Vattenfall Cyclassics

Oh ja am Wochenende endlich wieder. Bin jedes Jahr am Vaseberg anzutreffen, weil da einfach eine super Stimmung ist und man die Radfahrer nicht nur für einige Hundertstel zu sehen bekommt, da sie ja auf dem steilen Berg nicht so viel Fahrt aufnehmen können.
Dadurch wird der Kampf für die einzelnen Fahrer viel größer und das ist wirklich beeindruckend zu sehen.

Tolle Veranstaltung — am Waseberg war die Stimmung toll :).

Sonntag, 19.08.2012 Für heute ist der wärmste Tag
des Jahres in Hamburg angekündigt. 30 – 35 ° sollen es werden.
Also genau richtig für einen schönen Ausflug an die Nordsee
oder an den nächsten Badesee.
5:30 Uhr: Ich werde vom Wecker aus
meinen Träumen gerissen. Anstatt Sonne, Strand und Meer wartet
heute Sonne, Asphalt und Mehr auf uns. Mein Mann hat keine Probleme, sich um
diese Uhrzeit schon mit einem Frühstück zu versorgen, mein
Magen dagegen schlummert noch vor sich hin, er möchte noch nicht
geweckt werden. 6:30 Uhr: Immer noch leicht verschlafen
setzen wir uns Richtung U-​Bahn Osterstraße in Bewegung, mein
Mann schiebt sein Rennrad neben sich her, ich meine Augenlider vor
mir her. Wie immer ist die U-​Bahn schon mit
Fahrrädern und den dazugehörigen Fahrern verstopft. Ich
werde nie verstehe, warum der HVV es nicht schafft, an dem Tag der
Cyclassics die Taktung der U-​Bahn zu erhöhen. Aber nein, wozu
auch, alle 20 Minuten fährt sie, wie im Sonntagsfahrplan
vorgesehen. Es werden ja auch nur rund 18.000 Jedermänner und
knapp 1. Mio Zuschauer erwartet. Das ist ja wohl kein Grund von seinen
Gewohnheiten abzuweichen! Also heißt es irgendwie rein
quetscheneiner geht noch, einer geht noch rein. 7.30: Startaufstellung für die
55 km Strecke auf der Kennedybrücke. Dann heißt es erstmal
warten, warten, warten, weil (wie immer), sich der Start verzögert. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Kurz vor 8:00: Endlich geht es dann los, ich schicke ihm noch ein: Komm heil wieder mit auf dem Weg.
So, nun habe ich erstmal frei. Und
Hunger.
Inzwischen ist mein Magen aus dem
Tiefschlaf erwacht und verlangt nach Fütterung. Jahrelanges
Training bringt meine Beine dazu, von allein die richtige Richtung
einzuschlagen. Am Ballindamm entlang geht es Richtung Jungfernstieg. Ich kann nicht umhin, den traumhaften Blick über die
Binnenalster zu genießen. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Schon 1000x gesehen und immer noch
atemberaubend. Ich liebe diese Stadt. (Siehe Foto unten) 8:15: Mein Ziel sind die Alsterarkaden
an der kleinen Alster, auf der anderen Seite des Jungfernstiegs. Hier
kann man direkt unter den Arkaden am Wasser sitzen und ganz gut
frühstücken.
(Siehe Foto unten) Ich bin kein großer Frühstücker
und das Mini-​Frühstück (nennt sich wirklich so) des Arkaden-​Cafes kommt mir
gerade recht: 1 Kännchen grüner Tee, 1
helles Brötchen, 1 Croissant, Butter, Honig, oberleckere lose
Marmelade, 2 Scheiben Käse. (Siehe Foto unten) Für den großen Esser
sicherlich zu wenig, für mich genau richtig und für 6,80EUR
ein akzeptabler Preis. Ich komme jedes Jahr zur Cyclassics hierher,
aber noch nie war es so voll wie heute. Liegt wohl daran, das auch
noch gleichzeitig die Cruise-​Days stattfinden. 9:00: Es wird Zeit sich einen guten
Platz an der Bande zu sichern, die angekündigten knapp 1 Mio
Zuschauer werden am Ende nicht ganz erreicht, aber 800.000 sollen es
gewesen sein. Rund 200.000 davon müssen sich in der City
rumtreiben, es sind nur noch wenige Plätze an der Bande frei. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Nun heißt es warten, die
Jedermänner anfeuern (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) .warten, ein paar Fotos schießen,
warten und da, große Erleichterung,
da ist Herr Kiwi, soweit ich sehen kann in einem Stück und
zeitlich sogar ein wenig schneller als erwartet, also kein Unfall
unterwegs.
Uff, ich bin immer froh, wenn ich meinen Mann heil wieder
zurück bekomme, denn es gibt ziemlich viele Idioten unterwegs.
Diesmal habe ich allerdings keinen einzigen Unfall während der
Zieleinfahrt beobachtet, das war schonmal wesentlich schlimmer. Wenn
die Freizeit-​Radler in Sprintmanier mit letzter Kraft Richtung Ziel
rasen und dabei alles in die Bande schieben, was im Weg rumsteht. Hab ich diesmal nicht beobachtet. Zum
Glück. (Siehe Foto unten) An der Strecke macht das Publikum einen
Wahnsinnsstimmung, jeder der sich dem Ziel nähert wird
angefeuert. Je näher am Ziel, desto dichter die Menschentrauben.
Zugucken macht Spaß, kann ich jedem nur empfehlen, der zur
Cyclassics in Hamburg weilt.
(Siehe Foto unten) 10:30: Wir treffen uns wie immer beim
Einschreiben der Profis, das diesmal am Domplatz (
), bei St. Petri stattfindet (sonst
immer bei St. Jacobi). Herr Kiwi präsentiert stolz seine
Medaille. (Siehe Foto unten) Allerdings schenken wir uns heute den Start der Profis,
denn es ist schon merklich heiß um diese Uhrzeit, wir sind
beide ernsthaft froh, das die Jedermänner so früh starten.
Also tummeln wir uns Richtung U-​Bahn. 11:30: Bei der U-​Bahn Osterstraße dann die Belohnung: Lecker Eisessen
im Tropea (
). (Siehe Foto unten) Und dann ab nach Hause, ausruhen. Tschüß Cyclassics, bis zum
nächsten Jahr.

