Universitätsbibliothek d. Universität Wien

Über die Hauptbibliothek der Universität Wien gibt es wirlich nicht mehr viel dass ich den vorigen Kommentaren hinzufügen könnte. Eine der Klassiker der Bibliotheken in Wien schlechthin und auch eine der größten (neben dem großen gibt es auch einen kleinen Lesesaal — in diesem darf auch jeder sein Zeug mitnehmen ohne es in die Schließfächer zu packen). Eher knapp bemessener Platz, aber atmospährisch toll. Ich hab dort bis jetzt zwar zwar immer einen Platz bekommen, in den Prüfungswochen schaut das aber anders aus.
Als StudentIn in Wien ist es an absolutes Muß, einmal hier gewesen zu sein!

In den Prüfungswochen ist der Lesesaal der Uni-​Bibliothek in der Hauptuni leider ziemlich überfüllt. Ab ca. 11 Uhr Vormittags bekommt man nur noch schwer einen Platz, bzw. oft nicht einmal einen Garderobenschlüssel. Ab ca. 16.00 Uhr beruhigt es sich dann immer ein wenig.
Im Sommersemester ist es im Lesesaal zudem an heißen Tagen sehr warm. Auch die teils sehr wackligen Stühle sprechen eigentlich nicht für einen Besuch. Trotzdem ist der Lesesaal sehr beliebt, was entweder an den neuen Kaffeeautomaten in der Garderobe, aber wohl eher an der einzigartigen Atmosphäre liegt, die ein wenig an den Speisesaal in Hogwarts aus Harry Potter erinnert.
Der Lesesaal ist Montag — Freitag von 09.00 bis 22.00 Uhr, und Samstags von 09.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Die Uni Bibliothek haben mir lustiger weise viele Leute empfohlen, wobei keiner davon Student ist oder war. Eher nicht empfohlen aber mich mit Fragen gelöchert, ob ich denn jetzt endlich schon mal dort gewesen war. Da sieht es aus wie bei der Bibliothek bei Harry Potter, war die übliche Erklärung, warum man da denn hin müsse. Das hat mich aber auch nicht überzeugt, gehöre ich ja zu denen, die noch nie Harry Potter gelesen oder gesehen hat. Daher hab ich immer geantwortet: War ich noch nicht, werd ich mir aber bald mal ansehen.
Tatsächlich hats dann bis Semester 3 gebraucht, als es mich wirklich zur UB verschlagen hat. Da aber auch nur zum Pult, um mir Bücher zu leihen und wieder zurückzubringen. Semester 4 brauchte ich dann aber ein Buch vom Magazin, das nur im Lesesaal einzusehen ist und dann verschlug es mich auch endlich dort hin.
Endlich, weil es wirklich schön ist dort. Ich weiß jetzt, warum ich dauernd gefragt wurde und warum die Bibliothek bei Nicht– Studenten bekannt ist. Ob es so aussieht wie bei Harry Potter kann ich immer noch nicht beurteilen, zu dem hat es mich immer noch nicht verschlagen.
Der Lesesaal ist umgeben von riesigen Bücherregalen (nicht sehr überraschend bei einer Bücherei) und großen hölzernen Tischen in der Mitte. Die sind aber recht modern manchmal sogar mit Steckdosen ausgestattet. Die kleinen grünen Lampen überall an den Tischen geben dem Raum den Flair, den ich von den Bibliotheken in den Filmen kenne. Man kommt sich vor wie in einem altehrwürdigen Ort, wie ein Privilegierter, der Eintritt in die Hallen der Bildung bekommen hat und gemeinsam mit den Übrigen zwischen dicken Büchern sitzt, beleuchtet vom spärlichen Licht der Lampen und studiert, liest und arbeitet.
Das ist aber das Manko in Hinsicht lernen und Konzentration. Da gibt es für mich keine Chance produktiv zu sein und mich auf meine Lektüre zu konzentrieren. Da gibt es viel zu viel zu sehen, viel zu viele Leute zu beobachten. Daher eignet sich der Ort vielleicht nicht zum Lernen an sich, aber sicher zum Anschauen. Oder zum Herzeigen, um alle zu überzeugen, in welcher schönen Uni man nicht studiert.

