Colonnaden

Hamburg hat viel zu bieten, daher gehen manche Kleinode, trotz recht zentraler Lage manchmal geradezu unter. Sicher, ein nettes Bild in dem einen oder anderen abgelagerten Reiseführer (Fragt notfalls Mama, Papa oder die Großeltern was das ist) wird sich noch ein Hinweis oder gar Bild finden. Aber bei all den schicken Konsumtempeln haben es die Colonnaden als architektonische Einkaufsstraße schwer. Cigarren und Pfeifen Tesch oder der Bocksbeutel (für Liebhaber fränkischer Weine) bedienen eben nicht unbedingt den Geschmack der H&M Kundschaft. Natürlich feien sich die Händler wenn man zum Einkaufen kommt, aber auch Bummeln und einfach mal was Essen, sei es im Gourmet Imbiss, beim Kelleritaliener etc. ist hier ohne die Hektik einer Europapassage möglich. Und als Touri kann man sicher noch ein Selfie knipsen, welches viele selbsternannte Hamburgkenner zuhause ein anerkennendes «da war ich noch nicht» murmeln lassen.

Die Colonnaden hätten locker das Potenzial für eine 5-​Sterne-​Wertung. Eigentlich. Aber bei mir springt seit vielen, vielen Jahren der Funke nicht über. Zentral gelegen, Verbindungsstraße von der Binnenalster/​Jungfernstieg zum Stephansplatz, seit Jahren eine reine Fußgängerpassage, großartige Fassaden historischer Gebäude, ein Teil der Straße mit wunderschönen Arkaden — trotzdem, selten hat man hier das Gefühl, dass diese Straße von Passanten und Besuchern wirklich angenommen worden ist. Bilde ich mir das ein oder stimmt man mir zu? Nahezu jede andere Straße im Innenstadtbereich strahlt mir mehr Leben und Lebendigkeit aus.
Der Mix der Geschäfte ist gelungen, zum Glück gibt es hier keine der gefräßigen nationalen und internationalen Ketten. So bleibt ein sehr individueller Charakter. Unter den Arkaden gibt es z.B. ein traditionsreiches Pfeiffengeschäft nebst Zubehör, direkt daneben ein Herrenausstatter mit Maßanfertigungen für Kleidung und Schuhe. Schaut man sich nur diesen Ausschnitt an, man könnte meinen, in einer britischen Stadt zu sein — very british, es geht kaum besser. Daneben aber dann recht neu ein Handyladen mit schrillen Zubehör rund um das Mobilphone. Passt so gar nicht.
Es hat in den Jahren diverse Wechsel an Geschäften gegeben. Steinway als Beispiel mit seinen wunderschönen Klavieren und Flügeln und der großartigen Notenabteilung ist verschwunden — ein Outdoor-​Ausstatter hat übernommen. Einige Coffee-​Shops und Bistros haben nicht überlebt, Balzac hält die Stellung. Dafür lockt der kleine Bocksbeutel-​Laden mit seinen Weinen, draußen unter den Arkaden mit einigen Stehtischen. Boutiquen, Designerläden, ein wunderbares Blumengeschäft u.v.m sowie eine ganze Reihe von Restaurants (zwei davon mit typisch deutscher Gastronomie, findet man auch nicht überall) prägen das Bild der Colonnaden. Im oberen Teil, dort wo die Sprachenschule Colón residiert, wird es bunter und lebendiger mit den vielen internationalen jungen Menschen, die hier lernen. Nicht aber am Wochenende.
Bei gutem Wetter blühen die Colonnaden auf, dann wenn sich die Außengastronomie mit Besuchern füllt und Leben in die sonstige Ruhe bringt. Zu Winterszeiten hingegen bläst hier ziemliche Trübsal.
Es ist empfehlenswert, gelegentlich langsam und gelassen über die Colonnaden zu schlendern und sie auf sich wirken zu lassen. Ich werde es immer wieder probieren und hoffen, dass der Geist dieser Passage irgendwann auch mich zu einem fünften Stern hinreißen lässt.

Die Colonnaden
Die halbe Meile war vor ca. 150 Jahren eine Privatstrasse der Gebrüder Wax. Sie erstreckt sich vom Jungfernstieg bis zum Stephansplatz und ist als Fußgängerzone ausgewiesen.
Viele Bauten aus der Gründerzeit sind noch heute hier zu bestaunen. Hier haben es die Architekten einmal verstanden, moderne Bauten in das alte Straßenbild so einzufügen, dass ein harmonisches Bild bleibt.
Es lohnt sich hier öfters mal den Blick nach oben zu wenden!
In den Colonnaden sind viele kleine Geschäfte, Kaffees und Restaurants untergebracht.
Hier kann man gemütlich schlendern, da sie nicht so überlaufen sind wie die anderen, in der Nähe liegenden, Flaniermeilen.
Im Sommer finden hier öfters Floh– und Antikmärkte statt.

