Sünner Brauerei

Will man nach einem Besuch des Kalker Odysseums jenseits von Döner noch etwas essen und trinken, bieten sich für den «Ex-​Immi» auf der «Schäl Sick» nicht allzu viele Alternativen. Also auf zum Biergarten des Sünner Keller.
Wochentags ist an diesem lauen Sommerabend nicht viel los, aber die Anlage ist für größere Aufgaben gerüstet. Das Sünner Kölsch schmeckt hervorragend, und die Karte bietet (neben deftigen Kleinigkeiten und einem vegetarischen Teil, der diesen Namen auch verdient hat) Hauptgerichte zwischen 10 und zwanzig Euro. Ich wähle den «Spießbraten mit Schmorzwiebeln, Bratkartoffeln und Krautsalat». Das ist solide Brauhausküche, und mehr hatte ich auch nicht erwartet.
Fazit: Deftiges Essen und leckeres Kölsch.
Kategorie: Moderat
Ambiente: Drei Sterne
Service: Drei Sterne
Speisen: Drei Sterne
Preis-​Leistungs-​Verhältnis: Vier Sterne

Die Brauerei ist nicht der Keller! Die Brauerei ist hier sicherlich deshalb aufgeführt, weil man diese besichtigen kann. essen kann man in der Brauerei nicht, aber im Sünner Keller!
Die Besichtigung dauert so ca. 75 Minuten. Man durchläuft die Brauerei komplett und sieht dabei alle Bereiche. Und wer glaubt, dass nur Bier gebraut wird, der irrt.
Hier erfährt man mehr über den Unterschied zwischen ober– und untergärigem Bier, über den Produktionsablauf von der Anlieferung der Zutaten, den verschiedenen Stufen des Bieres und der Geschichte zum Sünner Kölsch selbst.
Es scheint auch die einzige Brauerei Besichtigungsmöglichkeit in Köln zu sein. zumindest wurde uns das gesagt.
Eine spontane Besichtigungsmöglichkeit gibt es nicht. Man muss sich unbedingt anmelden und einen Termin vereinbaren. Für Gruppe ab 10 Personen kann man einen gesonderten Termin vereinbaren.
Anschließend empfiehlt sich der Besuch des Sünner Kellers, der ausgezeichnet ist. Eine Besichtigung macht durstig und hungrig.

Diese Bewertung bezieht sich auf eine Brauereibesichtigung mit anschließendem Besuch des Biergartens!
Wir wurden super nett mit einem leckeren und kalten Kölsch im Biergarten empfangen. Nach dem Abkassieren führte uns ein netter und kompetenter Herr durch die Brauerei. Die Führung war sehr interessant und lecker!
Nach der Brauereiführung hatten wir noch eine Affsacker hinzugebucht. Bedeutet: wir durften die hauseigenen Schnäpse (bei Sünner wird auch gebrannt) probieren.
Wirklich gelungen! Die Bedienung, die sich alle Mühe gab trotz vollen Biergartens alle Schnäpse erklärte, war super nett und aufmerksam. Auf unser Bier mussten wir nie lange warten!
Einziger kleiner Wermutstropfender Bierhappen der bei unserem Paket dabei war, war wirklich für den hohlen Zahn!

Das Sünner Kölsch ist schon etwas herber. Diese Aussage würden unsere rechtsrheinischen Nachbarn zwar milde belächeln, aber so ist es halt.
Und gebraut wird dieses würzig leckere Kölsch in der Kalker Brauerei der Gebrüder Sünner. Diese steht dort schon seit 1830 und befindet sich als einzige Kölner Brauerei noch im Familienbesitz. Achte, Achte!
Darauf ist die Sünner-​Sippe sehr stolz. Und zurecht. Zum einen macht das historische Brauereigebäude schon was her. Wertet das Kalker Veedel meiner Meinung nach gehörig auf. Und das sich die Familienbrauerei im Zeitalter von Verbundproduktionen, Massenauflagen und Preisdumping halten kann, das verdient schon eine kleine Unterstützung.
Also Kölner: Sünnert mehr!
Zum Beispiel im hauseigenen Biergarten, welcher sich neben der Brauerei auf der Kalker Hauptstraße befindet. Und obwohl Kalk und obwohl Hauptstraße, dort lässt sich der Tag gut ausklingen. Knierschender Kies unter den Füßen, rustikale Holzmöbel und dazu ein BioColonia. Schmeckt ähnlich dem Kölsch, ist teurer, aber das Gefühl, ein Ökobier zu trinken ist vieeel besser. Wer Malzbier mag, der sollte dort mal probieren. Ganz Sünnergetreu auch etwas herber, aber trotzdem noch unheimlich süß und klebrig.