Das Drei-Mädel Eck glänzt mit unverfälscht ranziger Optik und gemütlicher Schmuddeligkeit. Wer hier einkehrt hat die Hoffnung irgendwo in den 1970ern gelassen. Hier wird über Gentrifizierung schwadroniert und man beklagt die jungen Studenten ebenso wie die Investoren, die Licht in die zelebrierte Eintönigkeit bringen könnten. Hier ist man noch stolz auf seine reaktionäre Haltung. Aber genau diese«Gestrigkeit» verleiht dem Ganzen irgendwie auch einen gewissen Charme. Es handelt sich eben ganz einfach um eine dieser typischen, unverfälschten Eckkneipen, deren Zukunft durch kollektives Leberversagen allerdings gefährdet werden könnte. Ich befürchte fast, wenn ich alt genug für einen solchen Laden bin wird es sie nicht mehr geben…