C&A

Ab und zu zieht es mich in den C&A, aber meist komm ich mit leeren Hände raus. Irgendwie ist dieser Laden aber etwas altbacken und verstaubt vom Ambiente. Da sollte unbedingt mal was an der Einrichtung getan werden. Günstige, «moderne» Klamotten von Clockhouse, Unterwäsche, Socken… Alles sehr günstig.

Dieser Wellneschrein im Großtempel textiler Allfalt ist als Schrein der Selbstbeschränkung und Verkünder der Wahrheit ein unverzichtbarer Teil des öffentlichen Lebens in Frankfurt.
Beim Betreten der heiligen Hallen haben die Tempelwächter schon ein Auge auf den Heilssuchenden gerichtet. Einer verkündet seinem Heiland die frohe Botschaft ob eines möglichen neuen Adepten in sein schlaues Telefon, der andere bewacht derweil mit sehnsuchtsvollem Blick die Spendentruhe. So betritt der mühevoll mit einer Thaisuppe für zwofuffzig Beladene die heiligen Hallen und sucht Entlastung von seinem irdischen Leid. Die stehende Abteilung wird mit einer kunstvoll drapierten Schabracke mit der Aufschrift Defekt vor Abnutzung bewahrt.
Die Sitzabteilung von himmlisch blauer Farbe wird kontastiert durch eine humane Farbigkeit, die auf eine besondere Absenz äußerer Reinigung hinweist. Die Wärter stehen im wahsten Sinne des Wortes kokkett über den Dingen.
Ein Üngäubiger, der diesen heiligen Raum zum ersten Mal in seinem Leben schaut wird sofort von aller Pein befreit, geheilt. So braucht er nie mehr ein Immodium akut, Tannacomp oder gar schnöde Kohletabletten.
Hallelujah!

Komme eigentlich vom bodensee ubd musst bis hier her um einen skatergürtel in ner richtigen länge zu finden ⁵⁄₅

C&A gibt es wohl in fast jeder Stadt und verkauft Mode für den kleinen Geldbeutel. Früher mal cool, durch geniale Werbekampagne ist C&A heute nur Geschäft für die Masse. Ich hab im Grunde genommen nichts gegen Massenware aber hinzu kommt das die Klamotten nicht wirklich außergewöhnlich sind. Es macht mir einfach keinen Spaß hier einzukaufen und zwischen Büschen und Röckchen zu flanieren. Wenn ich günstige Sachen möchte gehe ich lieber in den Primark oder zu H&M.

Ich kenne keine bessere Quelle für 1 – 5 € Hemden. Die kann ich mit ruhigem Gewissen nach einem Wochenende voll mit Feiern und Eskalation einfach wegwerfen. Da tut es meinem Geldbeutel nicht so weh…
Ebenso bei Krawatten. Schnell für 3 € eine der Krawatten aus Polyester gekauft und wenn sie voll mit Bier und Dreck ist — Mülleimer.
Dafür schätze ich C&A sehr — als Konsumtempel für Überfluss und Dekadenz…

Früher als Kind wurde ich von meiner Mutter «gezwungen» Sachen von C&A zu tragen. Damals war ich so etwa 8 oder 9 Jahre alt und erinnere mich noch ziemlich genau an die verschiedenen Kollektionen und Motive. Eigentlich habe ich gute Erinnerungen an diesen Laden. Es gab damals noch einen Friseur «Klier» dort, denn ich ebenfalls oft aufsuchte. Und so war ich immer überglücklich, als ich meine Mama mir eine neue Garderobe und einen Haarschnitt gesponsert hat.
Dann war ich irgendwann 12 – 13 Jahre alt und wurde modisch immer mehr und mehr von der Umwelt beeinflusst.
Ich war ein schwieriges Kind und rebellierte gegen alles, was meine Mutter sagte. Folglich vermied ich dann C&A bewusst und auch in der Schule war C&A «uncool».
Heute bin ich 23 Jahre alt und schaue doch ab und zu mal in C&A mal rein. Natürlich nicht wenn ich irgendwie mir die neuste Mode anschauen möchte oder gar «inspirieren» lassen möchte, sondern eher wenn ich Socken, einfache T-​Shirts oder auch mal ein schwarzes Hemd (für die Arbeit) brauche. Hier finde ich doch alle Basic Sachen wieder und der Preis stimmt auch. Es gab sogar das ein oder andere «stylisches» Hemd, welche ich auch tatsächlich zum Weggehen gekauft habe. Also, wenn es mal etwas unauffälliger, günstiger und vor allem schnell gehen soll kann ich C&A (nach über 15 Jahre) immer noch empfehlen.

C&A ist ein Warenhaus für Bekleidung. Es besteht schon seit der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, etwa seit 1948. Auf mehreren Stockwerken gibt es Bekleidung für Damen, Herren und Kinder zu kaufen, auch Sportbekleidung, Schuhe, Modeschmuck und Accessoires.
Es ist Massenware für den kleinen Geldbeutel, gut, dass es das gibt. Für mich ist da nichts im Angebot, schon vom Design her gesehen. Wahrscheinlich ist der Preiskrieg im Textilgewerbe so extrem groß, dass sich jedes Geschäft seine Nische sucht und die entsprechenden Kunden damit anlockt. Denn C&A muss großen Umsatz machen, Frankfurt und Rhein-​Main ist ein großes Ballungsgebiet.

Ich bin durch meine harte Kindheit C&A-geschädigt. Traurig.
Musste immer solche bunt bedruckten, 80er-​Jahre-​mäßigen Klamotten tragen. Na gut, das war auch in den 80ern und hat mir wirklich nichts ausgemacht — meiner Mama jedoch geholfen, eine Stange Geld zu sparen und noch besser für uns zu kochen.
Trotzdem bin ich Jahrelang nicht zu C&A einkaufen gegangen und meiner Frau nur unter Protest in das Ladenlokal an der Konsti gefolgt. Danach war ich um 120 Euro ärmer und um einen Anzug, zwei Hemden, eine Krawatte und zwei Jeans reicher.
Es ist schon erstaunlich, wie gut C&A gerade bei den Standards sortiert ist. Die Anzüge sind auf den deutschen Durchschnittsmann geschnitten, nicht auf das magersüchtige, italienische Supermodel. Es gibt Oberhemden in erstaunlich guter Qualität mit allen möglichen Sonderlocken (kurze Arme, dicker Hals…) für unter 20 Euro und völlig unpeinliche Krawatten für rund 12 Euro.
Natürlich ist «wer das Besondere liebt» hier völlig falsch, doch für den Businessdress ist mir persönlich das völlig Wurschd. Zumal weder Optik noch Qualität die niedere Herkunft offenbaren. Das ganze sieht allemal seriöser aus als der Kiddy-​Look von H&M&Co.