Leydicke E. & M.

Despite operating pretty hit and miss opening hours (when there’s not a gig on it’s purely pot luck) no visit to Berlin is complete without a visit. The inside of a building dating back to the 19^th century is stunning — loads of wood panelling and ingriguing nooks and crannies. A Berlin classic.

Super Laden, leider fühlt sich der Chef nicht gerade dem Servicegedanken verpflichtet.

Wow, was eine Zeitreise! Ich weiß nicht mehr, ob Spinnenweben an der Wand hingen, aber sie hatten zweifelsohne gepasst. Der Laden sieht immer noch so aus wie vor zig Jahren, die Wände, die Stühle, die Theke, die Fenster gut, dass hier noch niemand auf die Idee gekommen ist, irgendwas zu renovieren, bitte niemals machen!
Wir waren dort unter der Woche, haben leckeren Obstwein getrunken, später sogar noch einen Obstschnaps aufs Haus bekommen, der Kellner war sehr nett, außer uns waren aber kaum noch Leute da schade, es ist suuuuper!
Mein nächster Besuch wird auf jeden Fall dort hingeführt ich freu mich schon!

hier haben wir schon somanche flasche obstwein geköpft das erste mal anfang der 80ziger jahre da war es immer bumsvoll in den letzten jahren immer zu sylvester einfach genial und immer anders
andre

Guter Laden, leider nicht viel los. die Einrichtung ist aber einzigartig in Berlin. Wenn man Besuch hat ist es immer ein guter Tip ins Leydicke zu gehen und sich über Ost West etc. zu unterhalten ;-)
Ab und zu sind Konzerte, da ist der Laden dann extrem voll. Am besten die Plakate im Schaufenster ansehen.
Viel Spass !

Vor zwei Tagen zum ersten Mal da gewesen. Wohnen gleich um die Ecke, aber erst ein Bekannter machte uns noch mal richtig auf die Kneipe aufmerksam.
3 Bier bestellt. Nach draussen gesetzt. Echten Berliner Urgesteinen beim Schnacken zugehört und den Abend genossen.
An dem Abend war es ziemlich ruhig. Nicht mehr als 5 Gäste (uns eingerechnet), selbst der Zapfmeister saß draussen.
Ich fand es wunderbar entspannend. Selbst im Jogger hätte man hierher gehen können; keiner guckt; keine dummen Sprüche… ein echtes Stück Berlin.

das lydicke ist wie eine zeitreise in das alte berlin, ich hab mr dort ein konzert mit einer rockabilly band angesehen, der sänger war am ende total zu und die musik+stimmung waren sensationell. eigentlich stehe ich ja auf andere musik aber die mucke war überirdisch. leider gibt es dort nur selten konzerte.
5 sterne

Ich kann nichts großartiges beitragen, bin nur Gast auf der Durchreise. Habe keine Wurzeln, die mich hier verankern könnten. Jedoch das Gefühl sie gerne gehabt zu hätten.
Als ich das erste Mal hier aufschlug, es war ein Tip von einem Tip von einem Tip von einem Typ, da widerfuhr uns Großes. So an die 5 Gäste. Das Interieur noch wie zur Gründung. An der Theke der Nachfahr Leydicke. Es wirkte wie ein Lagerfeuer im Wohnzimmer, nur ohne Glut und Rauch und Gitarre. Der Rest dürfte nahe drankommen. Faselndes Gehacke, Flaschen voller Alkohol, selbstgemanscht. Wir tranken.
Keine Ahnung, was wir als Grundlage hatten, ob wir Drogen genommen oder Hormone am Werk hatten. War es das Getränk selbst? Es war wunderschön. Eine Reise in eine andere Zeit. Es ist spürbar, wie hier das Leben einst getobt hat, die Stühle atmen es aus, die Wände schwitzen davon, der Tresen tränt es hinaus.
Die Plakate von angekündigten Konzerten künden von etwas Unvorstellbarem. Und doch scheint es den Beiträgen nach real zu sein. Noch heute. Wir nehmen ein paar Flaschen selbst-​rächenden Klebkram mit. Wie ein Lebenselixier wird es in den kommenden Monaten rationiert und nur bei hohem Besuch aus dem Tresor befreit. Und für einen Moment sind wir beim Leydicke. Und der Leydicke bei uns, in uns, mit uns. Der ganze Wagon (Beckers Ben).
Ein paar Jahre später, gleicher Ort, auf der Suche nach Wiederholung. Über die Hälfte der damaligen Gäste sind nicht mehr dort. An diesem Abend. 2 sind noch dort. Wir suchen den Flair, finden ihn nicht. Suchen ihn in den Flaschen. Sie werden gebracht.
Leydicke Junior steht neben sich. Uns gegenüber. Händigt aus. DIe Flaschen sind pfandfrei und doch in Wiederverwendung. Wie sich das gehört. Die Schraubverschlüsse irgendwelcher Mineralwässer und Limonaden suchen die Hälse dicht zu schließen. Gelingt nicht immer und klebt. Onkels Benz?
Zu Hause der Schock! Onkel Leydicke hat gepanscht. Irgendein böser Fusel wurde mit Zuckersirup vermählt. Eine Zwangsheirat. Zu Hause bleibt der Tresor leer. Kein hoher Besuch stellt sich mehr ein. Wir bleiben allein. Stauben zu. Werden weniger. Vereinsamen.
Wir sind ihm treu geblieben, Leydicke ist bei uns.