Die Vattenfall Cyclassics sind nicht nur für die Radfahrenden Teilnehmer ein Erlebnis — nein — auch die ZUSCHAUER haben ihren Spaß -
die Cyclassics finden am Sonntag, 19.08.2012 statt —
wichtiges Datum auch für Nicht-​Teilnehmer, bitte gleich im NEUEN TERMINKALENDER eintragen — da an dem Tag sehr viele Straßen in Hamburg zeitweilig gesperrt sind —
— in diesem Jahr fuhren 19.295 Jedermann-​Radfahrer
— es gibt ein sog. JEDERMANN-​RENNEN an dem wirklich jeder teilnehmen kann,
der es sich zutraut mindestens 55 km Rad zu fahren — 100 km oder 155 km könnnen die Geübteren fahren —
— wer 2012 mitfahren mag, kann sich ab 24.01.2012 anmelden
— natürlich gibt es auch ein PROFI-​RENNEN — 216,5 km — wer mal die Rennfahrer der großen Radrennen an sich vorbei rauschen sehen will, ist hier genau richtig —
— sie fahren so schnell, dass ich sie unter ihren Helmen kaum erkannt habe —
— SEHR WICHTIG SIND BEI DIESEM RADRENNEN DIE ZUSCHAUER
— die lassen sich jedes Jahr etwas Neues einfallen — in vielen Stadtteilen stehen Musikgruppen — wird geklatscht — manche haben Fahnen der einzelnen Länder dabei — andere Fahnen auf denen die Namen der Freunde oder Bekannten stehen — natürlich sind auch die großen Radio — + Fernsehsender vor Ort

Alljährliches Event in Hamburg und Umland. Egal ob in der City oder auf dem Land, die Atmospähre war immer toll, wenn man von den Sperrungen für die Anwohner absiehtja und dem fragwürdigen Sponsor der Mitten durch Altona né Leitung bauen will.

