Der große Gelbe: Berliner Doppeldeckerbusse

Als Kind saß man oben ganz vorn. Unbedingt, eine halbe Welt ging unter, wenn da schon wer saß. Und meine Ma versuchte sich an meinem Verständnis, dass ich nicht die Einzige sei, die vorn sitzen wolle.
Pöh…
Als Jugendlicher gab es zwei Phasen. In der ersten saß man immer noch vorn. Dann irgendwann, nachdem der Fahrer von unten «Füße runter da oben!» wiederholte, weil er keine Ahnung vom «Cool sein» hatte, begab man sich nach oben ganz hinten und lümmelte über die ganze Bank, an die Seitenfenster gelehnt, lässig dem Erwachsenendasein entgegen. Am liebsten im Rudel.
Also Erwachsener wiederum ist man inmitten seiner Hektik so gefangen, dass man diese wunderschöné obere Etage ganz und gar vergisst. Dauert schließlich, sich nach oben zu drängeln, selbige Zeit zum Runterstiegen und wenn man Pech hat, blockieren die Touris oben wieder alle Reihen. Also lässt man es.
Und die Touris haben Recht. Da oben ist es einfach schön. Ein winzig kleines Örtchen, dem trivialem Transportwesen, das uns den Alltag erleichtert, zu entkommen.
Und da oben gilt «Hinsetzen, da oben wird nich jestanden Freundschen!» ist die Luft auch meist ein wenig erträglicher.
Im Berufsverkehr.
Wenn man Glück hat und oben ist frei.
Viele gibt es nicht mehr, die meisten Städte haben den Betrieb der Doppeldecker eingestellt.
Wehe, wenn hier!!!