Fürth Hauptbahnhof

Für einen Hauptbahnhof einer Grosstadt recht öde. Hier gibt es gar nichts, wirklich nichts. Unmodern, trist, wenig reizvoll… Absolut NICHT ansprechend… Ir allem abends ein Unwohl-​Gefühl… Aber immerhin, es ist ein Bahnhof

Also hier gibt es ja mal gar nichts!
Der Bahnhof ist schrecklich leer und man kann Wartezeiten mit nichts füllen!
Da bleib sogar ich lieber Fünfter als Fürther!
Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und beende meine Ausführung ;)

Endstation Fürth.
Fürth hat 120.000 Einwohner und ein Bahnhof der eher in ein Dorf passen würde.
Eigentlich mag ich ja Bahnhöfe, sie sind Durchgangsstationen, perfekt fürs people-​watching und generell ist man ja eh nur hier wenn man selber auf der Reise ist. Es ist eine Art Hafen in dem man normalerweise nur für einen kurzen Zeitraum anlegt, genug um die örtlichen WC’s, Bistros, Cafés und Zeitungskioske zu begutachten — bis es dann Zeit für die weiterreise ist. Trotz allem möchte man solch eine kurze Zeit nicht unbedingt in den unschönsten und langweiligsten Orten verbringen. Und genau das ist der Grund warum ich diesen Bahnhof einfach nicht ins Herz schließen kann.
Es gibt hier kein Café, kein Bistro, kein Infopunkt, kein Personal und das Highlight? Die Toilette wird ab 19 Uhr abgeschlossen!
Warum vergebe ich also trotzdem die drei Sterne? Es ist immernoch ein Bahnhof und erfüllt somit seinen Zweck, er liegt unglaublich Zentral und er ist an das Nürnberger U-​Bahn Netz angeschlossen. Und wenn ich mit dem ICE durchrausche und maximal 50 Sekunden hier verbringe, dann muss ich zugeben finde ich ihn fast schön.

EIegntlich mag ich ja Fürth. Aber der Fürther Hauptbahnhof ist ein Dorfbahnhof. Zumindest macht er jedem Dorfbahnhof große Konkurrenz.
Aber es ist einigermaßen sauber. Es gibt jedoch keinen Infostand und großartig Personal das Hilfestellung bzw. mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.

Der Nürnberger HBF ist gut, direkt an der Innenstadt gelegen und verbindet Fürth recht regelmäßig im Regionalverkehr an das Umland, Abends wird diese Anbindung schwächer. Für Verbindungen nach Nürnberg steht die U-​Bahn zusätzlich zur Verfügung.
Ansonsten bietet der Bahnhof fast gar nichts, er ist in die Jahre gekommen, nicht sonderlich mobilitätsfreundlich und nicht zuletzt recht zugig. Busse halten am Vorplatz, die U-​Bahn, oh Wunder, im Keller.
Von hier in die weite Welt ist kaum möglich, aber nach Nürnberg kommt man ganz gut.

