Landgasthof Poststuben

dieser beitrag ist für die poststuben von steinheuer, nicht das sternerestaurant steinheuers restaurant im selben haus.
war bisher drei mal in den poststuben, die ein selten gutes preis/​leistungsverhältnis bieten. bürgerliche küche auf höchstem niveau. klassisch-​cremige suppen, auf den punkt gegarter fisch, gutes wild aus lokaler jagd. allles mit service auf sterneniveau (kein wunder, ist ja das gleiche team) und einer netten gastgeberin (frau steinheuer), der chef selbst gibt auch gern auskunft. die weinkarte ist dieselbe wie im sternelokal nebenan, also nach oben offen, es gibt aber auch gute offene weine von der ahr, die fair kalkuliert sind. alles in allem absolut empfehlenswert und das zu preisen von 30−60EUR pro person.
nur die einrichtung ist klassisch konservativ, etwas ländlich, aber irgendwie passt das (im positiven sinne) zur küche.

Wir (4 Personen) waren letztes Wochenende hier zum Abendessen. Der Empfang war äußerst freundlich. Wir haben zunächst in der Lounge einen Apero getrunken. Dazu gab es Knabbereien und kleine wohlschmeckende Oliven. Uns wurde angeboten doch schon einmal einen Blick in die Karte zu werfen.
Im Restaurant waren alle Tische besetzt. Wir haben einen für uns reservierten Tisch am Fenster bekommen. Wir haben dreimal das fünfgängige Herbstmenü und einmal das dreigängige kleine Menü bestellt. Auf den Tisch kamen zweierlei Brot und sehr schmackhafte Butter. Mehr nicht. Kein Gruß aus der Küche.
Die Wartezeiten auf die einzelnen Gänge waren angenehm. Der Service war höflich und professionell.
Aber nun zum Essen:
Das Herbstmenü bestand aus Entenpralinen und Ententerrine mit Feigenconfit und Salat, Edelfisch variationen, Curry-​Kürbissuppe mit Garnelen, Rehmedaillons an einer Pumpernickelsauce, Waldpilzen, Wirsing und Spätzle und Variationen vom Weinbergspfirsisch. Alles handwerklich gut gemacht, aber irgendwie fehlte der letzte Kick. Super war eigentlich nur das Desert. Wir hatten geschmacklich mehr erwartet, zumal das Essen ja aus der gleichen Küche kommt, wie auch das des 2 Sternerestaurants.
Das kleine Menü bestand aus Kalbsblutwurst auf Senf-​Kartoffelsalat, Spanferkel mit Rosenkohl und Bratkartoffeln und Desertvariationen. Während die Vorspeise hinsichtlich Präsentation und Geschmack noch überzeugren konnte, war das Hauptgericht eine einzige Enttäuschung. Die Bratkartoffeln waren teilweise verbrannt, das Fleisch trocken und von knuspriger Kruste keine Spur. Auf Reklamation hin, wurde neue Bratkaroffeln angeboten. Wirklich Klasse war auch hier nur das Desert.
Bei dem Ruf des Hauses hatten wir deutlich mehr erwartet, als nur Durchschnitt. Schade.

Excellent food in taste and presentation. Nice atmosphere but service to be improved: not really good knowledge of their menu, wine service slow (if you don’t put the wine bottle on the table but away then you must pay attention that every guest has wine in the glass). Furthermore for the price paid I am not expecting that the waiter bringing the dishes is always asking whose it is belonging to. An amouse bouche was also missing.

Dieser Beitrag bezieht sich auf den Landgasthof (nicht auf das 2-​Sterne-​Restaurant)
Wir hatten das Sommermenü mit 5 Gängen (Kalbs-​Carpaccio, Wolfsbarsch auf Paprikagemüse, Cremesuppe, Wild zu selbstgemachten Spätzle und ein phänomenales Dessert) für 57 EUR und waren mit der gebotenen Qualität und dem Preisleistungsverhältnis hochzufrieden. Die Zubereitung zeugte von handwerklicher Professionalität und Leidenschaft. Die eingesetzten Lebensmittel von höchster Qualität (z.B. Wild war superzart, sogar die banale Fruchtkomposition der Beerenfrüchte beim Dessert prallte vor Aromatik und Süße) [Anmerk.: Bilder von eben diesem Rezept hat Reckless_​V-​o-​L reingestellt].
Dazu haben wir uns begleitende Weine gegönnt (30 EUR pP), die perfekt zum Essen passten. Weil das an der Ahr geht, kamen die Weine zum größtenteil aus der Region. Der Service war gut informiert, unkompliziert & liebenswert: hat uns verschiedene Alternativen verkosten lassen und bei besonders gelungenen Tropfen sogar nachgeschenkt!
Das Interieur ist altbacken so mit dunklen holzvertäfelten Wänden und wirkt etwas grob gegen das Essen Das Gourmetrestaurant nebenan hatte an diesem Abend geschlossen, so bekamen wir nach dem Essen noch eine kleine Tour durch den deutlich eleganteren, aber auch wesentlich teureren Gourmettempel (das volle 7-​Gang-​Menü liegt im Sommer 2011 bei 159, — EUR)
Fürs nächste Mal haben wir uns vorgenommen die Zigarrenlounge mit Kamin auszuprobieren!
FAZIT: sehr empfehlenswert, wir drohen mit Wiederkehr ;)