Schon der Herzog Rudolf IV hatte in einem Brief niedergeschrieben, dass man eine Bibliothek haben sollte, in der die wertvollen Bücher der verstorbenen Universitätsmitglieder gesammelt werden sollten. Das war 1365.
Ab dem 13. Mai 1777 wurden die Bücher im Gebäude des Akademischen Kollegs untergebracht und der Bestand umfasste rund 45.000 Bücher. Das Besondere war das die Bücherei erstmals für das breite Publikum zugänglich war.
Im Jahr 1884 zogen 300.000 Bänder in die Hauptbibliothek um, welche von Architekt Heinrich von Ferstel erbaut wurde. Heute ist die Wiener Universitätsbibliothek die größte wissenschaftliche Bibliothek Österreichs, und deswegen für alle Studierende und Interessierte unumgänglich in Recherché und als Ressource. Zwar ist es immer sehr geschäftig, trotzdem hat es schon etwas dort zu lernen! Man fühlt sich gleich um einiges klüger und das lernen geht leicht von der Hand, also gerne immer wieder!

An ihr kommt keiner vorbei — früher oder später muss jeder Studierende auf die Angebote der Universitätsbibliothek zurückgreifen. Bis auf Nachschlagewerke befinden sich alle Bücher der Hauptbibliothek im Hauptgebäude der Universität Wien im Magazin und müssen vorbestellt werden. Mehrmals am Tag werden die Bücher ausgehoben und können dann zu Benutzung oder Entlehnung abgeholt werden. Dadurch dass die Bibliothek trotz mehrmaligen Ankündigungen von Modernisierungen immer noch auf einem relativ veralteten Stand ist, kann es schon mal vorkommen, dass das länger dauert als erwartet. Wer im Lesesaal ein wenig schmökern will kann das übrigens auch ohne Ausweis tun, nur zum Entlehnen wird der Bibliotheksausweis benötigt. Den bekommt man wenn man an einer österreichischen Bildungseinrichtung ist kostenlos direkt in der Hauptbibliothek am Schalter, dabei werden Meldezettel und Studentenausweis benötigt. Alle anderen zahlen 15 Euro pro Jahr — mehr als fair!
Viele Studierende kommen auch nur zum Lernen in die Bibliothek, denn der große und wirklich imposante Lesesaal eignet sich dafür ganz gut, aber wie bereits erwähnt wurde sind die 350 nicht besonders breit bemessenen Plätze schnell weg. Auch der kostenlose Internet-​Zugang über den Uni-​Account ermöglicht effizientes Arbeiten, wobei man dafür allerdings auch ganz gut darin sein muss Geräusche auszublenden. Denn bei so vielen Leuten in einem Raum entsteht auch ohne jegliche Gespräche einiges an Lärm.

Wenn ich Freunde zu Besuch habe und die meine Uni sehen wollen, gehe ich mit ihnen meist erst einmal im Gebäude herum, wo es schon viele «ahh“‘s und «ohh“‘s gibt, um dann als großes Highlight in die Bib zu gehen. Der Lesesaal mit seinen kleinen Lampen und Bücherregalen, die bis zur Decke gefüllt sind mit dicken Schinken haben bisher jeden beeindruckt. In den ersten zwei Semestern habe ich mich gar nicht getraut in den Saal zu gehen, weil ich nicht genau wusste, wo ich mich hinsetzen kann und wie das alles so abläuft. Leuten denen es ähnlich geht: keine Angst! Einfach in der Garderobe alle Sachen abgeben (Trinken, Jacken, Taschen, Essen,…) und nur die Sachen, die man zum lernen braucht (Bücher, Schreibzeug, Notebook) mit in den Saal nehmen. Unter dem Semester findet man meist zu jeder Zeit einen Platz. Etwas problematischer wird es, wenn Prüfungszeit ist. Dann stehen die Leute meist schon vor der Öffnungszeit draußen und warten auf Einlass. Daher: früh da sein. Allerdings ist die Bib nur für Leute, die kein Problem damit haben, dass um sie herum viele Leute sitzen, die alle Tippen, Lesen, Schreiben und andere Leute beobachten. Mich hat es einige Besuche gekostet, bis ich mich darauf konzentrieren konnte wirklich zu lernen und mich nicht von den anderen Leuten ablenken zu lassen.