Zu meinen Lieblingsbeschäftigungen
gehört das Aufspüren von auf historischen Fotografien dargestellten
Örtlichkeiten und Stadtansichten mithilfe von Satellitenaufnahmen,
welche in einige elektronische Landkarten integriert sind (z.B.
GoogleMaps, BingMaps, YahooMaps oder NokiaMaps). Für Großstädte
sind diese Bilder teilweise sehr hoch aufgelöst, seit Kurzem kann
man bei GoogleMaps auch einen perspektivischen Blick aus allen vier
Himmelsrichtungen anwählen, NokiaMaps hat als Neuerung eine mit
GoogleEarth vergleichbare 3D-​Landkarte integriert, mit der man zum
Beispiel die Wolkenkratzer amerikanischer Millionenstädte als
Modelle betrachten kann.
(Siehe Foto unten) Blick von einem Bahnsteig des Hauptbahnhofes in Fürth in Richtung der Gründerzeithäuser an der Karolinenstraße im Süden. Von einem in der Nähe gelegenen Standort aus muss der unbekannte Fotograf die Verabschiedungsszene der Fürther Soldaten im August 1914 aufgenommen haben.
Das historische Foto des Hauptbahnhofes
in Fürth mit den in den Krieg ziehenden und von ihren Familien
verabschiedeten Soldaten der bayerischen Armee war mir schon
wiederholt aufgefallen, da es in den deutschen Wikipediaartikel zum
Ersten Weltkrieg eingebunden ist. Kürzlich versuchte ich, den
Aufnahmeort anhand der Gründerzeithäuser im Hintergrund zu
identifizieren. Es handelt sich um Wohnhäuser an der Karolinenstraße
beiderseits der Einmündung der Ludwigstraße südlich das
Hauptbahnhofes. Alle Häuser auf dem Bild des unbekannten Fotografen
aus dem Jahr 1914 existieren heute noch, eine Baulücke wurde in der
Nachkriegszeit mit einem Stahlbetonwohnhaus gefüllt. (Siehe Foto unten) Soldaten auf dem Weg zur Front: Das
Foto, welches wegen erloschener Urheberrechte (70 Jahre) heute
gemeinfrei ist, erfuhr seinerzeit als Postkarte eine größere
Verbreitung. Wie der Fußgängersteg aus Stahlfachwerk existiert auch
die Bayerische Armee, der die jungen Soldaten angehörten, heute
schon lange nicht mehr.
Bis auf leichte bauliche Veränderungen
vor allem im Dachbereich (Entfernung eines Dachtürmchens und Einbau
von Giebelgauben zwecks Dachgeschossausbau) haben alle Häuser auf
dem Foto bis heute unverändert überdauert, was man an der Geschoss–
und Fensterzahl sowie der Lage eventuell vorhandener Erker und
Ziergiebel nachprüfen kann. Die große Stahlfachwerkfußgängerbrücke
auf dem historischen Schwarzweißfoto, von der aus die zahlreichen
Schaulustigen die jungen Rekruten auf dem Bahnsteig und in den Waggons in vielen Fällen zum letzten Mal
lebend sehen, hatte mit dem Bau einer Bahnhofsunterführung ihren
Daseinszweck verloren und existiert heute natürlich nicht mehr. Die Häuserfront südlich des Bahnhofes
ist gegen Nordnordost gerichtet und kann somit nicht mit der Sonne im
Rücken fotografiert werden. Der Zeitpunkt meiner Aufnahmen zwischen
10:30 und 10:40 Uhr war mit im Osten stehender Sonne noch relativ
günstig.

Der einzige Bahnhof weltweit, in dem die WCs nur tagsüber (7.45 18.15 Uhr) geöffnet sind! Eine absolute Frechheit!!!

