Kurze Ecke

Wer nochmal eine Zeitreise zur Kurzen Ecke unternehmen will. Es gibt einen Dokufilm gleichen Namens, von Bernd Schoch, den ich leider nie sah.
Ich wohnte lange in der Kurzen Str. aber war nur seltenst in der Ecke. Nicht so meine Welt, aber definitiv ein besonderes Habitat.

Die Kurze Ecke ist eine typische Hamburger Bierkneipe an der Ecke Kohlhöfen/​Kurze Straße in der Neustadt unweit des Großneumarkts.
Das Lokal existiert seit ca. 35 Jahren, die jetzige Wirtin hat die Kneipe seit 25 Jahren.
Die Kneipe ist einfach aber gemütlich eingerichtet, mit einigen Tischen und einem großen Tresen. Es darf geraucht werden, Essen gibt es nicht.
Es werden leider nur noch Flaschenbiere (u.a. Holsen, Astra, Köpi) angeboten, die Zapfanlage wurde stillgelegt. Da es sich noch um eine relativ alte Zapfanlage handelt, bei der die Fässer im Keller angeschlossen werden, müsste die ganze Anlage, um sie wieder in Betrieb nehmen zu dürfen, erneuert werden.
Diese Investition will die Wirtin nicht mehr tätigen, da auch hier leider, wie in vielen anderen deutschen Bierkneipen, immer weniger Gäste kommen, und man nicht weiß, wie es langfristig weiter geht.
Das Publikum kommt hauptsächlich aus der Nachbarschaft, es gibt keinen Ruhetag und wer mal in der Neustadt unterwegs ist, sollte ruhig mal auf ein Bierchen reinschauen. Die Preise sind günstig und am Tresen kommt man schnell mit anderen Gästen ins Gespräch.

Wo gibt das sowas sonst noch? De Kotte Eck ist noch eine von ganz wenigen Hamburger Kneipen mit ehrlichen Hamburger Lokalkolorit. Hier triffst du echte Hamborger Jungs und Deerns die schon immer im Gängeviertel wohnen, die auf die Werften und auf die Kais von den Hamburger Hafen gearbeitet haben, die noch Hamborger Platt schnacken. Geh’ rein, sag Moin, und schon bis du mittenmang.

Traditionsreiche Kneipe für Hartgesottenen. Ein empfehlenswertes NDR-​Feature (Rainer aus der Märchensiedlung), beschäftigte sich in großen Teilen mit dieser skurrilen Location. Interessante Milieustudien möglich. Auch schon am frühen Morgen.

In dem Haus hat Schopenhauer gelebt. In der Weimarer Republik war es die Stammkneipe und ein beliebter Rückzugsort für Kommunisten. Heute eine Kneipe ohne Fassbier, dafür mit schlechter Luft. Mann sollte schon recht betrunken und HSV-​Fan sein, wenn man in die Kurze Ecke geht. Nüchtern betrachtet: ein paar Ecken weiter in der Wexstraße im Kandelaber ist die Luft zwar auch nicht dufte, aber das Fassbier schmeckt: 0,4 Liter Bitburger 2,40 EUR! Prost!

Eine kleine Bar im alten Stil, mit würfelnden Stammgästen, dem Volltrunkenen der auf der Theke liegt, und der rauen aber netten Barfrau die mir immer das Geld für den Zigarettenautomaten klein macht und die Ziggy-​card in die Hand drückt wenn ich mir außerhalb der Geschäftszeiten bei ihr meine Fluppen kaufe.
Aber lange bleiben tu ich nie…

Eine der wahrscheinlich ehrlichsten Kneipen dieser Stadt. Geöffent von 09:00 bis + so zumindest die Öffnungszeitenanzeige an der Scheibe. Hier trifft sich das echte Leben in der Neustadt. Ehrliche Menschen und ehrliche Drinks. Da gibt es auch mal den Korn mit gelber Brause! Ein Erlebnis! Schön, dass man so etwas noch finden und geniessen kann!