Museum Krameramtstuben

Die Krameramtsstuben sind die letzte geschlossene Hofbebauung mit Fachwerkhäusern des 17. Jahrhunderts in Hamburg. Erbaut wurden sie 1670. Ursprünglich dienten Sie den Witwen verstorbener Krämer, die zu mehreren Personen in den Häusern lebten. Die Gilde der Krämer (Kaufleute) war für die Häuser zuständig. Aufgrund der hohen Grundstückspreise wurden die Häuser von Stockwerk zu Stockwerk von unten nach oben immer etwas breiter, so dass in der zweiten Etage die Wohnungen bis zu einem halben Meter größer sind. Den Brand von 1842 sowie die Luftbombardierungen im Zweiten Weltkrieg haben diese Häuser unversehrt überstanden. Bis 1969 galten sie als Wohnungen für ältere Hamburger Mitbürger. Obwohl die Gasse bevölkert ist von touristischem Angebot (Kaffeebecher und Postkarten), so findet sich hier auch eine kleine Galerie sowie das Restaurant. Letzteres hat nen eigenen separaten Qype-​Eintrag:
Wer in Hafen– oder Michelnähe sollte hierher auf jeden Fall nen Abstecher machen und insbesondere den Blick nach oben zu den Schornsteinen richten. ;c)

Wir schreiben das Jahr 1375 … Kleinhändler, die Gewürze, Seidenstoffe oder Eisenwaren und festen Ständen oder Läden anboten, schlossen sich zu einem Verbund im Krameramt zusammen. Der Verbund, im 17. Jahrhundert zu Wohlstand gekommen, richtete 1676 Freiwohnungen für die Witwen der verstorbenen Amtsbrüder in schmucken Fachwerkhäusern ein. Die Wohnungen, über immerhin drei Etagen, waren trotz ihrer Enge komfortabel und großzügig eingerichtet und beileibe keine Bleibe für «arme Witwen».
Im Erdgeschoss finden wir noch heute einen kleinen Raum sowie die Küche mit dem offenen Herd. Im Obergeschoss, in das wir über eine sehr schmale Treppe kommen, dominiert ein Raum, der als Wohnraum mit Bettnische (Alkoven) eingerichtet ist. Über das Dachgeschoss konnte das Heizmaterial durch eine Luke hereingebracht und hierin gelagert werden.
Die heute vom Museum für Kunst und Gewerbe mit original Möbeln und Dingen aus dem täglichen Leben erhaltene Wohnung aus der Zeit um 1850 gibt uns einen Einblick in die Lebensart aus dieser Zeit. Im Jahr 1866 gingen die Häuser in den Besitz der Stadt über, die hieraus dann Altenwohnheime machten — bis zu diesem Zeitpunkt lebten die Kramer-​Witwen in den Wohnungen.

Ich schließ mich mal dem Vorschreiber an.
Eigentlich schön, daß (mit) die letzten Zeugnisse einer untergegangenen Zeit bewahrt werden. Aber das Verhältniss Preis/​Leistung ist einfach lächerlich.
Morgen stell’ ich noch 3 Fotos zu den schon bestehenden, dann braucht man wirklich nicht mehr hinein zu gehen.
Angemessen wäre ein Klingeltopf am Ausgang mit einem Schild mit der Bitte um einen kleinen Beitrag zur Unterhaltung der Anlage.

Nachdem wir beim letzten Hamburgbesuch nur in dem Gässchen waren, wollten wir dieses Mal auch die Stuben von innen ansehen. Aber das war — positiv beschrieben — eine unfreiwillige Spende für das Museum. Auf 3 Etagen, winzig klein, gibt es ein paar alte Möbelstücke. Dafür zahlen Erwachsene 3 Euro. Aus wirtschaftlicher Sicht: Wucher!
Es bleibt die Hoffnung, damit wenigstens etwas für den Gedächtniserhalt getan zu haben.