Allen Doping-​Affären zum Trotz brausen sie jedes Jahr durch die Stadt, abertausende Fahrradfahrer. Egal ob Profi-​Rennfahrer oder normaler Radfahrer, bei den Cyclassics gibt es für jeden die richtige Stracke.
Die Profis ackern mehrmals den Waseberg hoch, während die Normlaos nur an der Elbe oder um die Alster entlang fahren. Die Strecken können zwischen 60 und 160 Kilometern gewählt werden.
Die Veranstalten ist den Autofahrern jedes Jahr im August ein Gräul, denn sie legt die ganze Stadt lahm. Auch für Fußgänger wird so manche Straßenüberquerung schwierig, denn die Strecke ist so gut eingezäunt, das es kaum ein Durchkommen gibt.
Doch die Show hat noch mehr zu bieten: die größte deutsche Endverbrauchermesse für den Radsport mit den unterschiedlichsten Produkten, informativem Programm auf der NDR-​Bühne, große Fahrradversteigerung von gebrauchten Fahrrädern, spannende Fun-​Module und Bike-​Showsbilden das Rahmenprogramm.

Ich bin das erste mal ein Radrennen gefahren und wir als 7 köpfige Gruppe haben uns ein ¾ Jahr darauf vorbereitet. Es war die 55 km Tour und wir sind alle unter 2 Std. im Ziel gewesen und haben damit unser Ziel alle erreicht. Das war ein unbeschreibliches Gefühl und wir fühlten uns als Helden des Tages. Ich möchte jedem Mut machen der darüber nachdenkt einmal mitzufahren, tu es!! Es ist ein unbeschreibliches Gefühl die Mönkebergstr. in einem Korridor von jubelnden Menschen entlangzuradeln. Mann wird in diesem Moment für alles entschädigt und es macht süchtig. Es war sicher nicht das letzte mal.

