Kölnturm

Köln ist Millionenstadt, Köln ist Medienmetropole, Köln hat den Mediapark, da muss also auch ein entsprechender repräsentativer Bau stehen. So oder so ähnlich dürfte wohl die Überlegung gewesen sein als dieser Glaskoloss gebaut wurde.
Irritiert blicken bis heute die Menschen beim ersten Anblick und fragen sich warum sie eine Spiegelung des Doms sehen. Dies ist jedoch nur eine aufgeklebte Folie. Was mich bis heute belustigt ist die Tatsache, dass auf diese Folie ebenfalls Flugzeuge zu sehen sind und riesige Wolken, die man auch problemlos als Staubwolke interpretieren könnte. Ich vermute, dass der Designer den Entwurf vor ⁹⁄₁₁ gemacht hat, anderenfalls wäre es sehr makaber.
Im Turm gibt es hauptsächlich Büros. Im 30ten Stock steht jedoch eine Sky-​Lounge zur Anmietung zur Verfügung. Hier hat zum Beispiel das blonde Fräulein Hilton einst ihre Prickelbrause präsentiert.

Neeeeee, also ich hab da ein ganz persönliches Verhältnis zum Köln Turm und ich muss auch sagen, dass ich in einem schwachen Moment vor vielen Jahren auf den aufgemalten Dom reingefallen bin und dachte: Häh? Warum spiegelt der sich hier. Dürfte man dann auch für die Wolken gleich mitnehmen. Klar ist das dämlich, hat ja auch niemand was anderes behauptet, aber jetzt zu behaupten die wären doof… wäre irgendwie noch dämlicher.
Abgesehen davon und so komme ich endlich zu dem Punkt zu dem ich kommen will, hat der Köln Turm ja eine türkisfarbene, sich rythmisch und im Ablauf veränderne Beleuchtung… die kann sicherlich auch nerven. Mir hat sie aber fast vier Jahre lange entgegengeblinkt und zugerufen: Gleich biste zu Hause. Im Grunde nicht direkt da im Mediapark, aber fast. Ähnlich wie bei Barbara und dem Heliosturm.
Also gibt es bitte nichts zu mecker am Kölnturm. Auch wenn es was schöneres gibt.

Der Kölnturm ist das für den Mediapark, was der Dom für Köln ist. Also sein Wahrzeichen; in der klassischen Silhouette Kölns jedoch spielt der Kölnturm trotz seiner seiner 165, 48 m — inklusive Antenne — Höhe eher eine untergeordnete Rolle — aus der Luft aber kann man ihn gut sehen -.
Doch der Name Kölnturm ist Programm, kommt nicht von ungefähr: die doppelverglaste Fassade zeigt eine quasi imaginäre Spiegelung des Kölner Doms, denn der Dom spiegelt sich de facto nicht darauf, jedoch selbst bei besserem Wissen fällt man immer wieder gerne auf diese Illusion herein. Entworfen hat das 45geschossige Gebäude, das Ende 2001 fertig gestellt worden ist, der Pariser Stararchitekt Jean Nouvel — der gleichfalls verantwortlich für die Berliner Galeries Lafayette zeichnet -.
Und in dem Gebäude befinden sich Büroräume, Tagungs– und eventräume sowie das 4 Sterne Businesshotel Mediapark Köln der NH Gruppe und das Restaurant Osman30 in der 30. Etage, von wo man eine grandiose Aussicht über die Stadt hat — und den Dom, das Wahrzeichen Kölns, nicht gespiegelt, sondern live und in Farbe sehen kann.

Dieser KölnTurm, der macht mich wahnsinnig! Wer zum Henker hat da die blöden Wolken drauf gemalt? Ist Euch allen, dass denn noch nicht aufgefallen? Ab dem 5. Stock ist da alles voll mit Wolken. Hier kommt wieder Paragraph 7 des kölschen Grundgesetzes zu tragen: Wat soll dä Quatsch???
Wenn ich Wolken sehen will, dann bau ich doch keine Hochhäuser! Dann lass ich den Blick auf den Himmel schön frei und dann können alle wunderbar den Wolken zugucken. Oder wollte jemand betonen, dass es sich beim KölnTurm um einen wahren Wolkenkratzer handelt? Dann sollte dieser Mensch doch wirklich lieber ein Praktikum in New York machen, denn wegen solcher Selbstbewußtseinsschwächen andere Menschen mit dämlichen Schäfchen-​Wolken in Business Parks zu belästigen, ist nicht gerechtfertigt.
So — das wollte ich immer schon mal sagen. Wie schön, dass es Unilocal gibt, da hört einem wenigstens mal einer zu!

Vor einigen Tagen war ich hoch über den Dächern der Dom-​Stadt. Wo genau? Auf dem KölnTurm. Der Knaller da oben! Immerhin zählt das Teil zu den größten Hochhäusern in Deutschland. Aber es gibt da Einiges zu beachten und auch den einen oder anderen Tipp, damit der Ausflug in Richtung Wolkendecke auch genauso derbe wird, wie bei mir. Zu aller Erst: die 30. Etage mit der Aussichtsplattform ist bei Weitem nicht das Ende der Fahnenstange.
Insgesamt verfügt der KölnTurm nämlich über 43 Stockwerke. Und dann kommt noch das Dach hinzu. Also entweder ihr kennt jemanden, der dort wohnt oder arbeitet, oder ihr macht euch einfach selbst auf den Weg. Ich habe jedoch nicht herausfinden können, ob man das überhaupt darf, also fragt vielleicht besser vorher nach. Jedenfalls lohnt es sich, besonders bei gutem Wetter. Man kann gefühlt fast bis zum Meer gucken. Also nicht ganz, aber die Aussicht ist trotzdem mega!
Ein weiterer Tipp: nehmt euch Papierflieger mit. Am besten faltet die erst oben, dann fällt das nicht so auf. Was ein Spaß das war, zu sehen, wer als erster aus dem Blickfeld verschwindet oder wer am weitesten fliegt. Aber werft da bloß nichts runter, was andere verletzten könnte! Und wer genug von luftigen Höhen hat, der kann sich im MediaPark an sich umschauen. Die ganze Location ist auf jeden Fall einen Besuch wert.