Mein Schiff 3

Die Tatsache, dass es sich bei Mein Schiff 3 um einen Neubau handelt, lässt eine Kreuzfahrt auf den Schwesterschiffen 1 und 2 für uns als Alternative schnell ausfallen.
Wir entern das dunkelblaue Wohlfühlschiff in Las Palmas auf Gran Canaria, um eine Dezember-​Woche zwischen den Kanaren und Agadir in Marokko zu schippern.
Ein rundum schönes Erlebnis.
Es ist unsere zweite hauptamtliche Kreuzfahrt nach den Emiraten, wenn man von den beiden Kurztrips nach Oslo und Helgoland mal absieht. Die Erste fand auf einem amerikanischen Schiff statt und größer könnte ein Gegensatz wohl kaum sein.
Die Reederei wirbt mit dem Slogan «Wohlfühlschiff» und Recht hat sie. Alles auf Mein Schiff 3 wirkt angenehm bodenständig, nicht so überbordend wie bei anderen Reedereien. Schon die in geschwungenen Schriftzügen aufgebrachten Worte am Schiffsrumpf wie Wohlfühlen, Genuss oder Horizonte unterstreichen das Anliegen der Reederei: entschleunigen ist angesagt und das auf sehr geschmackvolle Weise
Gemeinhin sind Schiffskabinen eher nicht üppig bemessen und winzig geradezu stets die Duschkabinen-​Situation. Anders hier: unsere Balkon-​Kabine ist ausreichend breit und vor allem supertief. Geschmackvoll die Einrichtung mit vielen netten Details wie unterschiedlichen Schränken auf beiden Seiten des Bettes oder ledernen Griffen an den Schubladen.
Als verkappte Innendekorateurin begeisterte mich der formschöné meerblau-​transparente Seifenspender in Bad und Dusche, der sich erfrischend von den sonst üblichen gruseligen Plastikbehältern abhob. Geht doch! Formschön auch die Zahngläser, formschön eigentlich das ganze Schiff.
In den Schränken ist viel Platz und generell ist Stauraum sehr großzügig bemessen. Sogar auf den Innenseiten der Schranktüren sind noch Körbchen angebracht (!)
Unsere Kabine auf Deck 9 verfügt über ein großes bequemes Doppelbett, eine Sitzcouch, die man im Bedarfsfall zu einem Bett umfunktionieren könnte sowie einen Tisch, der uns mal als Schreibunterlage mal als Speisetisch dient. Da die Kabinen nämlich mit einer Espressomaschine ausgestattet sind, haben wir gelegentlich die Chance genutzt, uns aus dem Selbstbedienungsrestaurant eine kleine Köstlichkeit mit auf die Kabine zu nehmen und den Blick auf den Atlantik allein für uns vom eigenen Balkon zu genießen. Großes Kino!
Täglich gab es zwei Kapseln auf’s Haus, Pardon: auf’s Schiff, Mehrverbrauch kostete. Im Bord darüber standen immer zwei Kaffee– und zwei Espressotassen.
Die ganze Reise begleitete uns eine frische Rose auf dem Tisch, die Vase derart gestaltet, dass selbst 4-​Meter-​Wellen kein Problem darstellten.
Ein weiteres nettes Detail war der Wasserkrug auf dem Zimmer, den man sich jederzeit an einer der vielen «Zapfstellen» füllen konnte und zu dem jeder Gast drei kleine Kristalle bekam, die dem Wasser eine besondere Note verleihen sollten. Der weniger esotherisch Ausgeprägte nimmt sie schlicht als Souvenir mit nach Hause.
Selbstverständlich verfügt das Mein Schiff 3 über eine ausreichende Anzahl Bars, Cafés, Restaurants und Lounges, dass man jederzeit ein Eckchen finden kann, in dem man seine Ruhe hat. Zur Not zieht man sich den weißen Bademantel an und legt sich in die Ruhezonen der Sauna.
Neben einem großen Büffet-​Restaurant bietet das schwimmende Hotel drei weitere Restaurants mit Service an, deren kulinarische Schwerpunkte von klassisch über mediterran bis euro-​asiatisch reichen. Der Tisch wird hier zugewiesen, die Tischgesellschaft ergibt sich random-​mäßig. Wir trafen im Laufe dieser Woche auf Vierer-​und Sechser-​Gruppierungen, trafen aber auf ein Pärchen, die ein wenig traurig darüber war, dass es stets an einem Zweier-​Tisch platziert wurde und so gar keine Leute kennenlernten konnte. Naja, aber dann kamen wir ja!
Wer bei diesem Angebot nicht fündig wird, könnte gegen Cash einen Japaner oder ein Steakhaus besuchen.
