Genuss Speicher Hamburg

Der Genuss-​Speicher ist (entgegen des ursprünglichen Konzepts) nur noch als Eventfläche buchbar. Zugegeben: né schöné Eventfläche. Trotzdem (bzw. gerade deshalb) ziehe ich hier zwei Sterne ab.

Wir hatten eine Führung durch den Speicher mit anschließender Weinverkostung gebucht.
Los ging’s Freitag Abend um 18:30 Uhr. Nach einem freundlichen Empfang durften wir an einem der eingedeckten Tische Platz nehmen und kurze Zeit später begann der Abend mit einem Vortrag über die Speicherstadt von anno dazumal, die Hanse, den Handel sowie die aktuelle Situation. Ich fand’s sehr interessant, auch wenn der Vortragende mir ein wenig zu gewollt witzig rüber kam und mehr über seine Witze lachte als das Publikum, aber diese Eigenart habe ich schon häufiger bei Hamburger Urgesteinen erlebt…
Nach dem Vortrag ging es ein Stockwerk tiefer. Ich muss gestehen, ich hatte mir von der Speicher– und Gewölbekellerführung ein wenig mehr versprochen. Es war einfach nur ein großer Raum, in dem die Rotspon-​Fässer lagerten. Da es hier unten noch kälter war als oben, haben wir den Keller dann auch rasch wieder verlassen, um uns der Rotspon-​Verkostung zu widmen.
Das Personal hatte zwischenzeitlich den ersten Wein, den Cuvée Traditionelle, eingeschenkt und auf dem Tisch standen Brotkörbe, Gläser mit eingelegten Oliven sowie eine Käseplatte bereit. Es gab zwei Sorten Käse, einen einfachen Hartkäse und einen ebenso einfachen Camembert, die leider viel zu kalt waren und ihr sicherlich vorhandenes Aroma überhaupt nicht entfalten konnten.
Der Wein hat mir gut geschmeckt, auch die beiden anderen Rotspone, der Grand Cuvée sowie der Grand Vin de Bordeaux, waren sehr lecker, nur leider keine Weine, von denen ich mehr als ein Glas trinken kann. Die Rotspone sind generell sehr säurelastig und ich neige dann leider zu Sodbrennen. Aber mal ein Glas ist in Ordnung und so haben wir später auch drei Flaschen mit nach Hause genommen.
Während der Weinverkostung erfuhren wir von Jan, einem Sommelier, alles Mögliche über Wein. Es war zwar bei weitem nicht meine erste Weinverkostung und –schulung, aber da ich ein absolutes Siebgedächtnis habe und bei solchen Abenden generell wenig Wissen hängenbleibt, machte es mir überhaupt nichts aus, Jans ausführlichen Schilderungen zum Weinanbau, zur Weinernte und –veredlung zu lauschen — im Gegenteil.
Besonders empfehlenswert ist auch hier der Shop. So ein echter Hamburger Rotspon ist ja schon mal ein prima Mitbringsel, außerdem gibt’s hier aber auch Kaffee, Tee, Schokolade, Gewürze & Co. käuflich zu erwerben. Allerdings ist mir nicht ganz klar, wann der Shop geöffnet hat. Auf der Homepage heißt es zu den Öffnungszeiten «Nach Absprache»…

ähh ??? Ist schon wieder zu ! Nur noch eine achso unwichtige EVENT Location für Hipster. Wir waren paamal da, tolle Bedienung, Tee gut, sonst gab es aber nix Brauchbares, erst recht nicht zum café :(((((Schade, wr eine hübsche Location, deutlich schöner wie das benachbarte, teure Wasserschloss, aber nu isses wieder zu :(

Ganz tolle, sehr ursprüngliche Athmosphäre. Man merkt sofort, das dem Betreiber sehr viel an der Ursprünglichkeit des Raumes gelegen ist. Das Speisenangebot ist in der Anfangsphase noch etwas reduziert, was aber absolut verzeihbar ist, warum alles wegwerfen. Da ist, gerade zur Kaffeezeit noch viel Potential offen.
Einfach reingehen, in eine andere Welt eintauchen, und entspannen. Entgegen anderer Gastronomie in der Speicherstadt ist man hier angenehm bodenständig geblieben.
Die Idee mit den Lesungen ist nicht nur vom Ambiete her genial. Der Rotsponkeller mit den alten Quartierleute-​Schriftzügen ist ein Muss. Sanitär ist nichts zu toppen.
Den fünften Stern vergebe ich gerne, wenn die derzeitigen (nachvollziehbaren!) Gruppeneinführungen zum Thema Rotspon etwas in der Hintergrund treten. Manchmal traut man sich als neutraler Gast nichts zu sagen, nur um den Vortragenden nicht zu irritieren.
PS: Das Hausbrot mit WeingewürzbutterKlasse !!!
Michael Björnson

