Schnelltriebwagen VT18.16

Trans Europa Exprees… die Band Kraftwerk sang diesen Song über den westeuropäischen Schnellzugverbund in den 80er Jahren… ein Welthit!!!
TEE nannten sich diese schönen und hochwertigen Züge aus den Ende 50er bis Anfang 70er Jahre fahrenden Eisenbahn-​Fuhrpark. TEE stand für Transeuropexpress.
So wie vieles wurde auch der TEE durch die Warschauer Pakt Staaten kopiert. Selten besser, oft eher schlechter. So wie diese Zugreihe hier auch. Augenscheinlich ein Abklatsch der westdeutschen TEEs der Baureihe 601. Nur eben mit weniger Leistung, langsamer und nicht so erfolgreich.
Während der westdeutsche Bruder mit 160 durch das freie Europa bließ, konnte der Ossi seine Leistungen auf dem begrenzen und schlechten Schienennetz kaum wirklich zeigen. Obwohl 150 kmh möglich waren, wurde auf einigen Abschnitten nur die Hälfte gefahren. Armer VT18.16.
Eigentlich ein schöner Zug aus der Vergangenheit. Also hin und ansehen. Der Zug am Bahnhof Lichtenberg ist gut erreichbar. Einfach über den Lidl-​Parkplatz weiterlaufen. Fahrbereit soll der alte Recker nicht mehr sein. Beim Anblick wird mir das auch schnell bestätigt. Der Zustand ist 4 bis 5. Überall witterungsbedingte Roststellen und Schäden. Von weiten Hui und vom nahen Pfu…
Die Umgebung eine Schmach für den Zug. Ein Abstellgleis wo illegal Müll abgeladen wird und es vor Hundekot nur so wimmelt.
Hier muss schnellstens was getan werden damit das alte historisch-​technische Zeugnis aus der Vergangenheit nicht in der Schrottpresse landet. Klar, das kostet viel Geld. Ein kleiner lokaler Verein bemüht sich um das Nötigste, aber die Deutsche Bahn AG als Nachfolger und Erbe der DR steckt hier nicht die benötigten Gelder hinein. Schade.
Cool aber, dass ich diesen Zug mal gesehen habe. Viel Erfolg für die Zukunft VT!
2 Sterne weil:
Schlechter optischer Zustand
Unschöner Abstellort
Kein Topp-​Highlight der Eisenbahngeschichte
Nicht für die Öffentlichkeit begehbar
Fahrunfähig

Ein Kindheitstraum: da stand der futuristische Zug immer zwischen Nöldnerplatz und Lichtenberg, halb verborgen, man drückte sich die Nase am S-​Bahnfenster platt und wollte auch einmal in diesem Zug fahren. Nun steht er seit langem in Lichtenberg neben dem äußersten Regionalzugbahnsteig und erfreut immer noch das Herz, vor kurzem sogar frisch renoviert, wenigstens äußerlich.