Kleingartenverein

Das Ambiente des Anwesens vom Garten her wirkt sehr schön und grün. Allerdings ist die Einrichtung sowie das Haus selbst etwas rustikal gehalten.

Die Firma Beiersdorf ist schon lange an der Grenze zwischen Hoheluft und Lokstedt ansässig und sicher war es hier sehr ländlich als man in der Gründerzeit hier anfing, nette Dinge wie Pflaster von Hanseplast und Nivea Crème zu produzieren. Mittlerweile wirkt die Produktionsstätte jedoch ein wenig deplaziert im Wohnviertel mit den Jugendstilhäusern und die Troplowitzsraße wie eine Barriere in viele Himmelsrichtungen. Wer aber genau hinsieht, wird feststellen, dass direkt hinter dem Werk ein ausgedehntes Areal mit Kleingärten beginnt, das meist nicht recht wahrgenommen wird, weil es stadtplanerisch und verkehrstechnisch ein wenig in einer Sackgasse liegt, die durch Beiersdorf noch begünstigt wird.
Unweit der stählernen Schlote und Rohre also findet man einen Durchschlupf von der Troplowitzstraße, den Weilchenstieg, und gelangt schnell auf kleine Weg zwischen den Parzellen. Hier herrscht zwar strenge Ordnung aber dafür ist es allseits grün und die Luft ist wieder gut. Kinder toben und spielen fröhlich auf den Wiesen, Hunde genießen ungewohnte Freiheiten, Radler atmen frei, wo gerade noch der Kampf der Fahrbahn herrschte. Weit weg scheint die Stadt, auch wenn von überall die hohen Häuser und die Nivea-​Anlagen sichtbar sind. Eine alte Gründerzeitvilla liegt ganz verloren aber wunderschön zwischen den Wegen, ein kleines Sträßchen ist kaum befahren der Spaziergänger genießt die Entdeckung und die Natur. Das heißt: er würde gern ein wenig mehr genießen, aber es gibt wie in vielen Gegenden Kleingärtner, die Spaziergänger nicht mögen. Und daher haben die Gestalter des westlichen Teils (ein separater Verein) eine Menge Hindernisse errichtet, die die Durchquerung oder das Begehen ihres Geländes erschweren, eine Menge Schilder untersagen den Durchgang, eine Menge Weg enden hinter Kurven jäh in Sackgassen um den Unkundigen zum aufgeben zu zwingen, selbst gangbare Durchwege sind durch feste Gatter so anzusehen, als dürfe man hier nur mit Passierschein durch. Schade! Vermutlich gibt es natürlich Menschen, die man nicht hier haben will. Vandalen, Jugend-​Gangs, Einbrecher, etc. Aber der normale Spaziergänger ist ein ruhiges wohlwollendes Tier, das still und mit wachem genießenden Blick durch die engen Wege schleicht und niemanden stören will, sondern durch seine Anwesenheit eher zum Guten Karma des Ortes beiträgt.