «Zitroon! Zitroon!» zum Kauf selbiger auf. Nachts trieb sie sich Erzählungen zufolge auf dem Kiez herum und wurde letztlich zur Alkoholikerin. 1894 kam sie in die Irrenanstalt Friedrichsberg, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1916 lebte und arbeitete.
Das Denkmal an der Ludwig-​Erhard-​Straße ist von Hansjörg Wagner und trotz seiner unmittelbaren Nähe zum Michel für meinen Geschmack etwas unglücklich platziert. Obwohl, so gülden wie ihr linker Zeigefinger strahlt, verirren sich anscheinend doch genügend Menschen hierher und holen sich eine Portion Glück ab, indem sie an dem Finger reiben :)

Die Zitronenjette ist eines der vielen Wahrzeichen Hamburgs.
Diese Dame hat im 19. Jahrhundert fleißig Zitronen verkauft.
Und zwar nicht an einem Obststand, sondern sie zog von Straße zu Straße und verkaufte ihre Zitronen mit ihrem eigens kreierten Ausruf: «Zitroon, Zitroon!» Nachts verkaufte sie die sauren Früchte in Kneipen, kam also dementsprechend viel herum.
Passend dazu wird berichtet, dass sie dem Alkoholkonsum verfallen war und des öfteren betrunken durch die Straßen taumelte.
Das wurde ihr dann zum Verhängnis und man wies sie wegen geistiger Verwirrung in eine Anstalt ein.
Im Übrigen liegt Zitronenjette auf dem Ohlsdorfer Friedhof begraben.

Zu Hamburg gehört auch die Zitronenjette, das Pendant zum Wasserträger Hummel. Das Denkmal von Hansjörg Wagner erinnert noch heute an sie. Leider steht die Plastik an der befahrenen Ludwig-​Erhard-​Straße und wird oft übersehen.
Ich selbst habe sie auch nur durch Zufall entdeckt, nachdem ich schon tausend mal an ihr vorbeigefahren bin.
Dabei hat die toughe Zitronenhändlerin, an die hier erinnert werden soll, einen besseren Platz verdient. Denn Henriette Johanne Marie Müller, wie sie eigentlich hieß, war ein Hamburger Original.
Sie zog Ende des 19. Jahrhunderts mit Körben voller Früchte am Tag durch den Grasbrook und nachts durch die Kneipen. Ganz schön mutig, wenn man bedenkt, das sie nur 1,30 war.
1940 wurde ihr sogar ein Musical gewidmet. Und jedes Jahr wird der Preis der Zitronenjette vergeben mit dem Frauen geehrt werden, die sich für ihre Geschlechtsgenossinnen einsetzen. So lebt sie im Gedächtnis der Hamburger weiter.

Der Standort ist wirklich etwas unglücklich gewählt.
Aber wer an der Figur schon mal vorbeigelaufen ist, bzw. wer es vor hat sollte Sie sich sich ruhig mal etwas genauer anschauen. Es wird einem sofort der blank geputzte Finger auffallen. Der hat seine ganz eigene Geschichte und spiegelt ein wenig den Aberglauben der Seeleute wieder und damit auch ein wenig die Geschichte Hamburgs.
Wer genau damit angefangen hat, kann man heute nicht mehr rekonstruieren.
Fakt ist:
In der Nähe ist ein Seemannsheim, wo natürlich viele Seeleute übernachten und leben. Wie mann weiß sind diese besonders abergläubisch und so kam es, dass einige von ihnen beim Vorbeigehen den Finger der Figur berührt haben. Anscheinend muss es aber Glück gebracht haben. Den mit der Zeit wurde es zu einem Ritual. Öfters, wenn ich abends mal dort vorbei ging, sah ich Seeleute die extra aus dem Seemannsheim kahmen, um vor der Figur innezuhalten, ein Gebet zu sprechen und eben diesen Finger zu berühren. Das muß so vor ca. 15 Jahren gewesen sein.
Bis hier hin, war das alles aber noch Relativ unspannend. Der Finger sah auch noch ganz normal aus.
Dieses Ritual ist aber nicht verborgen geblieben und hat sich langsam aber stetig rumgesprochen bis hin zu einem Reiseführer, der anfing Reisegruppen diese Glücksgeschichten, zu erzählen.
Tja, jetzt war es nicht mehr aufzuhalten und heute muss die Arme Jette tagtäglich Hunderten Leuten aus nah und fern Ihren Finger hinhalten. Denn wo Menschen Glück vermuten dort strömen Sie hin, wie die Schafe zur Wiese.
Ich Denke aber Sie hätte es gerne gemacht. :)

Auf dem Weg zum Michel sollte ein kleiner Abstecher bei der Zitronenjette gleich mit drin sein.
Sie gilt als eines der Hamburger Originale.
Die Zitronenjette hieß mit richtigem Namen Johanne Henriette Müller. Meist nachts versuchte sie ihre Zitronen in den Kneipen der Neustadt, St. Pauli oder auf der Reeperbahn zu verkaufen um sich ein bißchen was zu verdienen. Wegen Schwachsinn und Alkoholsucht wurde sie 1894 in eine Hamburger Anstalt eingeliefert.
Die Bronzeskulptur wurde von dem Bildhauer Hansjörg Wagner 1986 erstellt. Zu finden ist sie an der Ludwig-​Erhardt-​Straße, wie gesagt, unweit vom Michel.

Das berühren ihrer Hand soll Glück bringen. So lässt auch die Inschrift vermuten:
Dien Leben wer suur/​As de Zitronen, sail/​sick dat Erinnern an/​di lohnen? Dien Schik-​/​sol wiest op all de/​Lüüd, for de dat Glück/​het gor keen Tiet.
(In heutigem Hochdeutsch etwa: Dein Leben war sauer wie die Zitronen, soll sich das Erinnern an dich lohnen? Dein Schicksal erinnert an all die Leute, für die das Glück gar keine Zeit gehabt hat)