MayWe

keine 08÷15− Sushikreationen! Ausgefallen und sehr lecker! Preislich etwas höher angesiedelt. Unbedingt sollte man die Dreierlei-​Crème Brulee (Chili, Ingwer, Weisse Schokolade) als Nachtisch probieren!
Netter Sushimeister, der vorher im Frankfurter «Zenzakan» gearbeitet hat und freundlicher aufmerksamer Service! Weiter so!

Das Inventar wurde von der Pravda-​Bar übernommen. Es fehlen nur die über hundert Wodkaflaschen an der Wand. Der Service ist informiert und zeigt sich von der netten Seite. Wahrscheinlich gehen die Diskussion noch lange um, wie es dazu kam, daß eine ganze Reihe von Köchen das Zenzakan verlassen haben, um selber voll ins Risiko zu gehen mit einem eigenen kleinen Restaurant. Die Köche selber zeigen sich sehr offen und so mancher hatte bereits prominente Lehrmeister in seiner Vita. Die Vorraussetzungen sind also gut und man kann den Leuten nur Glück und Erfolg wünschen. Dafür müssen sie aber auch beständig auf einem guten Niveau Speisen kreieren, die irgendwann ihre Handschrift zeigen. Im Gewühl von Pan-​Asiatischer Küche ist für viele so gut wie alles erlaubt, Hauptsache es klingt gut. Da kann es nicht schaden, wenn Köche am Werk sind, die zumindest Erfahrungen gesammelt haben im Bereich wirklich originaler, asiatischer Küche und wie sie heute ausgelegt wird. Wenn es dann noch Variationen gibt, die auch europäische Gaumen vertragen, ohne an Authentizität zu verlieren, ist ein großer Preis in dieser Stadt garantiert. Die Weinkarte beschränkt sich leider auf Hammel aus der Pfalz und 2 weitere Anbieter. (Hammel Weißburgunder und Rotweincuvée zu jeweils 4 Euro, 0,2l) Das mag aus ökonomischen Gründen zunächst Sinn machen, jedoch haben sich gerade deutsche Winzer oft Gedanken gemacht, was zu asiatischen Gerichten passen könnte und die Antworten waren eine ganze Reihe von leicht restsüßen Weinen aus den sog. Aromatrauben oder sogar Burgundersorten. Mit wenig Änderungen ließe sich dieses Problem rasch lösen. Als Vorspeise wurde ein Karotten-​Koriander-​Rindfleisch-​Salat (8,-) serviert. Wie in manch gehobenen Lokalen wird auch hier auf nähere Bezeichnungen — generell bei allen Speisen — verzichtet. Somit ist es immer auch eine kleine Überraschung, wenn man vorher nicht den Service gefragt hat. Der Salat erschien recht scharf und mit deutlichen Aromen von Korianderkraut. Es sollte eine koreanische Variation sein, die evt. etwas «zweindimensional» aus Schärfe und Koriander ausfallen darf. Sie wird in dieser Form jedoch nicht zu meinen Favoriten zählen. Raffinierter dagegen die gefüllten Tintenfischtuben mit gehacktem Hähnchenfleisch und Garnelen, dazu Gambas und Reis (13,50). Der kalte Dipp im Schälchen war eine grandiose, harmonische Mischung aus Soja, Limetten, Koriander, Chili usw. Hier fügen sich kreative Kombinationen, eine ansprechende Präsentation, verführerische Aromen zusammen mit einem tollen haptischen Eindruck am Gaumen.
Beliebt scheinen auch die diversen Sushi-​Gerichte zu sein, die an der Theke im Lokal direkt hergestellt werden. Dazu dann später.
Die Weine haben sich etwas unspektakulär zu den Gerichten gesellt.