In der Nacht zu Sonntag, es ist bereits 1.30 h, füllen sich unsere von bereits zwei Flaschen Rotwein inspirierten Gäste die bauchigen Gläser noch einmal randvoll. Meine ihnen eben mitgeteilte Startzeit um 7.45 h, verbunden mit der Aufstehzeit um 6.30 h, flösst ihnen zwar Respekt ein, hat aber kaum Einfluß auf ihr Sitzfleisch.
Nun, ich hatte am Freitag noch einen Startplatz erhalten, 55 km Distanz, besser trainierte oder ambitionierte Fahrer melden für 100 oder 155 km durch das Monte Carlo des Radsports, Hamburg eben.
In den letzten Wochen war die Luft, die noch beim Skoda Velothon in Berlin drin war, wieder raus. Trainiert hatte ich nicht mehr, die Pneus meines Rades schlapp wie meine Beine.
Es ist 2.12 h als ich schnell zur Pumpe greife, ein Trikot raussuche, die Startnummer daran befestige und endlich auch ein bißchen Aufregung verspüre.
6.30 h, der Wecker klingelt, ich federe aus dem Bett, mit der kleinen Hoffnung auf Dauerregen, schiebe ich die Vorhänge zur Seite, nein, im Osten ist es bereits hell, es verspricht ein netter Tag zu werden. Es kribbelt, ich bin dabei. Kurze Dusche, nichts zu essen, kein Kaffee, rauchen tue ich auch kaum noch.
Um 7 h bin ich auf der Straße, eine vollgefüllte Trinkflasche steckt im Rahmen, ein Energieriegel und ein bißchen Traubenzucker liegen noch zu Hause, egal, vor dem Start vielleicht noch eine Banane, das sollte reichen.
Für mich eine der schönsten Phasen vor dem Rennen mit frühem Start. Ich fahre mit dem Rad durch die Stadt, menschen– und autoleer, es ist Sonntag und es ist verdammt früh.
Das Ziel ist die Innenstadt, Startbeutelabgabe auf dem Ballindamm, dann Start hinter dem Dammtorbahnhof.
Je näher man kommt, desto mehr Fahrer kommen aus den Häusern und Straßen mit dem gleichen Ziel, alle gut zu erkennen an den gelben Starterbeuteln, die sie auf dem Rücken tragen. Es wird gegrüßt, sich freundlich zugenickt.
Schon auf der Reeperbahn ist einiges gesperrt, die Radfahrer haben den Verkehr zum Ärger genervter Taxifahrer schon im Griff, fahren in größeren Gruppen, lassen sich nicht beirren.
Wie üblich ist alles sehr gut organisiert, die Cyclassics finden zum 13. Mal statt und man merkt an jeder Ecke, dass die Veranstalter jedes Jahr noch um ein Müh besser werden, Teilnehmer, die ihre Startunterlagen vorher lesen, sind — wie überall im Leben — sehr im Vorteil, müssen sie doch weder fragen, noch nervös in der Vorstarthektik schimpfen.
22.000 Leute gehen heute hier an den Start, rund 7.000 davon auf meiner Strecke, 55 km.
An großen Zelten gibt man die Startbeutel ab, ein trockenes Hemd, ein Handy, Schlüssel, alles, was man später gerne hätte, aber auf dem Rad nicht brauchen kann, wandert in diese Beutel, die wohlgelaunte Jugendliche annehmen und nach Zahlen sortiert aufbewahren.
Nette Mütter älterer Bauart schmeissen derweil die Vorstartverpflegungsstationen mit netten Worten für jedermann, Bananen, Apfelsinen, Isogetränken, Wasser und Apfelschorle satt. Außerdem Müsliriegel, mir persönlich ein Rätsel, wie man so ein Ding morgens futtern kann.
Ich bin Startblock B, das ist direkt hinter A und sehr weit vorne, d.h. das rund 6.000 Fahrer hinter mir sein werden, mich verfolgen und evtl. sogar überholen werden.
Ein paar Freunde stehen mit mir im Startblock, wir sind inzwischen alle Veteranen, haben uns die vordere Position durch entsprechend schnelle Ergebnisse in den letzten Jahren verdient.
Es geht los, die Schuhe werden in die Pedale eingeklickt, das Tempo ist sofort sehr hoch, die Uni fliegt vorbei, der Schlump, Bornkampsweg, der Volkspark bleibt links liegen, es geht nach Westen, raus Richtung Schenefeld, eine Gruppe zu finden, ist das Ziel. Eine Gruppe, die ungefähr mein Tempo fährt, wo ich mich einklinken kann, im Windschatten Körner (Energie/​Kraft) sparen kann. In Schenefeld habe ich sie endlich, mal schnell (45km/​h), mal bummelig (35km/​h) fliegen wir wie ein Hornissenschwarm über die Straße. Schulter an Schulter, Reifen nur wenige Zentimeter von einander getrennt. Stürze sind auch deshalb häufig, weil die wenigsten Teilnehmer in diesen Feldern Erfahrung haben, oft nervös sind, ein kleiner Verbremser oder Schlenker zur Seite kann sehr schmerzhafte Folgen für viele Fahrer haben. In unserer Gruppe passiert aber nichts. Appen, Holm und Wedel kommen, allesamt in Schleswig-​Holstein, Vororte von Hamburg.
In Wedel tobt die Hölle, ein Sprecher feuert Fahrer und Zuschauer gleichermaßen an, immer die Hände an den Bremsen, die davon taub werden, dann einschlafen und ausgeschüttelt werden müssen, sie werden vielleicht noch gebraucht. Inzwischen schmerzt auch der Nacken vom dauerenden nach vorne schauen, der Hintern ist hier nur ein Kollateralschaden.
In rasender Fahrt geht es an Schulau vorbei, dort wo die ein– und auslaufenden Schiffe vom scheppernden Tonband begrüßt werden, die Berge (!) kommen. Erst sind es nur leichte Steigungen, kaum wahrnehmbar, später dann der Kösterberg, so etwas wie der Mont Ventoux der Cyclassics (der