Jägerhaus Streitwald

Das Jägerhaus war schon vor der Wende ein Traditionslokal. An Wochenenden und Feiertagen empfiehlt es sich, zu reservieren, dennoch muss man bei Speisen und Getränken deutliche Wartezeiten in Kauf nehmen. Im Erdgeschoss gibt es zwei liebevoll dekorierte Gasträume, im ersten Stock findet man noch einen Festsaal mit Bühne — alles am heutigen Feiertag mittags rappelvoll. Das spricht für sich. Die Karte bietet Hauptgerichte zwischen 10 und 15 Euro.
Als Vorspeise wähle ich den DDR-​Klassiker «Würzfleisch», der hier («So, wie es sein soll», versichern mir Alteingesessene) mit Kalbfleisch zubereitet ist und mit Worcester Sauce «Dresdner Art» hervorragend schmeckt.
Die anschließende Grillplatte kommt wirklich auch einem verchromten und verbeulten Blechtablett daher… das ist serviertechnisch absolut nicht mein Fall. Das Fleisch ist jedoch durchweg gut, lediglich eine Kuriosität wie das angebratene Wiener Würstchen lasse ich lieber liegen. Auch die Bratkartoffeln sind schon etwas länger frisch, da sind die Pommes Frites meiner Begleiter wesentlich gelungener.
Fazit: Bodenständig mit Luft nach oben.
Kategorie: Moderat
Ambiente: Drei Sterne
Service: Zwei Sterne
Preis-​/​Leistungsverhältnis: Fünf Sterne

Sie suchen Wald, Freisitz und gutes Essen zu verträglichen Preisen?
Genau hier gibt es alles.
Im Frühling mitten in Buschwindröschen spazieren, im Sommer am kühlen Bach entlang und im Herbst auf den Berg und ab nach Kohren Sahlis.
Vorher oder danach sollten Sie im Jägerhaus einkehren. Die Speisen sind frisch und lecker, das Personal auch bei stark verschmutzen Wanderschuhen sehr freundlich.
Direkt am Freisitz gibt es immer mal ein kleines Fußballmatch. Solch ein Wochenende lobe ich mir, bevor ich ins laute Leipzig zurückkehre.