Eine Reihe Bars mit Namen wie «Entflammbar» oder «Abtanzbar» gab es derart größzügiger Anzahl, dass wir zu Hause feststellten, gar nicht in jeder gewesen zu sein.
Die Raucher finden ihre eigene Lounge, die Shopper können in der kleinen, aber durchdacht bestückten Einkaufsstraße der Gebrüder Heinemann zugreifen.
Natürlich ist auch an die Sportler gedacht. Fitnessräume, Swimmingpool oder ein kleiner Vielzweckaussenplatz sorgen dafür, dass die Folgen der unendlichen Versuchungen wieder abtrainiert werden können.
Das Personal auf dem Mein Schiff 3 lernten wir als überaus freundlich und hilfsbereit kennen, überwiegend auch der deutschen Sprache mächtig. Deutsches Schiff halt!
Ein Wort zum Dress-​Code: die große Gala darf hier getrost zu Hause bleiben. Smart-​Casual ist das Höchste der Gefühle, auf diesem Schiff könnte man gerne mal overdressed sein.
Das ganze Konzept von Mein Schiff 3 ist derart detailliert und klug durchdacht, dass es rundherum überzeugt. Wir haben uns immer schon auf einen Seetag gefreut, um uns uneingeschränkt bei «Genuss» unter dem «Horizont» auf dem «Meer» wohlfühlen zu können.
Maximale Punktzahl!

Da man ja nur schwierig einen Ort für ein Schiff anlegen kann habe ich einfach mal den Cruiseterminal in Altona gewählt, wie es schon jemand für «Mein Schiff 1» getan hat. Auf den Heimathafen Valletta auf Malta, kann man ja noch nicht zugreifen.
Das «Mein Schiff 3» ist das neueste Schiff in der TUI Cruise-​Flotte. Auf technische Details gehe ich jetzt nicht ein, die kann man im Netzt zur Genüge nachlesen.
Wir machten in diesem Jahr eine einwöchige Fahrt durch das Mittelmeer.
Wenn man so vor dem Schiff steht, dann ist es schon gewaltig. Wenn man überlegt, dass darauf 2.500 Gäste und 1.000 Mann/​Frauen Besatzung Platz haben, dann kann man sich sicher vorstellen, welche Dimensionen dieses Schiff hat.
Als wir das erste Mal das Schiff betraten, hatten wir gar nicht das gefühlt, dass es sich um ein schwimmendes Gefährt handelt, sondern eher um ein Hotel.
Die Aufgänge waren sehr geräumig, mit jeweils 6 Fahrstühlen und sehr breiten Treppen.
Wir hatten eine Kabine im 11. Deck, mit Balkon. Würde ich auch immer empfehlen, wenn man eine Schifffahrt macht, so kann man auch mal das Meer für sich alleine genießen.
Die Zimmer und das Bad sind erstaunlich geräumig, der Balkon bietet genügend Platz um dort entspannt zu sitzen.
Die Einrichtung ist schlicht, aber geschmackvoll. Ein wenig Schnick Schnack, sonst eher funktionell.
Als besonderes Highlight finde ich die Nespressomaschine in jeder Kabine. Täglich gab es frische Kapseln.
Der Teppich ist, wohl weil er neu ist, noch super flauschig.
Das genügend Restaurants und Bars auf dem Schiff vorhanden sind, verlief sich auch die Reisegesellschaft, so dass man zu keiner Zeit das Gefühlt hatte, mit mehreren 1000 Menschen unterwegs zu sein. Einzig, wenn man ein Themenrestaurant besuchen wollte, dann konnte es durchaus schon mal passieren, dass man bis zu 30 Minuten auf einen Tisch warten musste.
Eine kleine Shoppingmeile ist auf diesem Schiff auch vorhanden, hat mich aber nicht interessiert.
Für ausreichend Unterhaltung wird gesorgt. Ein großes Theater mit täglichen Veranstaltungen, sowie ein «Klanghaus», in dem Streichkonzerte genießen konnte und Livemusik auf der Bühne am Poll gehörten genauso dazu wie Sportangebote und Videoübertragungen auf die Großbildleinwand.
Der Pool reichte auch vollkommen aus. Für die Kinder gab es einen Extrapool, in dem sie sich ordentlich austoben konnten.
Das Personal war Top, alle jederzeit super freundlich und sehr zuvorkommend. Super Service!
Meine Frau, die sehr skeptisch vor der Fahrt war, war so begeistert, dass es auf jeden Fall eine Wiederholung geben wird.
Wer mehr Informationen haben möchte oder das eine oder andere etwas detaillierter wissen will, der soll mich einfach anschreiben, Antwort gibt es garantiert.