Zürich ist ein teures Pflaster, das höre ich immer wieder und das stimmt auch. Aber es gibt noch Dinge, die gratis vor der Nase liegen. Oder in diesem speziellen Fall, vor der Nase fliessen. Die saubere Limmat zum Beispiel. Ich bin jeden Sommer aufs Neue begeistert von den flussabwärts dümpelnden Gummiböötli. Mit Seilen aneinandergebundene Clans schwadronieren vorbei oder einzelne Geniesser präsentieren sich. Es gibt verliebte Paare oder der Grossvater mit seinen Enkeln in den Schwimmwesten. So ein Abenteuer! Wie Könige und Königinnen thronen sie in ihren Gummikutschen, entspannt die Arme im Wasser nachschleifend, mal gemächlich und dann wieder rasant, je nach Strömung. Es lohnt sich die Strecke einmal mit dem Velo abzufahren, um sich zu orientieren und die geeigneten Ein-und Ausstiegstellen zu bestimmen. Das macht alles noch entspannter. Bei den Wehrs muss man natürlich raus, das Boot um das Hindernis schleppen und danach wieder einsetzen. Einsteigen kann man z.B. beim Gemeinschaftszentrum Wipkingen. Bei der Europa-Brücke in Höngg kommt z.B. die Tramlinie 17 sehr nahe an den Fluss — eine gute Gelegenheit um wieder in die Stadt zurück zufahren. Die Flussreise geht auch mit einer Luftmatratze oder sonst einem schwimmenden Untersatz. Bei Hochwasser würde ich allerdings nur ein kleines Papierschiffchen unbenannt laufen lassen.