Goßlers Park

Der perfekte Sonntag: Café Lühmanns und im Anschluss Goßlers Park mit einem wunderschönen Blick auf die Elbe. Auf jeden Fall sehenswert!

Auf der Liste der Hamburger Park wird er vermutlich kaum, und wenn, dann nicht nahe bei den ersten Rängen der bekannten Größen auftauchen. Dafür liegt er einfach zu ungünstig und ist viel zu klein, um ihn zu einem einzelnen Spaziergang zu nutzen und für die Anbindung an die Routen an der Elbe liegt er zu weit abseits des Weges und gar noch ein wenig bergauf. So kommt es, dass ich dieses kleine Stück Grün erst zweimal in meinem Leben durchlief, und der Grund war ein ganz simpler, nämlich die Überfüllung des wohlbekannten Cafes von Lühmann, dessen rustikale Kuchentafel so viel Anziehungskraft ausübt, dass an jedem Sonntag reger Sitzplatzmangel herrscht eine Ehrenrunde für uns über den Hügel nebenan und zur Belohnung die einzigen Sonnenstrahlen des grauen Märztages.
Goßlers Park ist ein kleiner Hügel nahe des Blankeneser Bahnhofes und nach dem noch hier stehenden prachtvollen Herrenhaus benannt, dem Goßlerschen Anwesen, das allerdings ursprünglich im 18. Jahrhundert von der Familie Blacker hier errichtet wurde. Ein wahrer Prachtbau, den man sofort als Eigenheim beziehen würde, wäre die Monarchie nicht abgeschafft und man nicht sowieso in der Erbfolge auf dem falschen Platz. Genau auf dem Gipfel des Hügels thront das weiße Palästchen mit seinen Säulenterrassen, früher hatte man von hier sicher eine wunderbaren Blick übers Grün hinunter zur Elbe, jetzt haben die Vasallen natürlich jeden Winkel des Hanges zu gebaut, so dass der Grashang bereits nach hundert Metern an der Straße enden muß. Ein Fakt, den im Winter auch die Schlittenkinder schmerzhaft erleben müssen sinnvollerweise hat man ihnen heuer ein paar Strohballen ans Wiesenende gepackt, eine Art Formel 1-​Ersatz für Kufensportler im Norden
Der März hat hier natürlich eher Matsch als Schnee und daher kann man auch nicht lange hier verweilen, es langt für ein paar Pfade auf und ab und ums Haus, für ein paar Blicke zwischen den Baumgruppen und ein wenig Ehrfurcht für alte umfangreiche Stämme auf denen das Moos tiefgrün wuchert. Und unten wartet Lühmanns warmer Kuchen auf uns.

goßlers park wurde vor knapp 220 jahren als englischer park angelegt.
letzter eigentümer bis 1924 war john henry goßler, nach dem der park und das haus auch benannt sind. dann übernahm die gemeinde blankenese das areal und verkleinerte den park im nordöstlichen teil für villenbebauung an der heutigen straße goßlers park.
heute wird goßlers park umschlossen von den straßenzügen blankeneser landstraße-​goßlerstraße-​am krähenberg-​goßlers park.
der park hat, wenn man ihn sich vom kreuzungsbereich sülldorfer kirchenweg/​blankeneser landstraße erschließt, eine leicht gekrümmte L-​form.
geradeaus sind die konturen des goßlerhauses zu sehen. und nach rechts hin öffnet das grün eine schöné flächigkeit. damit sind die beiden augenfälligsten blickfänger des parks benannt, ergänzt um einige baumgruppen zur blankeneser landstraße hin. und zur wohnrandbebauung auf der gegenüberliegenden seite.
wenn die leichte steigung zum goßler-​haus geschafft ist, erstrahlt das bauwerk in seiner ganzen schönheit. wieder, muss man sagen. zu verdanken ist das privater blankeneser initiative. das zuletzt über viele jahre als blankeneser ortsamt genutzte haus war arg abgewirtschaftet.
wer mag, kann noch weiter in richtung am krähenberg gehen. oder am goßler-​haus die kehre machen und parallel zur straße goßlers park in die grüné weite eintauchen und zum ausgangspunkt zurückkehren.
ein schönes fleckchen erde.
ich gehe da gerne mal durchatmen.
mit bus oder s-​bahn bis blankenese, über den beampelten sülldorfer kirchenweg rüber und dann auf der rechten seite nach der eckbebauung rechts ein paar stufen hoch.
begrenzte parkmöglichkeiten bestehen in den umliegenden seitenstraßen.

Ein Vorbild an Sauberkeit. Hier ist kaum eine Zigarettenkippe zu finden. Durch die Positionierung der Bänke kann man den Hunden in Ruhe beim Spielen zusehen. Die Größe der Fläche wird den Ansprüchen von Hundefreunden an eine Hundewiese voll gerecht. Die angrenzende Nebenstraße ist durch Gebüsche und Bäume ausreichend abgegrenzt, so dass eine mögliche Unfallgefahr minimiert wird.