Friedrich-Ebert-Platz

Im Gegensatz zum Großteil der bisher von mir in
Nürnberg beqypten Plätze (zum Beispiel
dem Obstmarkt, Lorenzer Platz, Hallplatz, Fünferplatz, Weinmarkt,
Hans-​Sachs-​Platz, Rathausplatz u. a.), welche aufgrund ihrer zentralen und
beengten Lage der Nutzung durch den raumgreifenden Güterverkehr zwischen A und
B wenig entgegenkommen und deshalb vernünftigerweise großräumig umfahren
werden, sind die beiden folgenden Plätze durchaus in der Lage, auch
Schwerverkehr zu verkraften und liegen nur jeweils 800 Meter
(Friedrich-​Ebert-​Platz) und 1200 Meter (Rathenauplatz) vom Mittleren Ring (B
4R) und damit der nächsten Bundesstraße entfernt. Abwechselnd im Uhrzeigersinn eine Ansicht des Friedrich-​Ebert-​Platzes und des Rathenauplatzes Die aus dem schleswig-​holsteinischen Bad Bramstedt kommende
Bundesstraße 4 hat auf ihrem (610 km) langen Weg durch Deutschland bis zu ihrem
offiziellen Endpunkt an der Autobahnauffahrt Nürnberg-​Fischbach südöstlich des
Stadtgebietes nur noch 13,3 km Strecke vor sich, wenn sie von Erlangen kommend
an der Kreuzung Erlanger Straße/​Nordring/​Bucher Straße/​Nordwestring im rechten
Winkel nach Osten abzweigt, um die Kernstadt in weitem Bogen zu umgehen. Anders
die in Nordost-​Südwest-​Richtung verlaufende Bundesstraße 2, die nördlich des
Rathenauplatzes, aus der Richtung von Berlin und darüber hinaus (Gartz an der Oder)
kommend, ebenfalls auf die Ringstraße B 4R abzweigt, danach aber bis zu ihrem
Endpunkt in Mittenwald an der österreichischen Grenze noch genau (nach der
Donauquerung überwiegend im Lechtal verlaufende) 296 km vor sich hat, was sie
mit ihren insgesamt 845 km schließlich auch zur längsten deutschen Bundesstraße macht. Von links oben im Uhrzeigersinn: Das Grabmal von Walther
Rathenau auf dem Waldfriedhof Oberschöneweide in Berlin (mit freundlicher
Genehmigung Clemensfranz), das Grab Friedrich Eberts in Heidelberg (mit
freundlicher Genehmigung Ramessos), Reichspräsident Ebert begibt sich am 24.6.
1923 (laut Originalbeschriftung des Fotos, da W. R. gemäß gegenwärtigem Wikipediaartikel allerdings schon im Juni 1922 ermordet wurde, handelt es sich hier wahrscheinlich um einen Tippfehler bei der späteren Beschriftung) ins Haus des ermordeten Reichsaußenministers Rathenau (Attribution:
Bundesarchiv, Bild 102−00001A /​CC-​BY-​SA, Fotograf unbekannt) und das
Arbeitszimmer Walter Rathenaus im Juni 1923 (vermutlich ein Druckfehler mit der gleichen Quelle wie beim vorherigen Bild, also entstand das Foto wahrscheinlich im Juni 1922) (Attribution: Bundesarchiv, Bild 102 – 97
/​CC-​BY-​SA, Fotograf unbekannt)
Die zwei Plätze nordöstlich und nordwestlich des Nürnberger
Stadtzentrums sind nach Politikern der Weimarer Republik benannt worden, welche
beide nach Vollendung ihres 54. Lebensjahres überraschend in Amt und Würden
verstarben. Der etwa 3 Jahre ältere Walther Rathenau wurde im Juni 1922 in
seiner Funktion als Reichsaußenminister Opfer eines Mordanschlages, Friedrich
Ebert starb im Februar 1925 als Reichspräsident der Weimarer Republik an einer
verschleppten Appendizitis, für die er sich wegen gegen ihn in dieser Zeit
laufender Gerichtsprozesse nicht die notwendige ärztliche Hilfe holen konnte. Links der mit einer Maschinenpistole MP18 und einer
Handgranate am 24. Juni 1922 von der Organisation Consul getötete Walther
Rathenau (Attribution: Bundesarchiv, Bild 183-​L40010 /​CC-​BY-​SA), rechts die
letzte Aufnahme des Reichspräsidenten Ebert, am Schreibtisch sitzend am 15.
Februar 1925 (Attribution: Bundesarchiv, Bild 102 – 15 /​CC-​BY-​SA), beide
Fotografen sind unbekannt. Beiden blieb mit diesem frühen Tod wohl auch das spätere Exil
oder die zu erleidende Verfolgung durch den etwa 20 Jahre jüngeren Demagogen,
Volksverhetzer und Kriegstreiber Adolf Hitler erspart, der bekanntlich auch
gegenüber bejahrten und lange von der Bühne abgetretenen politischen Feinden
keine Schonung kannte und in dessen Feindbild sie aufgrund ihrer politischen Ausrichtung,
Walter Rathenau gehörte der liberalen DDP und Friedrich Ebert der SPD an, gepasst
hätten. Immerhin bleibt den recht früh Verstorbenen der Trost, dass an sie, im
Gegensatz zum auch nur zwei Jahre älter gewordenen Adolf Hitler, noch öffentliche
Grab– und Gedenksteine erinnern und nicht nur Büsten in Lagerräumen und
Abstellkammern, welche von alliierten Offizieren als Beutestücke mit in die französische,
britische, kanadische oder US-​amerikanische Heimat zurückgenommen worden waren. Oben links ein Gedenkstein der Liberal-​Demokratischen Partei
Deutschlands an der Stelle der Ermordung Walther Rathenaus in Berlin
(Fotografie von Peter Kuley) von 1946, rechts daneben das
Ebert-​Erzberger-​Rathenau-​Mahnmal in Osnabrück (mit freundlicher Genehmigung
Roland1952) und darunter ein Friedrich-​Ebert-​Gedenkstein in Wuppertal (mit
freundlicher Genehmigung Atamari) Um dem lokalen Beitrag etwas zeit– und raumübergreifende Wirkung
zu verschaffen, habe ich mich bei den Wikmedia-​Commons-​Seiten der beiden Politiker
umgesehen und einige der dortigen Bilder mit in den Beitrag