Einkaufsmeile Ehrenstraße

Wir sind aufgrund von Unilocal mal auf die Ehrenstrasse, hier geht es wesentlich gemühtlicher zu wie in der Schildergasse wo ein dichtes Gedränge herrscht. Auch kommen mir die Strassen etwas breiter vor. Es Reihen hier sich deutlich exklusivere Läden mit noch exklusiveren Preisen, auch sehen und gesehen werden.
Geld wird man überall los, hier noch viel schneller ;-)

Während die Touristen oder zugereisten Shopper die Hohe Strasse bevölkern, geht der Kölner wesentlich lieber shoppen in der Ehrenstrasse. Hier ist zwar alles etwas enger, aber es gibt nicht dieses allen Grossstädten gemeine Ladenketteneinerlei — sicher ist nicht alles superoriginell, aber doch etwas anders. Der Kölsche mag es auch immer etwas Durcheinander und so zerfliessen verkehrstechnisch Bürgersteig und Strasse miteinander, Fahrradfahrer zwischendrin — jede erkennbare Ordnung ist aufgehoben. Und damit das Chaos vollkommen ist darf man in der Ehrenstrasse auch noch Parken. Für Düsseldorf unerhörte Zustände wären das — aber Köln bleibt Köln — eben so, als hätten die Franzosen keine Ordnung mitgebracht. Das mag ich an der Ehrenstrasse besonders, wenn ich sie auch nicht jedes Wochenende brauche.

Die Ehrenstraße hat sich in den letzten Jahren zu den beliebtesten Shoppingstraßen für Junge, Schöné und Reiche gemausert. Hier trifft sich alles was Style mag, sucht und hier auch hier findet. Eine Vielzahl von Flagstores bekannter Marken, Designer, Schuhläden aber auch tolle Cafes und gute kleine Restaurants finden sich auf der Straße die sich vom Hohenzollernring bis zum Anfang der Breitestraße zieht.
Ich geh unheimlich gerne hier shoppen, denn man findet hier ausgefallenes und schönes, nicht immer ganz preiswert, abseits der Einkaufsstraßen in denen sich die Touristen sich tummeln.

Die Ehrenstraße wird einem immer wärmstens empfohlen, wenn man als nicht-​Kölner oder zumindestens nicht-​so-​gut-​eingelebter-​Kölner noch nicht ganz weiß: Wohin nun zum Klamottenkauf?! Ein wenig versteckt gelegen befindet sich der Eingang zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz. An der Bäckerei Merzenich biegt man dann quasi ab und kann dann von hier aus, immer gerade aus, auf den Dom bzw den Rest der Einkaufsstraßen zusteuern. Wer nun hier genau jedoch all seine Klamotten findet, das weiß ich nicht. Ich schätze mal all jene, die entweder nur wenige sehr teure Klamotten besitzen, oder aber sehr viel Geld haben. Denn es tummeln sich schon die tolleren Geschäfte auf der Ehrenstraße. Aber eben auch die, die sich der Otto-​Normal-​Student nicht mal eben so leisten kann. Einen Besuch wert ist die Ehrenstraße trotzdem auf jeden Fall. Schon alleine wegen des Rumguckfaktors, denn hier gibt es auch allerlei Ausgefallenes zu sehen, was man in der Schildergasse, oder in der breiten Straße, wohl umsonst suchen würde.

Die Ehrenstraße war mal eine echt coole Nummer in Köln. Ich weiß noch als ich mit 15 hier lang bin und dachte: Wow, bin ich angesagt!
Und dann kamen die großen Unternehmen und machten alles kaputt.
Da wo früher Kaufhaus Kilo, ein Secondhand Laden, stand, befindet sich jetzt Zara. H&M sind ja immer überall, daneben gleich Tamaris, Görtz, The Body Shop und wie sie alle heißen!
Die meisten Einzelhändler können die hohen Mieten einfach nicht mehr bezahlen und somit geben die Vermieter immer an die Meistzahlenden ab und das sind immer die Ketten. Es ist doch wirklich eine Schande!
Jetzt ziehen die Einzelhändler in die Nebenstraßen und ins Belgische Viertel, weil die Mietpreise da noch einigermaßen gehen.
Ich hoffe, dass die Vermieter in der Ehrenstraße bleiben wo sie sind. Die Ehrenstraße habt ihr uns schon zur Mini-​Schildergasse gemacht, also, Finger weg vom Belgischen!

