Pfeifferwolle

Am 24. Dezember mußte noch schnell ein Knäul Häkelgarn für die Christbaumzuckerl besorgen. Fündig bin ich dann in der Meiselgasse 3 geworde. In dem Moment in dem ich das Geschäft betrat, machte ich einen Zeitsprung, ich wurde wieder in meine Kindheit zurück versetzt. Das Geschäft ist noch genau so, wie die Geschäfte waren, als ich mit meiner Mutter Wolle kaufen ging. Die Beratung, wir sprachen über das Montieren von Süßigkeiten an Fäden und etc. war ganz reizend und liebeswürdig. Ich hoffe, daß es dieses Geschäft noch lange gibt, und ich werde sicher bald wieder hingehen, da ich auch leidenschaftlich gerne und viel stricke.

Ein kleines Wollgeschäft, das sehr dunkel ist, wenn man es betritt. Früher gab’s noch keine Energiesparlampen, aber diese Leuchtröhre, die das Geschäft innen mit Licht versorgt, schafft nichtmal diese Leistung. Dafür gibt’s viele bunte Wollprodukte — also eigentlich nur viele viele Knäuel, die man alle kaufen kann, wenn man strickt. Auch für Sticker ist dies ein Paradies. Neben herkömmlichem Stickgarn (also zumidnest was ich unter «herkömmlich» verstehen) kann man hier auch Stickvorlagen aus Omas Kindheit käuflich erwerben und sich selbst an kalten Wintertagen mit Handarbeit beschäftigen. Nix für mich. Eigentlich wollt’ ich nur ein Knäuel Wolle kaufen für meine Schwester, die vor einem Jahr zu Stricken begonnen hat, es dann aber wieder aufgehört hat, damit ich sie daran erinnere, dass meine Socken immer noch nicht fertig sind … Aber es waren vier Frauen vor mir, die wahrscheinlich grade für ihre Schulkinder eingekauft haben. Da wollte ich nicht länger stören.