Saxifraga

ehrlich, ich weiß gar nicht wieso das alles SOOO besonders sein soll. das hier im laden, also da im laden, dass ist einfach nur richtig. alles passt iregndwie zusammen und gehört dahin, ist also einfach richtig. und wenn ich da blumen kaufe, finde ich sie auch nicht SOO besonders, sonders, genau!
RICHTIG.

Saxifraga ist für mich einer der Orte, weswegen ich in Hamburg lebe.
Schönheit, Offenheit, Eigenheit und eine Einzigartigkeit wuchert und wächst
in diesem Laden aus allen Ritzen… also mir geht trotz all der Jahre immer wieder staunend das Herz auf. Carola und Annette sind für mich mit Ihren Blumen, Gestecken, Gebinden und anderen Gewächsen moderne, westliche Ikebana Meisterinnen, unvollkommen vollkommen.

Saxifraga ist einerseits ein eigenwilliger Name für einen Laden und andererseits beschreibt er eine Gattung der Steingewächse. Wieso sich Carola und Anette gerade für diesen Namen ihres Ladens entschieden haben weiß ich gar nicht. Dennoch ist Saxifraga ein sehr toller Blumenladen. Auch wenn nicht der meiste Wert auf Sauberkeit und Inneneinrichtung gelegt wird, bin ich hier gerne. Für runde 15 Euro gehe ich immer glücklich aus diesem Laden an der Glashüttenstraße. Denn hier finde ich für jede Gelegenheit einen tollen Strauß oder ein Boquet –egal ob Muttertag, Beerdigung oder Geburtstag einer Kollegin. Ich muss allerdings zugeben, dass ich die ganzen Sprüche und Designs im Laden nicht immer verstehe und das Ganze auf mich immer etwas esoterisch wirkt. Bei Saxifrage spukt’s nicht, aber etwas eigenwillig ist der Shop schon. Aber so lange die beiden Damen bei Saxifraga daraus ihre Kreativität ziehen ist mir das nur recht.

Saxifraga ist ein wunderschön dekorierter Bluemenladen im Karoviertel.
Betritt man ihn ist man gleich betört, vom Duft der Blumen und von der Dekoration, die irgendwie auch an einen Antik-​Möbelladen erinnert. Alte Tischchen und selbstgezimmerte Bänke stehen überall herum. Darauf hübsch drapiert diverse Blumen, Sträuße und Gestecke, von einheimisch bis exotisch.
Immer wenn sich vorbeikomme, hat die Dekoration sich wieder geändert. Im Moment sind es Pilze auf Moos und Bäumchen aus Blumen, die einen überall anlachen, mal sehen was als nächstes kommt.
Wer individuell gebundene Blumensträuße mag und nicht nur Blumen sondern kleine Kunstwerke kaufen oder verschenken will, der wird den Laden lieben.

Der Blumenladen in der Turnerstraße, direkt um die Ecke der Marktstraße versetzt mich immer in einen Rausch. Hier werden ungewöhnliche Blüten miteinander kombiniert. Übergroße Hortensien in lila mit einer roten Rose. Die Blumen stehen bunt gemixt in übergroßen Vasen. Hier wird geklotzt nicht gekleckert und aus dem vollen geschöpft. Der Laden ist ein kleines Kabinett an Kreativität.
Die Wände sind olivgrün, bunte Kissen mit poetischen Sprüchen stehen zwischen dem ganzen Farbmeer. Verkauft werden auch ungewöhnliche Lampen ummantelt mit echten gepressten Stiefmütterchen.
Der absolute Oberwahnsinn sind die ungewöhnlichen Adventskränze.
Da stehen zB kleine Plastik Figürchen in Form von Schafen anno 1900 auf Mooskränzen, Pinienzapfen sind mit Kerzen bestückt –alles sehr eigen –
Da greift man gerne mal etwas tiefer in die Tasche um sich was zu Gönnen und wahlweise den Frühling, Sommer, Herbst oder Winter in die Wohnung zu holen.

