Auf dem nicht bebauten dreieckigen Platz zwischen Moorweidenstraße und Edmund-Siemers-Allee steht auf dem Rasen von großen Bäumen umgeben ein Denkmal aus Granit und erinnert an die Deportation von Juden während der Zeit des Nazi-Regimes. Sehr viele Menschen gehen hier täglich vorbei, vor allem junge Menschen, denn der Platz grenzt direkt an den Pavillon West des Hauptgebäudes der Universität. Während der Vorlesungszeit herrscht buntes, lockeres und fröhliches Leben, so wie auch vor einigen Tagen, als ich bei herrlichstem April-Wetter hier vorbeiging und zum ersten Mal bewusst wahr nahm, dass hier ein Denkmal steht. Wie mir wird es schon so vielen anderen gegangen sein, dabei kann es gut tun, einmal ruhig stehen zu bleiben, in sich zu kehren und an die Zeit zurück denken, in der unglaubliches Unrecht geschah. Ein Moment der Kontemplation. 1933 lebten etwa 24.000 Juden in Hamburg, hier an diesem Platz begann der Weg tausender jüdischer Bürger Hamburgs in die Vernichtungslager der Nazis. Im Auftrag der Stadt Hamburg schuf der Bildhauer Ulrich Rückriem 1983 diesen Gedenkstein aus finnischem, gespaltenen Granit. Das heutige junge, lebendige Leben der Studenten drum herum, das in die Zukunft blickt, verwischt Bedrückung und Traurigkeit. Dieser Platz ist eine Sammelgedenkstätte an die deportierten Juden. In ganz Hamburg sind weiterhin die Stolpersteine( ) in den Gehwegen zu finden, die vor den Häusern(oder Plätzen, wo damals die Häuser standen) mit konkreten Namen die Juden benennen, die über Nacht mit Bahntransporten in eine unbekannte und wie wir heute wissen, grausame Zukunft verschwanden.