Classificação do local: 3 Bad Breisig, Rheinland-Pfalz
Es ist Sonntag, 26. Februar 2012, kurz nach Mitternacht. Mir ist danach, vor dem Schlafengehen, einen kleinen Rundgang in meinem Wohnviertel zu machen. Ich schließe die Haustüre und denke: Der kleine Spaziergang wird mir gut tun. Nach wenigen Schritten stehe ich auf der Anliegerstraße, die sich hinter meinem Haus an einem Wald befindet. Zu dieser Zeit ist hier kein Autoverkehr, da der Fahrweg nur von den wenigen Nachbarn benutzt wird. Manchmal begegnen mir nachts noch Hundebesitzer, die Gassi gehen. Erleichtert bin ich, wenn Bello angeleint ist und nicht aus dem Dunkeln aufkreuzt, mich anspringt und laut bellend umkreist. Trotz unerfreulicher Hundeerlebnisse fühle ich mich in meiner Wohngegend doch ziemlich sicher. In Abständen von 50 Meter befinden sich Straßenlaternen, die den Fahrweg gut ausleuchten. Plötzlich höre ich ein Geräusch und sehe wie zwei Tiere hintereinander auf mich zurasen. Zuerst denke ich, dass es zwei Dackel sind. Ich vernehme ein intensives Fauchen beim Näherkommen und erkenne zwei ca. 1 Meter lange schwarz-weiss gestreifte Tiere, die ich hier noch nie gesehen habe. Das Fauchen wird immer aggressiver und es beschleicht mich ein unbehagliches Gefühl. Jetzt erkenne ich, dass es Mr. und Mrs. Dachs sind, die ich in freier Natur noch nie gesehen habe. Zum Glück laufen sie in großer Geschwindigkeit an mir vorbei und verschwinden im Dunkeln. Ziemlich verwundert bleibe ich stehen und überlege, ob das Fauchen des männlichen Tieres mir galt. Doch sehr wahrscheinlich befand sich Mr. Grimbart im Liebestaumel und drohte mit den Lauten seiner Liebsten: Wehe wenn du mir wegläufst. Jetzt wird mir auch klar, um welche geheimnisvollen Tierspuren es sich handelte, die ich in meinem Garten vor einigen Wochen im Schnee entdeckte. Nach meinem Rundgang suche ich nähere Infos über den Dachs bei Wikipedia im Internet. Ich lese erstaunt, dass ein Dachsbau einen Durchmesser von bis zu 30 Metern hat und über Jahrzehnte, vermutlich sogar Jahrhunderte genutzt werden kann. Noch lange beschäftigt mich die ungewöhnliche Begegnung, und es dauert einige Zeit in dieser Nacht, bis ich in meinem Bett einschlafen kann.