Kann man immer mal wieder hingehen. Fette Musik, Gutes frisches Bier, geile Einrichtung und es ist eigentlich immer was los.
Die Musik ist so alles was mir Spass macht. Bubble Gum, Country, Schnulzen, Blues und Rock in einer unvorhersebaren Mischung. Macht einfach Laune.
Und wenn né Band spielt, platzt der Laden auseinander. Gröhl. So soll das sein.

War neulich Abends bei Leydicke. Ein Jammer, außer mir nur noch ein Gast. So etwas hätte es früher nicht gegeben. Als ich 1969 nach Berlin kam, da war der Besuch bei L. der Höhepunkt des Monats. Na ja, habe aber trotzdem meinen Sauern mit Persiko getrunken, der entschädigte dann einiges. Und das Ambiente stimmt auch noch.

Wo kann man schon reinkommen und muss erstmal dem Inhalber Kleingeld leihen, damit der wiederum seinen Zeitungsboten passend bezahlen kann. Wo führt man Freunde hin, erwartet einen leeren aber netten Abend und weil überraschenderweise Party ist bekommt man kaum mehr einen Sitzplatz. Und wo kommt man mal wieder und sieht auf der Bühne öffentliches Ostereierkorbflechten. Cool und entspannt trifft es gut und die wichtigste konstante ist der leckere Fruchtwein, eine einmalige Athmosphäre und die Schlagseite auf dem Nachhauseweg.

Ich war vor 30 Jahren dort, als noch die Großeltern die Fruchtweinflaschen entkorkten und damals sah die Kneipe schon so aus, als sei sie seit der Jahrhundertwende nicht renoviert worden. Heute sieht es noch genauso aus, ein Wahnsinnsnostalgietripp. Der Enkel, vollcool und nicht sehr arbeitsgeil ist ein 68er, der sich die Beine hochgelegt erst nach fünf Minuten als Besitzer und Bedienung outet, der Preisselbeerwein lecker und das Ambiente echt authentisch, dieser Laden ist ein absolutes Muss beim Berlinbesuch.

Ich bin so froh, daß diese Institution Leydicke noch existiert, denn es sind schon so viele Urgesteine aus Berlin verschwunden. Vielleicht bin ich etwas egoistisch, aber ich wünsche der Lokalität nicht, was Curry 36 wiederfahren ist. Daß man an den Nachbartischen nur Leute mit den bekannten Guides auf’m Tisch liegend, sitzend hat, die hier einem Berlin nachspüren wollen, was es eigentlich so gar nicht mehr gibt, mit ein paar Ausnahmen!

