Pension Knesebeck

Ich mag eigentlich kleine, familiär geführte Übernachtungsbetriebe lieber als große Hotels, da dort der Gast in der Regel viel freundlicher behandelt wird als im Hotel. Das ist auch in der Pension Knesebeck nicht anders. D.h. Freundlichkeit: tipp topp.
Leider sind die Zimmer schon etwas skurril und arg altbacken. In meinem stand eine Lampe deren Schirm dank Plastikverpackung noch in 20 Jahren gleich scheußlich aussehen wird, der Rücken des Stuhls fehlte, das Bett war unfassbar durchgelegen und in einer Vase stand zur Zierde irgendeine getrocknete Pflanze von deren bloßen Anblick die Schleimhäute in meiner Nase zuschwollen. Was man aber nicht sagen könnte ist, dass es dreckig wäre. Gemäß des alten Bauzustands fand ich es recht sauber.
Das Frühstück ist einfach aber gut. Brot, Wurst, Käse, Kaffee, Tee, Muslizeugs: alles da was ich in einer Pension erwarten würde. Für Lachs und Rührei muss man im Hotel nächtigen.
Kommen wir noch zum Preis: Eine Nacht kostet 42 Euro. Frühstück inklu!
Ich wusste das nicht, da die Pension nämlich vom Kollegen gebucht wurde. Ich war mehr als überrascht. Ich habe in Berlin für ein kaum besseres, dafür aber dreckigeres Hotelzimmer schon sehr viel mehr bezahlt. Gemessen an Preis und zentraler Lage würde ich die Pension schon fast als Geheimtipp bezeichnen — man muss halt mit dem altbackenen Zustand klar kommen und keinen Luxus erwarten.