Allein schon weil die Hauptuniversität eine der ältesten Universitäten im deutschsprachigen Raum ist, lohnt es sich, sich das Ganze mal aus einer näheren Perspektive anzuschauen und das Innere zu erkunden. Schon sehr herrschaftlich. Und der neu gestaltete Innenhof ist vor allem bei schöner Wetterlage einladend.
Fokus liegt bei diesem Beitrag aber auf dem Lesesaal der Hauptuniversität. Nachdem ich hier viele viele Male zum Lernen hingekommen bin, ist er mittlerweile ein schon sehr vertrauter Ort. Ich finde es ganz angenehm, sich hier mit seinen Büchern zu verschanzen. Zum einen weil man hier — wie überall auf dem Unigelände, wenn man einen unet-​Account hat — WLAN hat. Zum Anderen, weil man schnell die Möglichkeit hat, sich die Bücher, die man noch benötigt, zu bestellen und abzuholen (Bücher werden mehrmals pro Tag ausgehoben)
Aber auch ästhetisch kann der Lesesaal was. Immer wieder wird man hier auch von Kamerablitzen aus der Konzentration gerissen — wenn ein Wien-​Besucher mal wieder rein aus Neugier hierhergekommen ist und den Charme des Raumes digital festhalten möchte.
Der Lesesaal ist eine Mélange zwischen Oxford und Hogwarts: Ein hoher Raum mit braunen langen Holztischen, grünen Leselampen, vielen (alten) Büchern an den Wänden.
Einziges Manko: Fürs Ohr ist es hier nicht immer ganz so angenehm. Der Hall ist durch die Höhe des Raumes recht stark. Da der Lesesaal eigentlich nur in den Ferien wirklich leer ist — gerade zu Semesterende muss man hier wirklich um einen Sitzplatz kämpfen — ist daher unterschwellig ein ständiger Pegel von Seitenrascheln, Quietschen von Stühlen und Holzknarren.
Wenn man sich davon leicht ablenken lässt, sollte man sich vielleicht eher einen anderen, weniger schönen Ort zum Lernen suchen.

Die Bibliothek der Hauptuni ist für viele Studierende schon fast ein zweites Zuhause. Ich kann nicht sagen, wie oft ich hier schon um neun Uhr früh meine Sachen in eines der Garderobenkästchen gepackt, und mich dann, nur mit Notebook und Lesestoff bewaffnet, in den wunderschönen großen Lesesaal gesetzt habe.
Und so früh dort zu sein ist, zumindest gegen Semesterende, auch dringend zu empfehlen, wenn man nicht lange auf einen freiwerdenden Sitzplatz warten will: Der Lesesaal mag groß sein, spätestens um halb elf allerdings sind sämtliche Leseplätze belegt. Wer nicht zu den rastlosen Seelen gehören will, die danach durch die Tischreihen streifen, in der Hoffnung doch noch einen Platz zu ergattern, der sollte spätestens um zehn Uhr dort sein.
Die Leseplätze sind leider recht knapp bemessen: Wer ein großformatiges Buch zu lesen gedenkt, der muss auf den guten Willen seines Nachbarn hoffen. Im Laufe des Tages wird’s hier, gerade im Frühsommer, sehr stickig, hin und wieder sollte man also nach draußen gehen, um frische Luft zu schnappen.
Achtung: die angegebenen Öffnungszeiten beziehen sich auf die Lesesäle, nicht auf die Entlehnung. Darüber hinaus gelten unterschiedliche Ferienöffnungszeiten.