Die Colonnaden repräsentieren meiner Meinung nach den Hamburger Chic.
Hier kann man Luxusartikel und teure Kleider kaufen, sofern man denn genügend Geld auf dem Konto hat.
Ansosnten ist es hierwirklich schön. Man bummelt hier durch einen Bereich, in dem mal keine Autos oder Busse fahren können. Es gibt viele Cafés, die im Sommer durch die Tische draußendas Straßenbild bestimmen. Zwischen den teuren Läden findet man aber auch tolle kleine Läden, die eine Menge anschönen Sachen zu bieten haben.
Komischerweise ist es hier nie so voll, wie mitten in der Innenstadt am Rathaus. Man kann also wirklich gemütlich schlendern.

Die Hamburger Colonnaden sind ein Arkadenkomplex, der vom Jungfernstieg zur Esplanade führt. Mitte der 1870er Jahre waren die Colonnaden eine Privatstraße der Gebrüder Wex. Die um 1880 im gründerzeitliche Neorenaissancestil Etagenbebauung ist seit dem 4. Januar 1978 unter Denkmalschutz.
In den Räumlichkeiten unter der Arkade befinden sich jede Menge Boutiquen, Designerläden, Cafés und Restaurants. Die Colonnaden gehören für mich zu einer der schönsten Fußgängerzonen in der Hamburger Innenstadt. Auch der ca. 4x im Jahr stattfindende Colonnaden-​Antique-​Market (Frühjahr bis zum Herbst) ist ein flanier Besuch wert. Denn die Aussteller kommen für diese Veranstaltungen von weit her angereist.

eigentlich schöné strase aber venig los bischen strasen akteviteten were schön

Hamburg hat viele Straßen in der Innenstadt, die durch hässliche Gebäude des 20. und 21. Jahrhunderts entstellt sind oft wundert man sich über die Niederungen, die der Geschmack von Architekten und Politikern noch betreten kann und freut sich, dass Hamburg immerhin so viel Grün und Wasser hat, das von bauwütigen Betonmischern nicht verbaubar ist und die Stadt immer lebenswert machen will.
Aber es gibt auch rühmliche Ausnahmen, so die Colonnaden, Hamburgs schönste Fußgängerzone, die sich vom Jungfernstieg bis zum Stephansplatz in einer schönen Diagonale herstreckt und nur für Fußgänger geöffnet ist benannt nach den Säulenarkaden, die sich am Anfang rechts unterhalb der schönen Gründerzeithäusern hinziehen, die die gesamte Straße einrahmen.
Früher gab es hier auch noch edlere Geschäfte, von denen noch ein Anteil vertreten ist seitdem leider vor einigen Jahren die Firma Steinway beschloss, ihren Traditionssitz an der Rückseite der Staatsoper aufzugeben ein herber Schlag für die Hamburger und ein Traditionsbruch, den viele nie verzeihen werden, ich persönlich werde mir dieses Jahr keinen Konzertflügel für 200 000 Euro kaufen, jawohl) — seitdem also Steinway abzog, haben mehr und mehr auch langweiligere Geschäfte und Kaffeeketten Einzug erhalten, die man hier schnell wieder entfernen sollte, um der Straße das nötige Zubehör zurückzugeben.
Die Schönheit des Straßenbildes aber bleibt insgesamt weiterhin unbeeinträchtigt und wenn ich die Wahl des Weges habe, schlendere ich gern auf dem Rückweg von der Innenstadt auf diesem Weg zum Dammtorbahnhof, genieße den Anblick der Straßencafés und der Galerien und freue mich, dass hier tatsächlich mal eine Privatisierung Gutes brachte: 1874 gründeten die Gebrüder Wex ein Unternehmen, das hier eine Privatstraße erbauen ließ so dass man eine einheitliche Gestaltung vornehmen konnte und Mittel hatte, hervorragende Architekten einzubinden. Und Architekten hatten vor 100 Jahren definitiv mehr Sinn für ästhetische Formgebung und Komposition.

Die Colonnaden sind ein Hightlight in der Hamburger City: Schöné, saubere, aber kleine Bummelmeile, bzw. Fußgängerzone mit viel Gastronomie (vor allem Coffee Shops) und interessanten Geschäften. Im Sommer kann man sehr schön draußen sitzen.

Ich kann tombluesky nur zustimmen. Die Colonnaden sind eine ganz besondere Rarität.
Man muss sich allerdings auch um solche Schätze kümmern. Leider ist die Erfolgsstory dieser Straße nicht durchgehend positiv. Mitte der 90er Jahre gingen die Umsätze der Einzelhändler zurück. Zum Glück haben sich dann die Gewerbetreibenden der Colonnaden zusammengetan und nach einer Lösung gesucht. Und die hieß: Die Straße muss gemanagt werden. Ähnlich wie ein Einkaufszentrum von einem Shopping Manager gesteuert wird, kam hier ein Street Manager zur Zug. Er ordnete den Einzelhandels– und Gastronomiemix neu, sorgte dafür, dass sich nicht zwei Nachbarn mit einem sehr ähnlichen Angebot gegenseitig die Kunden wegnehmen.
Die Colonnaden sind heute wieder wettbewerbsfähig. Das Street Management hat gewirkt.

Oh du wunderschönes Hamburg. Hier in dieser prachtvollen und zugleich gemütlichen Straße zeigst du dich von deiner besten Seite. Tolle Geschäfte und Restaurants. Klasse!