Jedes Viertel, jede Straße in Köln zieht seinen eigenen Menschenschlag an. Im metaphorischen und tatsächlichen Sinne. Ich liebe ja «mein» Viertel, die Südstadt, aber ich muss fest stellen, so rein vom Jefühl des Feelings her, wa, dass das hiesige «ach so tolerante» Völkchen, das einen überhaupt nicht schräg anschaut, wenn man in Jogging-​Montur einkaufen geht (großartig!), schon den schrägen von-​oben-​bis-​unten-​Check-​up drauf hat, wenn man highhealig durch das Viertel stolziert. Find ich doof.
Und in der Ehrenstraße verhält es sich eben genau so auf umgekehrte Art und Weise. Läuft man durch die Hohe Straße, sieht man eher Touristen-​Sandalen-​Leute, läuft man durch die Schildergasse, eher «normal» gekleidete Menschen, läuft man durch die Ehrenstraße, ist der Dresscode reicher, edler, Business-​aliker. Als würde man, wenn man die Straßen wechselt, durch ein Kleiderdusche kommen, dass auch das Bild gewahrt wird.
Jedenfalls muss ich gestehen: Würde mir eine Fee ein 50.000 Euro-​Budget schenken mit der Auflage, nur in einer Kölner Straße einkaufen zu gehen, wäre es die Ehrenstraße.

Wenn man die Menschen in Köln fragt, wo man in dieser wunderbaren Stadt am Rhein am besten shoppen gehen kann, dann wird einem mit Sicherheit als erstes die Schildergasse genannt und an nächster Stelle kommt wahrscheinlich die Ehrenstrasse.
Ich glaube die Ehrenstrasse gilt als eine der besten Einkaufsstrasse für die Reichen und Schönen der Stadt, und man kann sicher auch feststellen, dass das Publikum dort weitaus anders ist als auf der Schildergasse.
Ich muss gestehn, dass auch ich ganz gern mal dort lang schländer. Nicht weil ich zu diese besagte Gruppe von Menschen gehöre, sondern einfach weil ichgern mal in die Läden gucke und diese etwas andere Atmosphäre Kölns (zumindest empfinde ich es so) mag.

Die Ehrenstraße, das ist die erste Straße, die ich in Köln alleine erobert hatte. Sie war so einfach zu finden, von dort wo ich wohnte. Eine Straße überqueren, und schon fing sie an. Das die Ehrenstraße zwei Gesichter hat, habe ich schnell entdeckt.
Wenn ich morgens früh Brötchen holte, war sie fast leer. Am Mittag oder Nachmittag sah es ganz anders aus. Zu dieser Zeit drängelten sich die Massen, und die zu überholen war nicht leicht.
Bei dem ersten Einkaufsbummel, ging ich nur gerade aus und konnte mich nicht verlaufen. Und auch kein Geschäft verfehlen, das war mir sehr sympathisch. Von Boutiquen, Schuhgeschäften, Ledergeschäften, Cafés, Restaurants, Schmuckläden, Lebensmittelläden und viele andere Shops reihen sich aneinander.
Viel beeindruckender war es für mich, zu erfahren, warum sich hier nur so die Menschenmassen tummelten. Die Einen sagen, «weil sie so schön ist», die Anderen sagen, «gesehen werden ist alles», «man sieht und trifft viele Bekannte», «oder weil auf der Ehrenstraße immer was los ist». Rausbekommen habe ich es nicht.
Doch es hat sich auch nichts verändert, mache ich heute hier einen Einkaufsbummel oder gehe ich in eins meiner geliebten Cafés ist alles beim Alten geblieben. Man trifft Menschen aller Nationen und kommt mit ihnen ins Gespräch. Das mag ich. Ich bleibe der Ehrenstraße treu, weil sie die erste und die schönste war, die ich in Köln kennenlernte. Und so lange diese bunte und vielseitige Mischung, komme ich immer wieder.