1. Polizeirevier

Mein Bianchi-​Mountainbike hat mir mehr als zwölf Jahre lang treue Dienste geleistet. Eines Tages traf ich von der Arbeit kommend mit der S-​Bahn an der Konstablerwache ein, wollte es aufschließen und mußte feststellen: es war weg!
Irritation wich Angst, Angst wich Zorn, Zorn wich Resignation und der Frage nach der nächsten Polizeidienststelle. Diese fand ich nur 100 Meter weiter und klingelte gesenkten Hauptes an der Tür.
Nach dem Einlass musste ich etwa zehn Minuten warten, bis einer der Beamten Zeit hatte, um meinen Fall aufzunehmen.
Dieser Beamte, der etwa in gleichem Alter wie ich selbst gewesen sein dürfte, hat sich meiner mit einer Professionalität angenommen, dass ich später das Gefühl hatte, wäre soeben mein Bentley gestohlen worden, hätte man mich genauso behandelt.
Nach Angabe sämtlicher Daten, die mir in jenem Augenblick zur Verfügung gestanden hatten, wurde mir die folgende Vorgehensweise ausführlich und transparent erläutert. Auch wenn am Ende die Einschätzung folgte, dass die Wahrscheinlichkeit minimal sei, mein Fahrrad zurückzuerhalten, war ich mit dem ganzen Ablauf sehr zufrieden. So konnte ich zumindest mit dem Gefühl, ernstgenommen worden zu sein, und mit einigen Tipps für die Sicherung von Fahrrädern den Heimweg zu Fuß antreten.