So, Ihr jungen Dachse.
Ich erzähl euch mal, wie Leydicke vor rund 40 Jahren war.
Jeden Abend proppenvoll, und jeden Vormittag gut besucht.
Wenn Markt war, sogar sehr gut besucht.
Als Lucie Leydicke (90) sich noch selbst, mit einem Ellenbogen auf den Tresen, und mit dem anderen auf die Regalumrandung gestützt, durch den Hintertresengang schaukelte.
Stammgäste hatten ihr einen silberangestrichenen Holzstuhl geschenkt, der stand auch in dem schmalen Tresengang, und auf der Lehne stand LUCIE drauf.
Und manchmal saß LUCIE drauf.
Jeden, aber auch jeden hat sie angemacht.
Man konnte es ihr nie recht machen.
Hat man ungenau bestellt, wurde man angepfiffen, bestellte man überaus korrekt, wurde man auch angeblubbert.
Meinen damaligen Chef hab ich mal vormittags reingeführt, und er bestellte: «…einen Weißwein bitte. «
Oh je, hat sie diesen armen gutmütigen Flensburger zerlegt.
Sie hätte ja schließlich viele Sorten zur Auswahl, und er bestellt einfach nur: EINEN WEISSWEIN.
Völlig erschrocken gab er klein bei: «…mein Gott, ich habs doch nicht so gemeint…»
Na, da war er erst richtig unterdurch bei ihr.
Sie wäre ja alles hier im Kiez, aber sein Gott wäre sie deshalb noch lange nicht.
Den armen Kerl mußte ich anschließend wieder aufbauen.
Mit nem 2. Wein.
Den mußte ich dann allerdings bestellen gehen.
Völlig problemlos übrigens.
Was haben wir gelacht, wenn wir in einer Ecke saßen, einen zuckersüßen Mavrodaphne tranken, und unbedarften Wessis dabei beobachteten, wie sie an eine Lucie in Austeillaune gerieten.
Köstlich.
Eines Tages im Jahre 1980 fiel sie tot um, und auf der Beerdigung traf man alle die, die auch ständig am Tresen standen.
Es war traurig, aber auch schön.
Und es war né große Beerdigung.
Sohn Raimon versuche ja schon früh sie zu imitieren, aber keine pöbelte so gut wie Lucie höchstselbst
Der silberne Stuhl mit ihrem Namen auf der Lehne blieb noch lange zur Erinnerung an ein Berliner Original hinter dem Tresen stehen.

Das Leydicke ist eine West-​Berliner Institution, und versprüht einen sehr angenehmen, ranzig-​rustikalen Charme.
Ich selbst habe dort schon etliche DM und Euros in überaus leckere Fruchtweine und Schnäpse investiert, und bin mehr als einmal mit schwerer Schlagseite im Morgengrauen nach Hause gewankt.
Für einen netten Abend mit Freunden gibt es fast keine Bessere Location.

Wir schreiben das Jahr 1989. Der 23. evangelische Kirchentag findet in Berlin statt, das Motto lautet Unsere Zeit in Gottes Händen. Mein Glaube ist stark. Der Glaube, dass ich billiger so bald nicht mehr nach Berlin komme — auf in den Sammelbus unserer Schule und los!
Nach einigen Kundgebungen und Veranstaltungen — doch nicht so unspannend wie befürchtet — führt mein Reiseführer mich und einige Getreue zu Leydicke.
Wohlgemerkt — es waren die ausgehenden 80er Jahre, da hatte man noch 24 Sorten aromatisierten Tee im Haus und trank auch schon mal gerne Bananen-​Weizen, Blue Curaçao mit Orangensaft, Baileys und Batida de Coco.
Wir also zu Leydicke — ins Paradies der Obstweine. Im Angebot über zwanzig verschiedene Fruchtweine und Liköre, einer köstlicher als der andere, dabei so spannende Sorten wie Himbeerwein, Stachelbeerwein und Brombeerwein. Der Laden ist gerappelt voll, aber wir kommen irgendwie unter. Außerdem ist ja Juni und warm, und da kann man zwischendurch auch mal vor der Kneipe sitzen, vor allem wenn die Luft mal wieder zu dick ist — einer kann ja immer mal Nachschub holen.
4 Stunden später, der Verlauf lässt sich leider nicht mehr rekonstruieren.
Wie haben es — Berliner ÖPNV sei dank — irgendwie in die Schule geschafft, in der wir unsere Zimmer zur Übernachtung haben. Jeder hat noch eine Flasche seines Lieblingsweines dabei und wir halten den halben Gang wach.
Morgens wird es etwas später.
Ein Hoch auf Leydicke!

Wer das nicht kennt, der hat gepennt. Berlin an der trinkfesten Graswurzel belauschen. Früher gab’s mal hunderte Schnapsbrennereien. Heute zeugt Leydicke von den Höhen und Regularien einstiger Kneipenherrlichkeit. Vergleichbar im Bierbereich: Wendell am Richard-​Wagner-​Platz. Geändert wird hier rein gar nichts, wozu auch?