Kpm Welt

Obwohl ich mich für Museumkenner halte (wie spannend, ich weiss), trotzdem ich nicht entscheiden kann, ob dieses Museum mein Lieblingsmuseum ist. Es gehört aber allerdings zu meinen TOP 10 DER WELT. Wirklich! Du musst keine Oma sein, die Schönheit dieser Sachen zu schätzen. Ausserdem, da der Prozess selbst Schwerpunkt ist, gefällt das Museum auch den Ingenieuren (meiner Familie zumindest) und nicht-​Künstler. Das Museum befinde sich im historischen Backstein-​Gebäude, dessen Öfen der ehemaligen Porzellan-​Manufaktur in Schaukasten umgewandelt wurden. Jeder Ofen enthalt Beispielen eines Abschnitt des Prozesses: das Formen, das Trocken, das erste Brennen, das Glasbrennen, das Malen, usw. Gegenüber sind Vitrine volle Porzellan. Überall sind wunderschöné Etikette und Plakate, die alles klar und kurz beschreiben. Am Ende gehst du in die Studios, wo arbeiten zwei Künstler, die beim Malen deinen Fragen gern beantworten. Ist das nicht toll??? Echte Künstler, echte Brennöfen, echte klasse Porzellan. Nach du diese herrliche Gefäße aus Porzellan kennenlernen, probieren Sie dann denen Inhalt, verkäuflich im KPM Café, auf eigenen Porzellan serviert. Direkt am Tiergarten, geh einfach mal nach dem Wochenmarkt um die Ecke!

Auch wir kamen bei der langen Museumsnacht hier rein. Am Anfang war es voll, aber dann hat sich das verlaufen. Ich war begeistert über das Porzellan. Sehr schön gemacht in alten Gemäuer. Kann ich nur empfehlen.

Wir waren gestern zum Hoffest dort. Also eigentlich war es nicht wirklich gut.
Zunächst mal wurde im Hof nahezu nur 2. Wahl Porzellan veräußert, das herabegesetzt war. Aber erst durch nachfragen oder –schauen fand man diese Tatsache heraus. Sowas sollte deklariert werden, damit vom Preis faszinierte nicht wild loskaufen, wie beobachtet.
Im Café wollten wir dann Kaffee und Kuchen zu uns nehmenkeine Chance. Drinnen war es voll. Draußen ergatterten wir noch einen freien Tisch, aber niemand kam. Als wir uns drinnen den Kuchen aussuchen wollten, teilte uns eine völlig überforderte Servierkraft mit, dass man nur zu zweit sei und schon innen kaum mit dem Bedienen nachkäme. Draußen gäbe es leider nichts. Es war vermutlich ganz spontan zu diesem Hoffest gekommen, so dass man nicht genügend Personal anfordern konnte. Dafür standen im Hof gleich 6 Personen nebeneinander, die Handzettel verteilten. Verkaufen muss sein.
Der Gang durch die Manufaktur war zumindest interessant und lässt die Veranstaltung noch auf zwei Sterne kommen.

SEHENSWERT. Veranschaulicht auf faszinierende Weise ein alte Kunst und damit Hochkultur. Das private Engagement eines Bankers wirft ein völlig anderes Bild auf die in den letzten 2 Jahren ein wenig in Verruf geratene Zunft ;-) MEHR SOLCH PRIVATES ENGAGEMENT. Danke

Die letzte lange Nacht der Museen brachte den Anstoß zu KPM zu schauen.
Und zu schauen gab es eine Menge: Schauwerkstatt mit Modellierung von kleinen Rosen und kunstvoller Bemalung, die Geschichte des Porzellans ist aufwändig dargestellt und in den ehemaligen Brennöfen sind Verfahrensprozesse kreativ in Szene gebracht. Interessant ist auch die Veränderung des Schwerter-​Siegels, das sich im Laufe der Zeit immer wieder leicht wandelt, um Fälschungen vorzubeugen.
Natürlich kann man KPM auch gleich mitnehmen, sofern das Geld locker sitzt. Ein Besuch wert!

