Weidendammer Brücke

Berlin hat eine Vielzahl von Brücken. Teils moderneren Datums, teils aber auch historischer Natur. Einer der historischsten Brückenorte Berlins ist die Weidendammer Brücke. Denn schließlich handelt es sich hier um den drittältesten Brückenstandort im Berliner Zentrum.
Und die Weidendammer Brücke ist nicht einfach irgendeine Brücke. Nein, sie überspannt die Spree direkt am Bahnhof Friedrichstraße. Und sie war schon Schauplatz in der Kultur. Schließlich kommt sie in Kästners «Pünktchen und Anton» vor. Wolf Biermann ließ sich hier einst in den 1970er Jahren für ein bekanntes Bild vor dem vermeintlich preußischen Adler, der tatsächlich jedoch der kaiserliche Reichsadler war (allerdings war er seinerzeit nicht wieder bekrönt), ablichten
Der heutige Brückenbau stammt aus den 1890er Jahren– und war somit exakt die Brücke, die in Kästners bekanntem Werk vorkommt. Bereits in den 1970er Jahren erfolgte die Unterschutzstellung.
Bewusst als repräsentative Brücke errichtet, wurde die Brücke durchaus reichlich geziert. Nicht aller einstige Brückenschmuck ist noch original erhalten– es gab einen Umbau in den 1920er Jahren. Immerhin ist der Weidendammer Brücke das Schicksal vieler Brücken zu Ende des 2. Weltkriegs, nämlich eine Sprengung, erspart geblieben. Und noch zu DDR-​Zeiten begann eine Sanierung des Brückenschmucks. Nach 1990 erfolgte dann eine größere Sanierung, bei der der Brückenschmuck weitgehend nach dem historischen Vorbild rekonstruiert wurde
Falls man das eine oder andere Foto machen möchte, lohnt sich ein Weg zur Weidendammer Brücke auf jeden Fall. Schließlich hat man von hier schöné Sichtbeziehungen etwa zum Reichstag oder zu Museumsinsel und Fernsehturm. Allerding fließt hier auch nicht wenig Verkehr– das macht den Aufenthalt dann auch nicht immer zum perfekten Erlebnis.

Diese Brücke ist eine der wenigen alten Berliner Brücken, die nicht im 2. Weltkrieg zerstört würden. Sie stammt aus den 1890er Jahren und würde bis in die heutige Zeit hinein, mehrfach ergänzt, modernisiert und umgebaut. Erst nach der DDR Zeit wurde die Brücke wieder in ihren originalen Zustand versetzt und der Brücken-​Schmuck historisch wieder komplettiert.
Dominant zeigt sich der Preußische Adler in der Brückenmitte. Warum die schöné alte Brücke für einen modernen Mainstream-​Kult herhalten muss, Kann ich nicht verstehen. Signierte Kellerschlösser kann ja jeder rumhängen, wo er mag, solange es sein Eigentum ist. Aber wenn durch die Masse an sich, die Ansicht der Brücke verschandelt wird, Geht es glaube ich zu weit. Viele der Teile würden entfernt. Aus meiner Sicht gut so!
Wer in Berlin zu Besuch ist, sollte mit dem Ausflugsdampfer eine Tour durch Mitte buchen und unterhalb der Brücke hindurch fahren.
Den Weidendamm, nachdem die Brücke genannt wurde, Habe ich bis heute nicht gefunden…

Lovers, bring more padlocks … both eagles need more piercings of love ;O))!

Und das Schloss, von dem er sprach, war ein Vorhängeschloss…
Liebe Larissa, lieber Uwe,
die über 20 m breite Brücke hat den Zweiten Weltkrieg fast unbeschadet überstanden, die Kollision mit einem Schubschiff 2006 hat ihr auch keinen ernsthaften Schaden zufügen können und seit den 1970er Jahren steht sie unter Denkmalschutz, die Weidendammer Brücke in der Friedrichstraße.
Seit einigen Monaten sind mir auch an dieser Brücke Berlins «Liebesschlösser» aufgefallen. Es scheint ultra aut zu seinen Initialen in Bäume zu ritzen.
Pärchen verewiglichen sich nun auf einem «Abus — Vorhängeschloss» mittels eines Kosenamen und/​oder eines oder mehrerer eingravierter Herzen, manche mit Datum. Die liebenden befestigen die Schlösser mit Mühe an den rustikalen Brückengeländern und ist der Bügel nicht zu schließen, auch kein Thema, wird halt noch eine Gliederkette instalisiert und an der passt nun jedes Vorhängeschloss.
Ich wusste gar nicht in wie vielen Arten und Farben Vorhängeschlösser angeboten werden, unglaublich welch eine mannigfaltige Vielfarbigkeit einen hier erwartet. Ich vermag nun nicht zu beurteilen ob die ewige Liebe eher durch den Erwerb eines solchen Schlosses, oder aber durch das ritzen in Baumrinden, zu erhalten ist.
In Berlin findet man diese Art von Schlösser-​Sammlungen immer häufiger. Auch wurde mir zu getragen, das welche an der Gertraudenbrücke sowie der Abteibrücke gesehen worden seien. Schloss an das Geländer, Schlüssel in das Wasser und ewige Liebe schwören. Das war schon alles, dürfte eine Sache von 2 Minuten sein.
Also liebe liebende, wirklich romantisch finde ich das nicht gerade. Was haben wir uns doch damals gemüht ein Herz und die Inizialien in eine Baumrinde an der Krummen Lanke oder am Grunewaldsee einzuritzen, die Bäume stehen heute noch dort! Die Schlösser hingegen werden in schöner Regelmäßigkeit vom Bezirksamt entsorgt damit sie nicht das gesamte Bauwerk abdecken.
Aber die Beziehungen sind ja meist auch nur noch recht kurzlebig und noch vor einer neuen Partnerwahl ist das Liebesbügel-​Schloss der letzten ewigen Liebe entsorgt worden.
Schöné neue Welt…

Weidendammer Brücke mit Liebesschlössern sogar im (wenn ich mich nicht täusche; preußischen) gusseisernen Wappen

Ich sag nur: Pünktchen und Anton. Als eingefleischter Erich-​Kästner-​Fan finde ich es immer wieder spannend Orte seines Schreibens zu finden und zu erkunden. Ach, wie gerne würde ich ins Ferienlager von Lotte und Luise (Das doppelte Lottchen) fahren wollen, aber ob es das je wirklich gab?!
Die berühmte Brücke auf der Anton und Pünktchen zusammen bettelten, gibt es jedenfalls eins zu eins und wenn man sie sich genau anschaut ist sie auch wirklich schön und erinnert an vergangene Zeiten.
Man kann sich direkt vorstellen wie ein kleiner Junge mit Schiebermütze und ein Mädchen mit rotem Mäntelchen sich hier für immer und ewig die Freundschaft schwuren.
Es ist wohl auch die Drittälteste Brücke von Berlin, also wenn ihr demnächst mal rüber geht, lasst eurer Phantasie freien Lauf!