Drachensteigenlassende Kinder — Das ist tatsächlich der Titel der Skulptur von Gerhard Brandes(1963), die am Alsterufer auf jeden Spaziergänger wartet, der die große Runde um die Außenalster macht. Fröhlicher Respekt für den Künstler kommt beim Schauen und Lesen auf: erstens hat er so ein schönes Wortungetüm produziert, gewagt, aber eben nicht dem Drang der Vereinfachung nachgebend und gerade deswegen wiederum vereinfachend weil geradlinig! Und dann hat er eine Skulptur geschaffen, die naturalistisch ist, aber nicht diesen gezwungenen Ernst vieler anderer Werke aufweist: Hier wird gespielt, als Thema der Figurengruppe, aber auch gleichzeitig mit den Formen, die Drachen, die Schnüre, die Arme und Beine, alles ergänzt sich prima, harmonisch aber gleichzeitig auch sehr aktiv, ein regelrechter Aufbruch, ein Start nach oben, der wunderbar zum Gefühl eines Spazierganges um die Alster und zum frischen Wind auf Wellen und Baumwipfeln passt.