Coledampf’s CulturCentrum

Ein sehr schöner Laden mit nahezu allem
was ich in der Küche zum Kochen und backen so benötige.

Ich gebe zu, dass meine Küche eher praktisch sortiert ist.
Das liegt einfach an dem mir zur Verfügung stehenden Platz.
Aber die Herausforderungen, die mich zu COLEDAMPF’s führen, liegen weniger an Ermangelung eigener Kochutensilien.
Ich bin eingeladen und brauche eine charmante Kleinigkeit. In Zeiten, wo Männer das Kochen zelebrieren, während die meisten immer noch Frauen sind, die sich für den profanen Tagesgenuss verantwortlich zeichnen, finde ich hier jedenfalls immer das Richtige.
Hier im Stammhaus von Coledampf’s gibt es alles rund ums Essen, Kochen und Trinken sowie herrlichen Schnickschnack für jegliches, was in die Küche oder auch wahlweise ins Esszimmer gehört.
Geholfen wird im Übrigen auch. Und das sogar unaufgesetzt nett.
Weil ganz ehrlich: Obwohl alles super sortiert und dekoriert ist, ich wäre schier überfordert. WAS es alles gibt. In welchen Materialien. Unfassbar.
Sicher, der gleich am Eingang stehende Oldtimer ist beeindruckend, schöner aber ist, dass ich auf jeden Fall bei nur kurzem Input wie «Keine Ahnung, ich kenn den nicht so gut, er isst eben gerne Käse…» so gute und preislich beste Empfehlungen bekam, dass ich gute Punkte beim Beschenkten sammeln konnte.
Und das trotz bereits gut bestückter Käse-​Küche.

Zu Coledampf’s geht man wegen Messern und Pfannen. Aber auch so altmodische Sachen wie den Römertopf kann man da bekommen. Und das Kartoffelausdrücksäckchen, das in jede bairische Mädchenaussteuer gehört, oder das Reibegitter für die gekochten Kartoffeln, damit sie wie Schnee fallen und die Knödel nicht zu Gummibällen machen. Und gar Gärtöpfe fürs Sauerkraut oder die Schnippelbohnen.
Vor allem aber bekommt man kompetente und allerausführlichste Beratung. Und Erklärungen. Wie ich z.B. heute auf meine Frage, warum ich eine meiner Le-​Creuzet-​Pfannen auch nach 20 Jahren nicht eingebraten kriege. «Weil die Franzosen ihre Pfannen emaillieren.» Aha. «Ein Wunder, dass es bei den anderen geklappt hat.» Aha.
Ich habe erfahren, dass eine Eisenpfanne eine Bratpfanne ist, und dass ich die beim einzig für sie vorgesehenen Vorgang des Bratens entstehenden Röststoffe besser nicht mit Rotwein loskoche. So einen Verdacht hatte ich selber auch schon zuweilen, wenn beim nächsten Mal dann wieder so einiges kleben blieb. Nehme ich also nur noch besagte französische, wenn ich, wie so oft, ein Sößchen möchte bei der ist eh Hopfen und Malz verloren.
Wie ich sie einbrate, die Eisenpfanne, weiß ich jetzt auch ganz genau. Zwar hatte ich schon mit Salz operiert und mit Öl und von Kartoffeln gehört. Nur dass man erst Salz auf den Boden streut, dick, bis er ganz weiß ist, dann Kartoffelschalen drüberpackt (Kartoffeln wären Verschwendung, bekomme ich als Antwort auf eine mögliche Frage, die gerade dabei war, sich hinter meiner gerunzelten Stirn zu bilden) und darüber Öl, reichlich Öl. Dann das Ganze vor sich hinbrutzeln lassen, nicht zu heiß, bloß keinen Rauch aufkommen lassen, aber ausführlich und mit Geduld.
Das macht die ursprünglich graue Pfanne schon einmal dunkler, und bei jedem Braten (nie am Öl sparen!) wird sie wieder dunkler und immer speckiger und immer nochmal dunkler, und nichts brennt an. Das wissen wir ja sowieso eigentlich alle: Kein Wasser, kein Topfkratzer und kein Spülmittel darf je an eine Bratpfanne (genauso wenig wie in die Ohren). Schon klar, nur wie ??? «Na mit Salz abschmirgeln, die Verkrustungen.» Alles klar.
Zum Abschied bekomme ich noch eine Karte mit den gesammelten Anweisungen, obwohl ich nicht einmal etwas gekauft habe. Die feinen Microplane-​Reiben waren gerade ausverkauft, und was den eigentlichen Grund meines Eintretens ins CulturCentrum Coledampf’s angeht, die Grillpfanne (nicht emailliert, schon einmal vorneweg eingebraten und für den Transport gefettet; soll ja nicht rosten unterwegs), muss ich erst noch in mich gehen. Soll’s die runde werden oder die eckige, die schwedische oder die englische? Alle unter 40 Euro. Das ist doch was.

Andreas Langholz, den man an dem kleinen aber feinen Samstäglichen Wochenmarkt rund um den Kollwitzplatz, antrifft, ist für mich eine Institution geworden.
Selbst wenn man unbedenklich hereinspaziert, findet man etwas um sich oder anderen eine Freude zu bereiten.
Und wenn nicht, dann findet man schon etwas,
damit der Super-​Andreas nicht mit seinem Langen-​Nudel-​Holz gg ausholt. — Kleiner Scherz
Ich schätze Ihn und sein konzept sehr und freue mich schon auf den nächsten Besuch ähm Kauf.
Die können sich sehen lassen.

Coledampf‘s bietet seit dem Jahr 1995 alle möglichen Küchenutensilien an. Ob Besteck, Töpfe, Pfannen, Glas oder sogar Küchentextilien man bekommt alles was man zum Kochen braucht, oder auch nicht. Aber man muss ja nicht alles nutzenmüssenhaben macht auch Freude!
Eine weitere Filiale befindet sich in der Wörther Straße 39 im Prenzlauer Berg und in Potsdam!