Paul-Sudeck-Haus

Günstiger kann man in Hamburg wohl kaum wohnen und die Lage ist wirklich Top.
Die Zimmer wirken im ersten Moment trostlos, lassen sich aber gut herrichten. Klein bleiben sie aber definitiv. Lediglich der Straßenlärm der Barmbeker Straße schränkt die Lebensqualität sehr ein. Davon sind jedoch vor allem die Bewohner der Westzimmer vom Haus A betroffen.
Die Hausverwaltung ist freundlich und schnell.

Ich vergebe vier Sterne, weil ich finde, dass man nirgendwo vergleichbar günstig (210 Öre) in so guter Umgebung wohnen kann.
Winterhude, genau zwischen Stadtpark und Alster ist ein wirklich schöner Fleck von dem aus man schnell überall in der Stadt sein kann. Günstig ist, dass die U3 von der Haltestelle Borgweg an alle wichtigen Punkte fährt. Zur Uni muss man zwar einmal umsteigen, aber da die U1 eh immer schon dasteht ist das kein Problem. Ich brauche meistens so 25min von meiner Zimmertür bis in des Seminarraum.
Die Zimmer sind zugegebenermaßen wirklich klein. Es gibt das A, B, C & D Haus. Soweit ich weiß sind in A und B nur kleine längliche Zimmer von etwa 11m in die nur ein kleines Bett passt. Die Zimmer im C und D Haus sind quadratischer und man kann auch ein goßes Bett reinstellen (140×200cm). Die Zimmer sind größtenteils schon eingerichtet, aber man kann die Möbel ja zerlegen und verstauen. Obligatorisches Inventar ist ein Bett mit Matratze, ein Regal, ein großer Schreibtisch mit Drehstuhl, und ein an der Wand befestigtes Regal. Außerdem gibt es einen praktischen Wandschrank in dem man viel verstauen kann und in dem sich –surprisesurprise– auch ein Waschbecken mit Spiegelschrank versteckt. Man muss bedenken, dass das Haus aus den 60ern ist und die Möbel fast ähnlich alt sind. Schöner wohnen ist das nicht, aber man muss kreativ sein! :)
Auf jedem Flur wohnen im D Haus etwa 12 Leute, meistens 6 Männchen und 6 Weibchen. Die teilen sich dann einen winzigen Aufenthaltsraum mit Balkon und angeschlossener Küche. Die Küche wird fast täglich von Putzfrauen gereinigt, genauso wie das Bad. Naja, jenachdem wie die Damen Lust haben… also Harmonie und Lebensfreude versprühen sie jedenfalls nicht.
Im Bad gibt es 2 Duschkabinen und 2 Klos. Jemand, der Mama’s täglich mit Sagrotan gereinigtes und mit Duftkerzen versehenes Bad gewöhnt ist, muss sich hier eben umgewöhnen. Manchmal stinkt das einfach. Pfui!
Sehr schön finde ich das Angebot im Haus. Es ist sehr erstaunlich, dass das fast alles garnicht genutz wird. Es gibt hier nämlich einen Kanuflur (Kanus für 4 Euro den ganzen Tag)
ein Sportflur, der für den Fitnessraum und die Turnhalle zuständig ist, eine Bibliothe, ein Flur in dem man sich Spiele ausleihen kann, eine Fahrradwerkstatt, eine Töpferwerkstatt, ein Fotolabor und noch soviele Sachen mehr, die man auf der Website nachlesen kann.
Es gibt außerdem eine Bar, die sich aus unerfindlichen Gründen Helma Claussen Bar nennt. Die Bar ist groß und kann gemietet werden zu wirklich guten Bedingungen. Es gibt einen Kicker und ein Billardtisch. Es sind aber eigentlich immer die selben paar Leute die sich hier treffen. So richtig voll wird es nur selten. Das ist wirklich schade. Die Bar ist immer Mittwochs ab 21h geöffnet und Montags finden hier Pokertuniere statt. Auch eine LAN Party gab es schon.
Die Flure sind, denke ich sehr unterschiedlich. In manchen sind alle best friends und und anderen wiederrum sagt man sich noch nichtmal Hallo. Sowas finde ich wirklich schade. Aber unsoziale Menschen gibt es überall und in so einem großen Wohnheim ist die Anonymität nunmal sicher.
Trotzdem: Wohnheim ist eine Erfahrung und dieses ist sicherlich nicht das schlechteste!
Wer sich überlegt ins PSH zu ziehen, der sollte schauen, dass er ins C Haus kommt, weil die Zimmer schön quadratisch sind und der Aufenthaltsraum größer als im D Haus.