Der Genuss-​Speicher Hamburg am St.
Annenufer verfolgt ein ungewöhnliches,
aber sehr spannendes Konzept. Zum einen
als Museum über Kunst und das Handwerk der Warenlagerung und
Veredlung in der Speicherstadt, zum anderen Weinladen und Verkostungsraum, darüber hinaus
noch ein Raum zur Sinnesschärfung und abschließend, aber nicht zu letzt
Veranstaltungsraum fürLesungen
und kleine Aufführungen. Am
schnellsten dürfte Punkt 4 erläutert sein:
Die sehr
nette Betreiberin des Genuss-​Speichers führt in den Räumen des Speichers Lesungen
und kleine Aufführungen, bzw. Konzerte durch. Die Termine erhält man momentan
noch über einen
Newsletter. Sie werden aber bestimmt in näherer Zukunft auch über die I-​Net
Seite
veröffentlicht.
Zum Thema
Weinladen, Lager und Verkostung muss ich wohl auch nicht viele Worte verlieren. Es gibt
zahlreiche offene Weine zur Verkostung und zum Vorort Genuss. Darüber hinaus
gibt es auch einen Flaschenverkauf und was man
aus dem Weinkeller abzapfen kann, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen.
Ein
besonderer Schwerpunkt bei den Weinen liegt auf der traditionsreichen, hanseatischen Rotweinspezialität, dem Rotsporn!
Diese
speziellen hanseatischen Weine kommen in den letzten Jahren immer mehr in den
Fokus von Weinliebhabern. Dementsprechend
hat der Genuss-​Speicher hier passend
zum Ambiente einen Schwerpunkt gesetzt und zahlreiche verschiedene Rotsporn-​Weine
im Angebot und führt hierzu auch besondere Wein-​Tastings
durch. Wer nicht weiß, was ein Rotsporn ist, hat jetzt gleich
einen guten Grund im Genuss-​Speicher vorbeizuschauen und die kleine oder große Rotsporn-​Verkostung zu besuchen :-)
Dazu werden
auf Wunsch auch kleine Speisen gereicht. Nachdem die
Geschmacksnerven so auf die Probe gestellt wurden, kann man insbesondere die
Riechnerven trainieren. Im Obergeschoss stehen zahlreiche
Gläser mit (natürlichen) Geruchsproben bereit und warten darauf erschnuppert zu
werden. Will man hier punkten, sollte man die Weinprobe
aber an das Ende des Besuchs im Genuss-​Speicher legen :-)
In erster
Linie ist der Genuss-​Speicher aber Museum, das sich mit der Lagerkunst und
Verarbeitung der Güter in den Speichern der Speicherstadt
beschäftigt. Hierzu gibt es zahlreiche, große Fotos mit ausführlichen
Erklärungen an den Wänden des Speichers sowie zahlreiche
Werkzeuge und Transportmittel für die unterschiedlichen Güter und Waren zu
bestaunen. Auf relativ kleinen Raum bekommt man ein sehr
gutes Gefühl dafür, dass die Lagerei nicht einfach nur Sack und Kiste in
die Ecke stellen und auf Wunsch ausliefern, sondern grade bei
den verderblichen Waren aus dem Überseehandel eine wahre Kunst und ein schwieriges
Handwerk ist. Hier merkt
man, dass der Genuss-​Speicher eng mit
den wenigen, noch verbliebenden Quartiermeistern
der Speicherstadt zusammenarbeitet.
Was habe
ich vergessen?
Der
Genuss-​Speicher erstreckt sich über zwei Geschosse. Zum einen sind da das
Weinstuben– und Museumsgeschoss und zum anderen der wahre Stolz des
Genuss-​Speichers: Der
original (wieder eingebaute) Weinkeller,
der in Zukunft auch verstärkt für die oben genannten Veranstaltungen genutzt
werden soll. Im
Weinkeller findet man auch die pikobello, ganz neu eingerichteten
Erfrischungsräume, kurz Toiletten. Worauf ich
nicht geachtet habe, was aber wahrscheinlich nicht vorhanden ist, wird ein
Fahrstuhl oder Treppenlift sein. Ein paar Stufen muss man in dem historischen
Speicher immer bewältigen.
Auch Parkplätze
sind (wie in der ganzen Speicherstadt) ein Problem, aber bis zu den
U-​Bahnstationen Überseequartier (U4), Messberg (U1) oder auch Jungfernstieg
und Rathaus ist es nicht weit zu Fuß.
Wer die paar Meter scheut, kann mit dem
Metro-​Bus M3 fast vor die Tür fahren. Eine letzte
Sache noch:
Der Besuch
des Genuss-​Speichers kostet 4, — Euro Eintritt (bis 14 Jahre, 2
Euro). Das Eintrittsgeld wird aber mit dort konsumierte Speisen und
Getränken verrechnet (werden soll. Info stammt aus der Zeit, als der Eintritt in der Eröffnungsphase noch frei war), was ich sehr fair finde.
Insgesamt
kann ich dem gesamten Team des Genuss-​Speichers Hamburg nur die Daumen drücken,
dass viele Hamburger und Gäste der Stadt die Idee und
das Konzept genauso toll finden wie ich und dass der Genuss-​Speicher eine feste
Institution in der Speicherstadt wird!
P. S. Wie
grade gesehen, ist die I-​Net Seite des Genuss-​Speichers mittlerweile komplett
fertig und online.
Dort gibt’s alle hier erwähnten Infos aus 1. Hand sowie die
Veranstaltungstermine P. P. S. den
5 Stern wird es wohl nach meinem ersten Veranstaltungsbesuch geben. Außerdem
muss ja, nach soviel Vorschuss-​Lorbeeren noch etwas Luft nach oben sein. –Update vom 02.05.2013
Da ist der 5 Stern!
Ich war gestern auf der Lesung und diese Veranstaltung alleine reciht locker für 4 5 Sterne aus.
Sehr schönes Ambiente, gute udn ausreichende Bestuhlung, nette Einführung zur Lesung von der Veranslaterin Frau Daems, aber das völlig unerwartete Highlight war die nette Überraschung, dass im Eintrittpreis von 10

Eine wunderbare Atmosphäre, in der man einen köstlichen Hamburger Rotspon trinken kann
(Nachschub ist ausreichend in den Fässern im Kellergewölbe vorhanden)
und kleine Köstlichkeiten das Ganze noch abrunden.
Das kleine angeschlossene Museum vermittelt die Geschichte der Speicherstadt. Spannend!