Ach ja, Porzellan. Wenn man heute bei Das Perfekte Dinner auf Vox sieht, wie sich der deutsche Fernsehzuschauer über fernöstliches, möglichst asymmetrisches Billigdesign freut, so sehnt man sich doch nach den Zeiten zurück, wo der gutbürgerliche Haushalt noch regionale Handarbeit auf den Tisch stellen musste, um als gesellschaftlich akzeptabel zu gelten. Nein, IKEA ist nicht der Höhepunkt des Designs. Und ja, das, was da so seit Jahrzehnten bei Oma ungenutzt in der Zierkomode steht, ist wirklich wertvoll. Also raus aus den Billigläden und rein zur KPM, denn hier lernt man wirklich etwas über Kultur. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich die sexuellen Implikationen des Speisens von Tellern, auf denen nackte Frauen abgebildet sind, nicht wirklich verstehe. Auch wenn diese Teller mindestens zweihundert Jahre alt sind. Irgendwie irritierend.
Porzellan hat man in China erfunden, nach der Seide war es der zweite, große Exportschlager dieses Landes, welches das Thema Export heute ja wieder entdeckt hat. Im Europa der Neuzeit hat man versucht, diese Produkte zu nach zu ahmen, etwa so, wie es heute die Chinesen mit den Autos tun. Aus erfolgreichen Versuchen sind dann die berühmten Manufakturen entstanden, wie die in Meißen oder auch die zu Beginn private KPM.
Diese Geschichte kann man hier in Form eines Museums nacherleben, wobei ich übrigens die Darstellung des Herstellungsprozesses am spannendsten fand. So kann man hier die verschiedenen Zwischenstadien bei der Herstellung einer Kanne sehen, die auch bei meiner Mutter im Schrank steht. Die Bemalung kann man life erleben, wobei sich dann mit der Malerin sogar ein kleines Gespräch ergab. Es sind halt kleine, sehr individuelle Kunstwerke, die hier gefertigt werden. Die anschließende Verkaufsaustellung ist auch spannend, ist aber in soweit etwas merkwürdig, als dass sich hier hervorragendes Design und völliger Kitsch für die Touris direkt nebeneinander findet.
Wer sich trotz allem nicht für Geschirr interessiert, also bei IKEA bleiben will, dem ist aber auch wegen der Gebäude ein Besuch hier zu empfehlen. Die historische Manufaktur ist liebevoll renoviert und bietet trotz vieler moderner Elemente einen guten Eindruck, wie man früher eine solche Industrie gebaut hat. Und noch heute sieht alles hier wunderschön aus.

Die bekannte Porzellan-​Manufaktur in alten Räumen — Ziegelbau — in einer wunderbar ruhigen Lage Nähe Straße des 17 Juni. Natürlich alles sehr edel gestaltet und gut dekoriert.
Damit man sich vom Preis-​Schock erholen kann, gibt’s am Eingang auch eine KPM-​Café. Sehr bequem und mit angenehmer Bedienung. Nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch kleine Mittagsgerichte sind zu haben. Hätte ich nicht gedacht, durchaus empfehlenswert — preismäßig noch erträglich.
Entspannte Atmospäre, Blick zu den gegenliegenden Wohnbauten typisch Berlin, trotzdem gut!

Berlin war mal eine Stadt an der Spitze europäischer Kunst, technologischer Innovation und geistiger Aufklärung. Dies spiegelt sich in der Ausstellung KPM Welt wider.
Die Ausstellung gibt Einblick in die Geschichte des Porzellans und des Unternehmens auf höchstem Niveau des Ausstellungssdesigns. Darüber hinaus gibt es auch eine Schauwerkstatt sowie eine Verkaufsgalerie, die allerdings sonntags geschlossen ist.
Die KPM Welt ist sehr neu und verdient es, viel stärker bekannt und besucht zu werden. Nebenbei ist das Gebäude auch Schauplatz der Telenovela «Julia»… :)