Da ich gerade die Bahnhöfe der Metropolregion Nürnberg bewerte, die ich als Nutzer der Bahn und der Öffentlichen allesamt sehr gut kenne, bin ich nach Erlangen (2 Sterne) nun bei Fürth Hbf angekommen. Und auch dieser Bahnhof bekommt lediglich zwei Sterne. Vielleicht kann man sogar sagen, dass er sogar zwei Sterne bekommt, denn an sich ist der Bahnhof in Fürth eine noch größere Zumutung als der in Erlangen. Aber nun der Reihe nach.
Der Fürther Hauptbahnhof ist seit Jahren eine Baustelle, die den Nutzer immer wieder vor Provisorien unterschiedlichster Art mit hohen Nervfaktoren gequält hat. Mittlerweile ist das gröbste immerhin erledigt und es gibt keinen abgelegenen Holzbahnsteig mehr für die S-​Bahnen, sondern einen neuen. An der Gesamtsituation hat sich jedoch nicht viel verbessert. Innen ist der Bahnhof, der sich von außen immerhin ganz nett ansieht, sogar noch kahler und hässlicher als der Erlanger. Auch das dort gebotene Angebot ist noch schwächer. Neben einer Buchhandlung und dem DB-​Reisezentrum gibt es dort eigentlich nichts. Immerhin sind die Gepäckschließfächer innen angebracht. Die Halle ist duster und ebenso ungemütlich gefließt wie in Erlangen, aber mit fast noch weniger Aufenthaltsqualität. Es zieht dort zwar nicht ganz so wie in der Hugenottenstadt, aber kalt ist es im Winter dennoch. Kein Wunder, dass sich auch nur selten Menschen in die Bahnhofshalle verirren; meistens geht man wohlweislich gleich durch die Unterführung in Richtung Innenstadt, ohne sich diesen Schandfleck von «Haupt“Bahnhof näher anzusehen. In der Unterführung, die die U-​Bahn mit dem Bahnhofsgebäude und den Gleisen verbindet, findet sich immerhin noch ein Bäcker. Die Öffnungszeiten der wenigen Ladengeschäfte sind ebenfalls absolut unzureichend vergleichbar mit Erlangen.
Die Bahnsteige machen, abgesehen von dem neu für die S-​Bahn errichteten, einen alten und hässlichen Eindruck. Zwar sind die Säulen, auf den die Bahnsteigüberdachung ruht, sehr hübsch anzusehen (da alt und verziert), aber das reißt es nicht raus. Ebenerdiger Zustieg ist nur in die wenigsten Züge möglich.
Die Lage des Fürther Hbf immerhin ist durchaus als günstig zu bezeichnen. Zentral zwischen Innenstadt und Südstadt gelegen erreicht man die wichtigsten Ziele schnell auch zu Fuß. Möchte man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, so ist der Fürther Hbf ebenfalls gut aufgestellt. Die direkte Verbindung zur U-​Bahn-​Linie U1, die sowohl zum Fürther Klinikum als auch in die Innenstadt führt und in anderer Richtung die Nürnberger/​Fürther Straße entlang über den Plärrer mitten durch Nürnbergs Innenstadt, ist ein sehr großer Pluspunkt. Auch zahlreiche Stadt– und Regionalbuslinien verbinden den Hauptbahnhof mit den meisten Zielen innerhalb der Stadt direkt.
Nun zu den Bahnverbindungen, die man vom Fürther Hbf aus hat. Die S-​Bahn Richtung Nürnberg verkehrt tagsüber im 20/​40-​Minuten-​Takt, in der HVZ sogar im 20/​20/​20-​Takt. In Richtung Erlangen/​Forchheim geht es immer im 20/​40-​Takt. Lediglich spätabends herrscht in beiden Richtungen nur noch der Stundentakt was durchaus als Armutszeugnis für eine Metropolregion zu bezeichnen ist. Ergänzt wird dieses Grundangebot von diversen Regionalbahnlinien in Richtung Cadolzburg, Markt Erlbach und Neustadt/​Aisch. Außerdem verkehren Regionalexpresslinien in Richtung Nürnberg einerseits und in Richtung Würzburg (entweder über Kitzingen oder über Erlangen/​Bamberg/​Schweinfurt) und in Richtung Bad Staffelstein/​Sonneberg (Thüringen). Fernverkehr findet im Fürther Hauptbahnhof, wohl wegen der Nähe zu Nürnberg und vor allem wegen der absolut mangelhaften Infrastruktur, keiner statt das ist ebenfalls eine sehr ärgerliche Sache für eine Stadt der Größe von Fürth.
Fazit: Ein Bahnhof, der wirklich armselig ist. Eigentlich wäre er schlechter zu bewerten als der Erlanger Bahnhof (von mir 2 Sterne), doch auf Grund des deutlich breiteren Angebots im Nahverkehr und der idealen Anbindung an die Öffentlichen vor allem die U-​Bahn bekommt er dennoch gerade so noch zwei Sterne. Aber da muss sich definitiv etwas tun in Fürth so ist der Bahnhof nämlich ein abschreckendes Mahnmal gegen das Bahnfahren.

Abends ist hier alles zu. Es gibt keine Möglichkeit etwas zu tun, während man auf den Zug wartet. Dank der tollen Abstimmung von S-​Bahn und Regionalexpress, die samstagabends nur einmal pro Stunde fahren, muss man immer eine Stunde warten. Aber mit den Idioten die die öffentlichen Verkehrsmiztel benutzen, wie ich, kann man es ja machen. Wer in Erlangen oder Forchheim wohnt sollte lieber mit dem Auto fahren oder sich in der Komunalpolitik einbringen.
Auf die Dauer sollte das in einer Metropolregion aber keine Lösung sein!