Ich bin noch im Karoviertel und schaue auf jeden Fall, was Carola momentan an Blumen hat. Saxifraga ist ein Steingewächs und kommt aus den Alpen. Saxifraga ist mein schönster Blumenladen in Hamburg. Wenn meine Mutter zu Besuch kommt, möchte sie immer bei Ihr vorbei schauen. Das schauen alleine öffnet ihr Blumenliebhaberherz. Ihre Mutter war Floristin und irgendwie hat die Liebe zu Blumen auch mich ergriffen. Mich erheitern sie nicht nur sondern inspirieren mich auch in meiner Arbeit.
Wenn ich den Laden betrete, brauch ich immer erstmal ein Paar Minuten um die Vielfalt, das ausgefallene Angebot und die vielen verschiedenen Farben und Düfte auf mich wirken zu lassen. Die Üppig gefüllten Kübel und Vasen, unterschiedlichst bestückt, in schrägen Kombinationen oder einfach nur schlicht. Rosen werden mit Olivenzweigen präsentiert,
Chrysanthemen und Artischocken oder Gladiolen mit Ästen und Zwiebelblume. Äste je nach Saison mir Knospen, Blüten, Blättern, Früchten oder einfach nur leer mit etwas Moos bewachsen. Ausgefallene Gräser oder es stehen viele kleine Vasen mit Blumen schon vorgebunden und jedes gleicht einer Skulptur.
Ich entdecke auch immer etwas Neues, Blumen, die ich noch nie vorher gesehen habe, oder Arten, die ich in diesen Farben noch nie gesehen habe, ob das ein originelles Kissen ist, ein Schrein kunstvoll leicht asiatisch und kitschig a la Carola oder eine ganz besondere Orchidee im Topf.
Carola hat Ihren sehr eigen Stil in Blumenbinden kreiert, der schon von vielen kopiert wird. Blumen werden kunstvoll, asymmetrisch, exotisch, unkonventionell und liebevoll a la Carola gebunden.

a very very neat place for flowers lovers (if not you’ll become one). It is a very small shop in the basement of a house located in Caroviertel. The lady who does it makes all sorts of arrangements from big bouquets to tiny little one flower bouquet (they are the cutest) in an always genuine way.
I recommend this place if you want to make a small gift, you’ll always find something touchy and original.

Carola hat den gewissen Blick für Arrangements und Kompositionen, den manche ihrer Kollegen missen lassen.
Ich kenne kein anderes Blumengeschäft dessen Werke man ohne Hinweis an jedem Ort am Stil erkennt. Sie schafft es mit ihren Gebinden eine eigene Blumensprache zu sprechen, die man unmittelbar versteht.
Diese Ästhetik drückt sich auch in den von ihr selbst gestalteten Lampen, Vasen & Kissen aus. Besonders schön sind ihre setzkastenartigen Schubladenkollagen, in denen sie kleine, feine Fundstücke mit Worten, Farbe und Bildern kombiniert.
Auf Nachfrage binden Carola & Anette auch gern themenbezogene Bouquets.

Das ist kein normaler Blumenladen. Hier gibt es keine einheitlichen Gefäße, keine ordentlichen Regale, alles ist ein wenig schrabbelig und alt und abgenutzt und deshalb sehr schön im Kontrast zu den schönen und oft außergewöhnlichen Blumen.
Überall an den Wänden und hinter dem Tresen hängen, stehen oder liegen merkwürdige Kissen oder Bildchen oder Gläser mit aufgestickten Wörtern und Sätzen, die man manchmal nicht versteht.
Ein bißchen fühlt man sich versehentlich in die Besprechungsräume einer Wahrsagerin oder eines Voodoopriesters geraten zu sein und es ist ausnahmsweise angenehm, wenn vor einem noch ein oder zwei Kunden sind, dann schweift der Blick noch ein paar Minuten über die netten kleinen Details.
Die Chefin, Carola, ist nicht vordergründig freundlich, das muß man sich langsam erarbeiten.