Kamps

Hier ist es nicht ganz so voll wie in der Restaurantzone der Hamburger Meile. Die Brötchen sind gut belegt und frisch. Preis Leistung ist auch ok. Nur leider ist es hier dank der Lage nahe am Ausgang an kalten Tagen etwas kühl.

Ich habe in der Pause in der Hamburger Meile einen kleinen Imbiss gesucht und bin gleich am ersten Laden hängen geblieben. Es sieht sehr schick und modern aus. Mit der Sitzecke fühlt man sich eingeladen zu verweilen, dabei fühlt man sich aber nicht auf dem Präsentiertisch wie in anderen Läden in der Hamburger Meile.
Zur Überraschung gab es keine Schlange an der man anstehen musste und die Preise sind auch gut.

Der Kamps Backshop, zu Beginn der Hamburger Meile, wenn man aus Richtung Mundsburg Center kommt, ist wirklich zu empfehlen.
Modern und auch irgendwie ein bißchen stylisch eingerichtet, erinnert er auf den ersten Blick nicht an die klassische Kamps Filiale, die es bis vor kurzem noch an jeder Ecke gab.
Lounge-​Sitze und Gerüstholz-​Möbel geben hier den Ton an. Gedeckte Farben unterstreichen das Ganze dann noch zusätzlich.
Am großen Verkaufstresen bekommen man alles, was das Herz begeehrt. Von warm bis kalt, umfasst das Sortiment eine breites Spektrum an Leckereien. Gerade auch für die Mittagspause. Kuchen, Franzbrötchen und Co. dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Der Service am Tresen ist sehr freundlich und flink. Wartezeiten sind somit schnell überbrückt.
Der Milchkaffee ist für das Geld wirklich groß und schmeckt auch noch. Lässt man sich das Franzbrötchen auch noch aufwärmen, ist der Snack für zwischendurch perfekt!

Ich hätte gerne ein Käsebrötchen.
Das war schon zuviel. Denn Kamps hat hier keine Käsebrötchen.
Stattdessen gibt es Brötchen mit oder ohne Fleisch, d.h. Baguette, Baguettebrötchen, Schrippen usw. gibt es immer nur mit Ei, Salat, Butter und eben mit Fleisch oder Käse.
Das Personal bietet dann freundlicherweise an das Ei da raus zu pulen, nimmt aber trotzdem den vollen Preis.
Ich meide Kamps genau wie die Schanzenbäckerei.

Kaufe selten bei Kamps, finde ich einfach zu teuer. Das Personal wechselt sich auch oft, finde sind jedoch alle freundlich. Nix aufregendes bei Kamps

Der Kamps Backshop im Mundsburg Center ist ein belangloser Pillepalleladen wie 1000 andere Franchisenehmer auch.
Was die Location aus meiner Sicht erwähnenswert macht, ist, dass sich an dieser Stelle eine Standorttradition bis ins Jahr 1850 nahezu nahtlos nachvollziehen lässt.
Ich habe mal den Wedegang der Hamburger Straße Ecke Winterhuder Weg in Jens Wunderlichs «Heimatkundlichem Bildarchiv» ausgiebig recherchiert. Eine Abhandlung darüber findet sich im Historienteil meiner Website.
Zur Bäckerei soviel:
Bereits im 18. Jahrhundert erwarb der Hamburger Kaufmann Johann Heinrich Mund, ein Honiglieferant, das als Immenhof bekannte Grundstück, dessen Hauptgebäude Mundsburg genannt wurde.
Am Kühmühlendamm, in unmittelbarer Nähe zum Immenhof, lag schon damals ein Müllereibetrieb: die sogenannte «Ausbornsche» Windmühle.
Der Standort, der sich an der heutigen Straßenecke Hamburger Straße /​Winterhuder Weg festmachen lässt, bliebt noch bis ins ausgehende 19. Jahrhundert mit wechselnden Betreiberfamilien erhalten. Auch wenn die ursprüngliche Windmühle um 1870 einer dampfbetrieben Weichen musste; schon frühzeitig gelang hier der «Branchenmix» mit angegliedertem Getreidehandel und später Bäckereibetrieb.
Um 1910 wandelte sich das Bild der von einfachen Fachwerkhäuser gesäumten «Straße nach Hamburg». Das Familienunternehmen Mordhorst errichtet an der Hamburger Straße 3 einen modernen Neubau mit eigener Bäckerei /​Konditorei, einem klassischen Eckgeschäft. (heute Center-​Eingang).
An der Ecke Hamburger Straße /​Winterhuder Weg ist auch in den Kriegsjahren nach wie vor eine Bäckerei /​Konditorei ansässig. Im Obergeschoss des Hauses ist der Sitz der noch heute existenten «Grone Schule».
In der Nachkriegszeit begannen mit Fertigstellung des Einkaufszentrum Hamburger Straße die Planungen für einen erweiternden Komplex, gelegen zwischen Humboldtstraße und Winterhuder Weg. Auch hier wurde wieder eine Bäckerei als fester Bestandteil des Ensembles eingeplant.
Bis Mitte der 90er Jahre hatte hier eine «NUR HIER» Bäckerei ihren festen Platz. Ich erinnere mich daran, dass ich damals an Sonntagen den Bäcker einfach angerufen habe, meine Bestellung durchgab und er mir die Brötchen dann in den Fahrstuhl legte und hochschickte — was für ein Service.
Nach Umbau des Basisgeschosses der Mundsburg (der etwas unglückliche Teil, der sich seit 1998 als Mundsburg Center präsentiert), gibt es auch wieder eine «Backstube», nämlich:
KAMPS — und damit schliesst sich der Kreis dann.
(Ich klick mal auf drei Sterne, weil ich KAMPS nicht soo dolle finde und ich an dieser Stelle eher unterhalten wollte.)